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Niederländisches Marinemuseum

Niederländisches Marinemuseum
Den Helder (NL), 5. Juli 2025

Auf dem Exerzierplatz findet an diesem Morgen eine feierliche Zeremonie statt

Der Hafen von Den Helder ist ein wichtiger Stützpunkt der niederländischen Kriegsmarine. Dort befindet sich auch das nationale Marinemuseum, das ich heute besucht habe, um das U-Boot „Tonjin“ zu besichtigen. Doch es gibt dort noch viel mehr zu sehen.

Neben einer umfangreichen Ausstellung zur Geschichte der niederländischen Marine vom Mittelalter bis in die Jetztzeit, wird im Außenbereich das Rammschiff „Schorpioen“ (dt: Skorpion) von 1868, sowie das Steuerhaus der früheren Lenkwaffenfregatte „De Ruyter“ von 1976 zugänglich gemacht.

Auf der De Ruyter kam erstmals ein 3D-Radar zum Einsatz, das bis zu einhundert Ziele in einer Entfernung von maximal 400 km gleichzeitig erfassen konnte – eine niederländische Erfindung, auf die man bis heute stolz ist.

Leider habe ich den interessanten Museumsbesuch mit einem Schaden an meinem Wohnmobil-Alkoven bezahlt. Als ich auf dem Parkplatz vor dem Museum manövrierte, bin ich dachseitig an dem langen Rohr einer modernen Schiffskanone vorbeigeschrammt. Habe ich einfach nicht gesehen. Ich bin gespannt, was mich dieser Spaß kostet. Könnte ein teures Vergnügen werden.

( MITI )

Im Bauch des Riesen-Thunfisches

Im Bauch des Riesen-Thunfisches
Den Helder (NL), 5. Juli 2025

Kommandobrücke des U-Boots „Thonjin“

Heute hatte ich Gelegenheit, erstmals ein U-Boot von Innen erkunden, die Tonjin (dt: Thunfisch). Man kennt das ja alles ein wenig aus dem berühmten Spielfilm „das Boot“. Hier aber in modern und in echt und zum Anfassen.

Zwischen 1960 und 1992 bildeten die Boote dieser Klasse das Herzstück der niederländischen U-Boot-Flotte. Ihre Aufgabe war das Aufspüren und die Verfolgung von gegnerischen U-Booten des Warschauer-Paktes in den Weiten des Atlantiks und im Mittelmeer.

Die 1.800 Tonnen schwere Tonjin und ihre Geschwister eigneten sich für diesen Zweck hervorragend, weil ihr Dieselmotor bei Bedarf zwei riesige Batteriespeicher aufladen konnte. Mit dieser Energie bewegte sich das Boot über längere Strecken elektrisch und damit fast lautlos über und unter Wasser fort.

Die Besatzung bestand aus 67 Mann, die in dem engen Schiffskörper über Wochen eingepfercht waren. Ausschließlich der Kapitän verfügte über eine eigene, winzige Kabine, Offiziere und Unteroffiziere immerhin noch jeweils über eine kleine Messe. Die Matrosen mussten im Torpedoraum speisen.

Vom Luxus der viel größeren US-amerikanischen und russischen Atom-U-Boote (bei den Russen gibt es sogar eine Sauna an Bord), war man weit entfernt.

Es ist spannend zu sehen, wie viel Technik in einem U-Boot wie der „Tonjin“ auf engstem Raum untergebracht war: Zwei Torpedokammern, Steuer-Raum, Radar-Raum, Sonar-Raum, Funk-Raum, Gefechtszentrale mit Periskopen, Unterwasserzentrale, dazu noch die Maschinen- und Schlafräume, Essensräume, Wasser- und Dieselvorräte, Luftkammern zum Auftauchen und Abtauchen, Proviant und vieles mehr.

Wer mit dem Auto nach Texel will, kommt auf den letzten zweihundert Metern zur Fähre unübersehbar an der „Tonjin“ vorbei, die dort neben dem Museum aufgedockt ist. Ich finde, ein Besuch lohnt sich. Aber natürlich nur, sofern man nicht schnell Platzangst bekommt.

( MITI )

Auf nach Texel

Auf nach Texel
Texel (NL), 1. Juli 2025

Doxi am Strand von Den Noord

Ich suchte die Sommerfrische an der niederländischen Nordseeküste und bekam … 33 Grad. Im Womo sogar 38. Da hätte ich auch zu Hause bleiben können, wo ebenfalls alle schwitzen bei bis zu 40 Grad.

Stattdessen bin ich um 5 Uhr losgefahren, um gegen 9:30 Uhr die Fähre von Den Helder nach Texel zu erreichen. Zumindest die Anreise hat super geklappt, weil es am frühen Morgen noch schön kühl war und die niederländischen Landschaften im Sonnenaufgang lieblich anzuschauen.

Auf den Autobahnen waren um diese Uhrzeit bereits überraschend viele LKWs unterwegs, aber nur wenige PKW. So bin ich gemütlich vom Rheinland bis rauf nach Amsterdam und am Stau vorbei nach Den Helder gerollt, 320 km insgesamt.

Beim Anstehen an der Fähre habe ich schon gespürt, dass dies ein heißer Tag werden würde. Aber nützt ja nichts, der Campingplatz ganz im Norden von Texel war gebucht – der teuerste Stellplatz, den ich je hatte.

Auf dem Weg dorthin bin ich nach der Fährpassage erstmal ein wenig durch den Süden der 20 km langen und 15 km breiten Insel gecruised. Mein erster Eindruck: Die Landschaft ist flach und wird vor allem agrarisch genutzt. Dazwischen kleine Dörfer.

An der Westküste überall baumlose Dünen und dahinter kilometerlang feinster Nordsee-Sandstrand. Texel hat ein toll ausgebautes Radwegenetz und entsprechend viele Radfahrer sind hier unterwegs.

An zwei Stränden war ich mit Doxi kurz am Wasser, doch um die Mittagszeit war alles schon viel zu warm für sie. Am Nachmittag dann auch für mich, wo ich doch eigentlich ein wenig studieren wollte. Mal sehen, was die kommenden Tage bringen werden. Ich hoffe vor allem kühleres Wetter.

( MITI )