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Waterlicht in Oberhausen

Waterlicht in Oberhausen
Oberhausen, 5. November 2021

In blaues Licht getaucht: Das LVR Industriemuseum im Peter-Behrens-Bau in Oberhausen

Ich bin nach Oberhausen gefahren, um mir die Lichtinstallation WATERLICHT des Niederländers Daan Roosegaarde anzuschauen. Zum Auftakt der FUTUR 21 werfen Laser an zwei Abenden gigantische Wasserwellen in den Himmel rund um den Peter-Behrens-Bau am LVR-Industriemuseum.

FUTUR 21 steht unter dem Motto „kunst industrie kultur“ und will anregen, über die Zukunft der Arbeit, über Nachhaltigkeit und Klimakrise, den Einfluss der Digitalisierung sowie über die Grenzen von Wachstum und Konsum nachzudenken.

An 16 Industriemuseen in Nordrhein-Westfalen entstehen dazu von November 2021 bis April 2022 digitale Kunstwerke, Lichtinstallationen und räumliche Interventionen.

Die monumentale Lichtinstallation WATERLICHT zeigt symbolisch die Kraft des Wassers. Eine virtuelle Flut taucht die Vorder- und Rückseite des Industriemuseums großräumig in blaues Licht.

Die Installation bezieht sich auf die Ewigkeitsaufgaben, die der Bergbau im Ruhrgebiet hinterlassen hat und will gleichzeitig das Bewusstsein für steigende Wasserstände weltweit schärfen.

Als Folge des Steinkohle-Bergbaus hat sich das Ruhrgebiet in den letzten 200 Jahren um bis zu 25 Meter abgesenkt. Ohne das ständige Abpumpen des Grundwassers würden weite Teile der Region überschwemmt und eine Seenlandschaft von bis zu 90 km Länge entstehen.

Rund um den Peter-Behrens-Bau verteilte Nebelmaschinen schaffen dazu Projektionsflächen. Blaue Laser projizieren darin dreidimensionale Wellen, die über die Köpfe der Besucher hinwegrauschen und am Gebäude aufschlagen.

Mich zieht die Installation völlig in ihren Bann. Gespannt verfolge ich das Wabern der Wellen und fühle mich für einen Moment wie am Grund eines Meeres, den Blick nach oben zur Oberfläche gerichtet. Einfach spektakulär.

( MITI )

Die Parks von Oberhausen

Am Rhein-Herne-Kanal

Mit meiner Wanderfreundin Gabi bin ich heute bei sehr wechselhaftem Wetter 16 km durch Oberhausen gelaufen. Wir starten an der historischen Burg Vondern, einem mittelalterlichen Lehen der Grafen und Herzöge von Kleve. Die einstmals von Wasserläufen umgebene Burg liegt heute etwas eingezwängt in einem schmalen Grünstreifen zwischen einem Güterbahnhof und der Autobahn A42.

Von dort wandern wir durch den Ortsteil Osterfeld zum OLGA-Park auf dem Gelände der ehemaligen Zeche und Kokerei Osterfeld. Dort fand 1999 die Landesgartenschau NRW statt, die von Bernhard Paul, dem Mitbegründer des Circus Roncalli, konzipiert wurde.

Vom OLGA-Aussichtsturm „Schwarzes Tor“ haben wir einen schönen Blick über Osterfeld, das OLGA-Gelände und das nahegelegene Einkaufszentrum „CentrO“ neben dem berühmten Gasometer Oberhausen.

Bald überqueren wir den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher, einstmals der dreckigste Fluss Europas. Dann laufen wir durch das Gelände des CentrO zum Kaiserpark am Rhein-Herne-Kanal mit dem fein restaurierten Schloss Oberhausen. Wir drehen eine Runde durch den hübschen Schlosspark und durchqueren anschließend den Stadtteil Oberhausen-Neue Mitte.

Derzeit komplett eingerüstet: Das Gasometer Oberhausen

Dahinter wenden wir uns in Richtung einer markanten, weithin sichtbaren Erhebung: Der Knappenhalde, im Volksmund scherzhaft „Monte Schlacko“ genannt. Auf dem ehemaligen Gelände eines Bauernhofs wurde dort seit 1857 der Abraum der angrenzenden Steinkohlenzeche Oberhausen aufgeschüttet.

Die in den 1950er und 1960er Jahren begrünte spitzkegelige Berghalde ist heute die höchste Erhebung im Oberhausener Stadtgebiet. Der Aussichtsturm an ihrer Spitze bietet einen schönen Überblick über die angrenzenden Stadtteile. Am Horizont reicht unser Blick bis zum Landschaftspark Nord in Duisburg mit seinen früheren Stahlwerken.

Nach dem Abstieg von der rund 50 Meter hohen Halde laufen wir durch den Stadtteil Firntrop zum Gehölzgarten Ripshorst. Dort überqueren wir erneut die Emscher und den Rhein-Herne-Kanal und erreichen kurz darauf nach viereinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt an der Burg Vondern.

( MITI )