Unterwegs im Eierland

Unterwegs im Eierland
de Cocksdorp / Texel (NL), 2. Juli 2025

Blick vom Deich bei de Cocksdorp ins Wattenmeer

Der nördlichste Teil von Texel rund um den Ort de Cocksdorp wird Eijerland (dt: Eierland) genannt, weil hier früher in großem Maßstab Möweneier gesammelt und in Amsterdam als Delikatesse verkauft wurden.

Die Gegend ist ein Beispiel für die dynamische Veränderung der Küstenregionen an der Nordsee durch die Kraft der Natur und die Beharrlichkeit des Menschen.

Noch bis zum 13. Jahrhundert war Eijerland Teil der nördlich von Texel gelegenen Insel Vlieland. Dann trennten Sturmfluten die Gegend von Vlieland ab, sodass sie zu einer eigenständigen Insel wurde.

Das zwischen Eijerland und Texel befindliche Seegatt begann sich im 16. Jahrhundert durch Sandablagerungen zu schließen. Es entstand eine Sandbank, die nur bei Sturmfluten überspült wurde.

Um eine dauerhafte Verbindung nach Eijerland zu schaffen, errichtete man 1630 einen ersten Sanddeich. Aufwändige Landgewinnungsmaßnahmen und Eindeichungsarbeiten begannen 1835. Sie machten Eijerland zu einem Bestandteil von Texel. Heute gehört die Gegend neben Den Koog zu den wichtigsten Tourismuszentren der Insel.

Weil Eijerland unter dem Meeresspiegel liegt, muss der Polder ständig entwässert werden. Heute übernimmt diese Aufgabe eine elektrische Pumpstation am Ortsrand von de Cocksdorp . Sie pumpt Wasser aus dem Eijerlandkanal und dem Roggeslot (dt: Rachengraben) unter dem Deich hindurch ins Wattenmeer. Ohne diese Maßnahmen stünde die gesamte Gegend bald schon unter Wasser. Und dann gäbe es auch keine Eier mehr zu sammeln …

( MITI )