Ausstellungsraum im NRW-Forum
Nach den Sommerferien starten in vielen Museen die neuen Ausstellungen für den Herbst und Winter. In Düsseldorf macht das NRW-Forum den Auftakt mit einer Ausstellung, die dem Thema Sexualität in der Gegenwart gewidmet ist.
Viele der gezeigten Bilder und Installationen sind durchaus explizit, die Ausstellung daher erst ab 18 Jahren zugänglich. Dabei macht sie u. a. deutlich, wie das früher Verdrängte, Verheimlichte und Verborgene durch die Medien spätestens ab dem Ende der 1960er Jahre ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurde.
In zehn thematischen Räumen mit rund 400 Objekten inszeniert die Schau einen intimen Dialog über Sexualität und Gesellschaft. Sie erzählt von erotischen Fantasien, queeren Perspektiven und neuen Realitäten – frei von Tabus und Stigmata. Von Latexmode, Möbeldesign, Fotografie und Medienkunst bis hin zu Puppen und Toys wird eine Menge gezeigt – was heute meiner Meinung nach aber niemanden mehr schocken kann und vermutlich auch gar nicht soll.
Interaktive Stationen laden dazu ein, eigene Erfahrungen, Vorstellungen und Mythen spielerisch zu hinterfragen. Dabei präsentiert die Ausstellung Künstlerinnen, Designerinnen und Aktivistinnen, die mit ihren Arbeiten zur sexuellen Emanzipation beitragen. Sie verhelfen Minderheiten zu mehr Sichtbarkeit und fungieren als Aufklärerinnen in einem Bereich, der trotz sexueller Revolution und Kommerzialisierung noch immer von Ungleichheit und Scham geprägt ist.
Ich stelle mir vor, dass es gar nicht einfach ist, eine solche Ausstellung zwischen Kunst, Aufklärung, Dokumentation und Sensationslust zu kuratieren. Schließlich berührt das Thema uns alle auf die intimste Art und Weise. Ich finde, dass das den Machern gut gelungen ist. Begleitet wird die Ausstellung von einem kostenlosen Digitalguide, erreichbar unter (Link)