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Weltkulturerbe Schloss Eggenberg

Weltkulturerbe Schloss Eggenberg
Graz (AT), 31. März 2024

Der Planetensaal – das Prunkstück in Schloss Eggenberg

Neben der historischen Innenstadt zählt auch das Schloss Eggenberg aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts zum UNESCO-Weltkulturerbe von Graz. Mit seiner erhaltenen originalen Ausstattung, dem weitläufigen Landschaftsgarten sowie den im Schloss untergebrachten Sammlungen zählt es zu den wertvollsten Kulturgütern Österreichs.

Die Anlage wurde als Stammsitz des Adelsgeschlechts Eggenberg errichtet, dessen Begründer aus bürgerlichen Verhältnissen kam, aber als Münzmeister des Kaisers zu ungeheurem Reichtum und den höchsten Titeln gelangt war.

Hans Ulrich von Eggenberg wusste offensichtlich, wie man aus möglichst wenig Silber möglichst viele Münzen prägte und hat dieses Wissen auch zum eigenen Vorteil leidlich eingesetzt. Am Ende seines Lebens gehörte er zu den 10 reichsten Männern im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Den originalen Erhaltungszustand seiner barocken Prunkräume, 24 an der Zahl, verdankt das Schloss Eggenberg der Tatsache, dass es im Laufe seiner Geschichte durch Erbfolge in die Hände einer anderen reichen Adelsfamilie kam, die bereits mit eigenen Schlössern gesegnet war.

Eggeberg blieb dadurch nahezu 150 Jahre fast durchgängig unbewohnt und wurde zwar erhalten, aber nicht wesentlich verändert. Bis heute gibt es in dem größten Teil der Räume daher weder Strom, Zentralheizung oder künstliches Licht.

Weltkulturerbe Schloss EggenbergDie Ausgestaltung des Baukörpers und der Innenräume sind tief geprägt von einer magischen Naturphilosophie und von einer strukturierten Vorstellung über die Ordnung der Welt, die unter gebildeten Aristokraten im 16. Jahrhundert nicht unüblich war.

Das Schloss sollte auf gewisse Weise das Universum repräsentieren: Vier Seiten, deren Ecktürme genau in die vier Himmelsrichtungen zeigten und für die vier Elemente standen,  365 Außenfenster für die Tage des Jahres, davon 52 Außenfenster für jede Woche des Jahres in der Beletage. Darin ringförmig angeordnet 24 Prunkräume für die Stunden eines Tages, und viele weitere Allegorien prägen das Schloss.

Diese Vorstellungen und Analogien kommen auch in den mehr als 600 prächtigen Deckengemälden der Prunkräume zum Ausdruck. Der größte und prächtigste davon ist der Planetensaal als Höhepunkt dieses Konzepts.

Dass das alles heute noch erhalten ist und im Zuge von Führungen besichtigt werden kann, ist wirklich verblüffend.

( MITI )

Alte Meister der Kirchenkunst

Alte Meister der Kirchenkunst
Graz (AT), 31. März 2024

Barocke Darstellung: Maria bei der Verkündigung durch den Erzengel Michael

Die europäische Kunstgeschichte nach der Antike beginnt nicht mit Herrscherporträts, Schlachtengemälden oder romantisierender Landschaftsmalerei. Sie nimmt ihren Anfang in christlich geprägter, religiöser Kunst.

Es waren vor allem Personen und Episoden aus der Bibel, die als Bilder und Skulpturen zu Kunstgegenständen wurden. Zum Lobe und Preise des Herrn und natürlich der Kirche selbst.

Mein Thema ist Kirchenkunst normalerweise nicht, aber die Sammlung alter Meister im Schloss Eggenberg hat mich wirklich fasziniert.

Sie zeigt eindrucksvoll, wie kunstvoll, detailreich und lebensnah Maria, Jesus Christus und die Heiligen der Bibel bereits ab dem frühen Mittelalter dargestellt wurden. Als verehrungswürdige Kultgegenstände, aber auch um biblische Inhalte in der Zeit vor dem Buchdruck und der Massenalphabetisierung unters Volk zu bringen.

( MITI )

Historisches Graz

Historisches Graz
Graz (AT), 31. März 2024

Hauptplatz mit zentralem Erzherzog Johann Brunnen. Oben der Uhrenturm auf dem Festungsberg.

Gestern wollte ich mir das historische Zentrum der steirischen Landeshauptstadt Graz anschauen, doch ich bin mit dem Fahrrad nur bis zum Schlossberg gekommen. Als ich nach dem Auf- und Abstieg von dort zu meinem Drahtesel zurückkehrte, war mein Hinterreifen platt.

Und da ich am Karsamstag keine Fahrradwerkstatt in der Innenstadt gefunden habe, die mir spontan helfen wollte, durfte ich das Rad in der sengenden Sonne 9 km zurück zum Stellplatz schieben. Das hat richtig Spaß gemacht!

Heute deshalb der nächste Versuch einer Stadterkundung, nachdem ich einen neuen Schlauch eingezogen habe.

Graz ist die Landeshauptstadt der Steiermark und mit knapp 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Republik Österreich. Die Stadt liegt an beiden Seiten der Mur im Grazer Becken. Auf drei Seiten ist sie von Höhenzügen umschlossen.

Ihre Altstadt und das Schloss Eggenberg gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Herzen der Stadt befindet sich die Herrengasse mit dem Rathaus und dem Steirischen Landesparlament im historischen Landhaus.

Historisches Graz

Uhrenturm aus der Nähe betrachtet

Unweit davon erhebt sich der markante Schlossberg mit dem Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt. Am östlichen Rand des Schlossbergs befindet sich der Dom, der zusammen mit dem benachbarten kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Schauspielhaus das Ensemble der Grazer Stadtkrone bildet. Das alles ist sehr gut erhalten und schön anzusehen.

Im Jahr 2003 war Graz die Kulturhauptstadt Europas. In diesem Zusammenhang sind einige interessante Bauten entstanden, wie die „Murinsel“, eigentlich ein Ponton-Steg mitten im Fluss, der bei niedrigem Wasserstand am Grund aufsitzt.

Außerdem das bionisch geformte und ganz in schwarz gehaltene Kunsthaus Graz, das von seinen Schöpfern Peter Cook und Colin Fournier „Friendly Alien“ getauft wurde. Mit seinen runden Formen hebt es sich stark von der barocken Dachlandschaft mit ihren roten Ziegeldächern ab und ist ein echter Hingucker, wenn man auf den Schlossberg aufsteigt.

Grau hat also eine Menge zu bieten. Schon, dass ich das alles erleben konnte – von der kleinen Fahrradpanne einmal abgesehen.

( MITI )

Osterfeier im Dom zu Graz

Osterfeier im Dom zu Graz
Graz (AT), 31. März 2024

Dom-Portal

Auf meiner Erkundungstour durch Graz am Sonntagvormittag komme ich am Dom vorbei, gerade als der Ostergottesdienst vorüber ist und die Menschen wieder ins Freie strömen.

Ich gehe in den Dom und fühle mich sofort wieder an meine Jugend erinnert – das muss am Duft des Weihrauchs liegen.

Der Grazer Dom, offiziell Kathedrale, Bischofskirche und Pfarrkirche Hl. Ägydius, ist die Kathedralkirche der Diözese Graz-Seckau. Der Dom gilt als eines der kunst- und kulturhistorisch bedeutendsten Bauwerke der Stadt und des gesamten Bundeslandes Steiermark.

Das in spätgotischem Stil gestaltete Bauwerk wurde im 15. Jahrhundert unter dem Kaiser Friedrich III. errichtet.

Der Sakralbau, ursprünglich als Kirchenkastell außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern vorgesehen, steht auf einem erhöhten Terrain zwischen Bürgergasse und Burggasse. Er bildet gemeinsam mit dem benachbarten kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Schauspielhaus das Ensemble der Grazer Stadtkrone

( MITI )

Die Türen von Graz

Die Türen von Graz
Graz (AT), 31. März 2024

Portal am Landeszeughaus

Das historische Graz hat eine Menge schöner Türen und Portale zu bieten – für alle, die es mögen. Hier meine Auswahl.

( MITI )

Die Architektur von Graz

Die Architektur von Graz
Graz (AT), 31. März 2024

Städtisches Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert an der Mur

Das Bild und der Charakter einer Stadt wird nicht durch ihre Sehenswürdigkeiten geprägt. Burgen, Schlösser, Türme und andere Monumentalbauten sind vielleicht die Dinge, die in der Erinnerung hängen bleiben. Doch was eine Stadt wirklich ausmacht, ist die Architektur ihrer Wohnhäuser.

Sie bilden die überwältigende Mehrheit der Bauten. Und ich finde, in dieser Hinsicht schneidet Graz gut ab, zumindest, was den innerstädtischen Kern angeht. Nicht ganz so beeindruckend wie Wien vielleicht, doch Wien ist ja ohnehin nicht zu toppen.

( MITI )