Das namensgebende Kornelimünster
Kornelimünster, der südöstlichste Stadtteil von Aachen, ist immer einen Besuch wert. Bereits um Christi Geburt wurden oberhalb der Inde die ersten Gebäude einer großen gallo-römischen Tempelanlage nahe der alten Römerstraße von Belgien nach Köln errichtet. Untersuchungen deuten auf eine Größe des Geländes von mindestens 150.000 Quadratmetern hin. Auf einer gefundenen Bronzetafel wird die etwa um 70 n.Chr. durch Feuer zerstörte Anlage als „Varnenum“ bezeichnet.
Achthundert Jahre später entstand unter dem Nachfolger von Karl dem Großen weiter unten im Tal am Fluss ein erstes Kloster, das Mitte des 9. Jahrhunderts reichsunmittelbar wurde. Dazu erhielt das Kloster großen Landbesitz und die sogenannten Salvator-Heiligtümer: Schürztuch, Schweißtuch und Grabtuch des Jesus Christus.875 wurde die Hälfte des Grabtuches gegen eine Kopfreliquie des Märtyrerpapstes Cornelius eingetauscht. Das Kloster wurde daraufhin in „Sancti Cornelii ad Indam“, später Kornelimünster, umbenannt.
Rund um das im Jahre 1802 von den Franzosen säkularisierte Münster erstreckt sich bis heute die sehenswerte Altstadt am Fluss Inde. Dort beginnt auch der beliebte Fernwanderweg „Eifelsteig“, der sich auf einer Länge von 313 km in 15 Etappen bis nach Trier erstreckt.
In der prächtigen barocken Bendiktinerabtei ist heute das Kunsthaus Nordrhein-Westfalen untergebracht, das ich gestern besucht habe. Das gesamte Ensemble wirkt sehr stimmig und ist deshalb ein beliebtes Ausflugsziel auf dem Lande, kaum 8 Kilometer Luftlinie vom Zentrum von Aachen mit dem Aachener Dom entfernt.