Schlagwort-Archive: Thorn

Drie Eigen – Paradies an der Maas

Drie Eigen – Paradies an der Maas
Kessenich (NL), 17. September 2022

Belgisch-Niederländische Grenze auf dem Damm zwischen dem Vissenakkerplas und dem Kessenichplas

Anfang der Woche war ich mit Heike in den Maasplassen bei Ohe en Laak unterwegs, heute ist mein Ziel das Gebiet rund um die Gemeinden Thorn, Neeritter und Kessenich wenige Kilometer weiter nördlich.

Die drei flämisch geprägten Orte waren im späten Mittelalter als die „Drie Eigen“ bekannt, weil sie regierungsfreie Herrschaften am Schnittpunkt verschiedener Grafschaften darstellten. Mehrere Jahrhunderte lang arbeiten die Gemeinden bei der Verteidigung, Gerichtsbarkeit und der Landverwaltung eng zusammen.

Doch seit 1842 trennt eine Landesgrenze die Drie Eigen: Thorn und Neeritter liegen seitdem in den Niederlanden, Kessenich in Belgien.

Aber abgesehen von den markanten niederländischen Grenzsteinen nimmt man die Übergänge kaum wahr: Sprache, Baustil, Verkehrsschilder und die Liebe zu allem Frittiertem ähneln sich sehr, nur die Autokennzeichen nicht.

Die 16 km lange Wanderung führt mich zunächst in das urwüchsige Naturschutzgebiet Koningssteen zwischen der Maas und den drei Maasseen Vissenakkerplas, Kessenichplas und Grote Heg.

Wildpferde und Wildrinder sind dort zu Hause und fleißige Biber, die selbst vor den massivsten Baumstämmen nur wenig Respekt zeigen. Auf diesem Abschnitt passiere ich auch den nordöstlichsten Punkt von Belgien, der ganz unspektakulär nur mit einer kleinen Infotafel versehen ist.

Immer am Wasser entlang geht es anschließend nach Thorn, der weißen Stadt, mit ihrem bezaubernden mittelalterlichen Stadtkern. Dahinter erwartet mich das Naturschutzgebiet Vijverbroek, eine Feuchtlandschaft mit Wiesen und Weiden, die vom Bach Itterbeek durchflossen wird.

Entlang des naturbelassenen Baches laufe ich weiter nach Neeritter und von dort über Land nach Kessenich, wo ich nach knapp vier Stunden wieder meinen Startpunkt erreiche. Das Wetter war heute nicht ganz perfekt, aber fast so abwechslungsreich wie die tolle Tour – Sonne, Wolken, Regen, Wind, es war alles dabei.

( MITI )

Thorn, das weiße Städtchen

Thorn, das weiße Städtchen
Thorn (NL), 17. September 2022

Stiftskirche St. Michael in Thorn

Die größte Gemeinde der Drie Eigen ist das frühere kaiserlich-freiweltliches Stift Thorn, rund zwölf Kilometer südwestlich von Roermond nahe der Maas.

Die Gemeinde ist aus der gleichnamigen Abtei im heutigen Altstadtzentrum hervorgegangen.

Diese gehörte ab dem 10. Jahrhundert zum Benediktinerorden, wurde aber im 12. Jahrhundert in ein freiweltliches Stift für Damen aus dem hohen Adel umgewandelt.

Aufgrund der Unabhängigkeit seines Stifts konnte Thorn im Tauziehen verschiedener weltlicher Mächte viele Jahrhunderte seine Eigenständigkeit bewahren.

Bis es 1794 unter französische Herrschaft kam, bildete es einen souveränen Ministaat im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Heute ist Thorn ein touristischer Besuchermagnet an der Maas. Wegen der zahlreichen weiß getünchten Häuser nennt man Thorn auch „das weiße Städtchen“ (niederländisch „het witte stadje“).

Mehr als 100 Häuser in der Altstadt stehen heute unter Denkmalschutz. Die Straßen im Ortszentrum sind mit Maaskies gepflastert. Sehr schön sieht das aus.

( MITI )

Die Türen von Thorn

Die Türen von Thorn
Thorn (NL), 17. September 2022

Bürgerhaus an der Dorpstraat

Thorn an der Maas in der niederländischen Provinz Limburg hat die Kriege des 19. und 20. Jahrhundert weitgehend unbeschadet überstanden. Die Häuser im Ortszentrum stehen größtenteils unter Denkmalschutz und sind fast ausnahmslos weiß getüncht. Ihre Haustüren sind nicht protzig, verraten aber dennoch etwas vom Wohlstand und einer gewissen Gediegenheit, die zu Limburg gehört.

( MITI )