Obstlehrpfad Jorg

Obstlehrpfad Jorg
Jorg, 2. Juni 2023

Infotafel auf dem Obstlehrpfad

Unsere zweite Station im Alten Land heute ist Jorg, die Hauptgemeinde der Region. Am Abend laufe ich mit Doxi auf dem Obstlehrpfad durch endlose Obstplantagen und noch ein wenig weiter zur Elbe.

Dort werden wir auf dem Deich von mächtigen Zäunen gestoppt, die von NATO-Stacheldraht gekrönt werden. Ich denke noch, „so große Schafe werden hier doch gar nicht gehalten“, da offenbart ein Blick in die Karte: Hier beginnt das Gelände einer großen Justizvollzugsanstalt unmittelbar an der Elbe.

In der Ferne sieht man riesengroße Containerschiffe auf der Elbe dahin ziehen. Und darüber Starkstromleitungen, die an den beiden größten Freiluftmasten in Europa befestigt sind.

Die mehr als 200 m hohen Stahlkonstruktionen garantieren, dass die durchhängenden Stromleitungen mindestens 75 Meter Platz über der Wasserkante lassen, damit auch die größten Schiffe gefahrlos hinunter durchfahren können.

Auf dem Obstlehrpfad geben immer wieder Hinweisschilder interessante Informationen zur Obstproduktion. Z.B. warum die Kirschen unter Folie aufwachsen (damit sei nicht von zu viel Sonne aufplatzen) oder warum die CO2-Lagerung heimischen Obstes eine viel bessere Energiebilanz aufweist, als Obst aus fernen Kontinenten über die Weltmeere herbeizuschippern.

Die Obstbaumblüte ist bereits deutlich vorüber und an den Apfelbäumen sieht man bereits die kleinen Äpfel heranwachsen. Ich bin erstaunt, wie viele Äpfel jeder Baum trägt, aber das ist wohl der Sinn des Ganzen 🙂

( MITI )

Auf dem Lühedeich zur Elbe

Auf dem Lühedeich zur Elbe
Samtgemeinde Lühe, 2. Juni 2023

Ein Symbol des Alten Landes: Die Hogendiek-Brück über die Lühe zwischen Steinkirchen und Grünendeich

Ich bin im Alten Land unterwegs, dem größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Europas. Die Region liegt am Südufer der Elbe zwischen Stade im Westen und Hamburg im Osten.

Einer von zwei Flüssen, die dieses Gebiet durchkreuzen, um in die Elbe zu münden, ist die Lühe. Im Laufe der Geschichte brachte der Fluss über die Verbindung mit der Elbe oft Hochwasser in die Region.

Deshalb wurden seit dem Mittelalter am Flusslauf der Lühe Deiche angelegt und in der Neuzeit auch ein Sperrwerk an ihrer Mündung errichtet. Damit ist die größte Gefahr gebannt.

Mit Doxi laufe ich von Steinkirchen auf dem Lühe-Damm über die Ortschaft Grünendeich zur Elbe und wieder zurück.

Vom leicht erhöhten Damm aus können wir immer wieder weite Blicke in das Land werfen, in dem sich ein Obstbaum an den anderen reiht.

Hinter dem Deich stehen prächtige Häuser und in den Ortschaften sieht man, wer hier traditionell das meiste Geld hat: Die fleißigen Obstbauern.

( MITI )

Die Türen des Alten Landes

Die Türen des Alten Landes
Altes Land, 2. Juni 2023

Stade und Ribe bleiben auf dieser aktuellen Womo-Tour unübertroffen, aber auch im Alten Land gibt es schöne Türen. Und je detailreicher und ziselierter, desto reicher auch die Obstbauern, deren Hauseingänge diese Türen schmücken. Möchte man zumindest meinen.

( MITI )

In der Altstadt von Stade

In der Altstadt von Stade
Stade, 1. Juni 2023

Blick in den Alten Hansehafen

Manchmal wird man belohnt, wenn man einer spontanen Eingebung folgt. Eigentlich wollte ich nach der Elbüberquerung hinter Wischhafen rechts Richtung Bremervörde abbiegen. Doch dann sah ich an der Kreuzung ein Schild „Stade 23 km“ und bin spontan geradeaus gefahren.

Belohnt wurde ich mit einer wunderschönen historischen Altstadt mit ganz vielen tollen Häusern und Portalen. Stade ist wirklich eine Perle an der Unterelbe, rund 40 km westlich von Hamburg am Rande des Alten Landes.

Die 50.000-Einwohner-Stadt liegt am Fluss Schwinge. Das historische Zentrum befindet sich auf der Schwingeinsel innerhalb der ehemaligen Wallanlagen und wird von einem Burggraben umgeben.

Darin befindet sich auch der Alte Hansehafen mit einem historischen Ladekran, einem Museum, Gastronomien und vielen schmucken Häusern.

Offensichtlich wurde Stade im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört, denn die Altstadt präsentiert sich als ein intaktes Ensemble aus Fachwerkhäusern. Die Mehrheit stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Doch es gibt auch wesentlich ältere Häuser aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand von 1659. Dieser zerstörte elf Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges zwei Drittel aller Stader Gebäude. Was für eine hübsche Stadt!

( MITI )

Anstehen an der Elbfähre

Anstehen an der Elbfähre
Glückstadt, 1. Juni 2023

Einer der vier Elbefähren zwischen Wischhafen und Glückstadt

Westlich von Hamburg gibt es auf den letzten 70 Flusskilometern der Elbe bis zu ihrer Mündung keine Brücke mehr und nur wenige Fährverbindungen.

Die wichtigste davon ist die Elbfähre Wischhafen Glücksburg, die die Lücke in der Bundesstraße 495 schließt.

Die Elbe ist hier 3,5 Kilometer breit, die Überfahrt dauert rund 25 Minuten. Obwohl vier Fähren gleichzeitig auf der Strecke verkehren, kommt es auf beiden Seiten regelmäßig zu langen Staus. Wir mussten heute knapp eine Stunde warten, bis wir auf die Fähre durften.

Doch immer noch schneller, als den Umweg über Hamburg zu nehmen, wenn man vom westlichen Schleswig-Holstein ins westliche Niedersachsen übersetzen möchte.

Ich bin fasziniert, wie breit und mächtig die Elbe hier ist. Sogar die riesigen Containerschiffe auf ihrem Weg Richtung Hamburg wirken da aus der Entfernung gar nicht mehr so groß.

( MITI )