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Morgenritt nach Barby

Morgenritt nach Barby
Barby, 12. April 2023

Sonnenuntergang über Barby von der Elbe aus gesehen

Der Tag beginnt mit Sonnenschein und fröhlichem Storchengeklapper. Da es später regnen soll, lege ich Doxi gleich Sattel und Zaumzeug an, und wir reiten los. Nein, natürlich nicht, das habe ich wohl nur geträumt. Wir marschieren los, über die Elbwiesen in Richtung Barby.

Barby befindet sich am linken Ufer der Elbe ca. drei Kilometer von der Saaelmündung entfernt. Die Stadt liegt in der Flussaue der Elbe und ist elbseitig mit einer hohen Schutzmauer versehen, um den regelmäßigen Hochwassern nicht ausgeliefert zu sein.

Das etwas verschlafene Kleinstädtchen wirkt ein wenig, wie aus dem Biedermeier gefallen. Das Barockschloss am Ortsrand dient seit 1979 als Grundbucharchiv, zunächst für die gesamte DDR, später für Sachsen-Anhalt.

Nur dem engagierten Auftreten des damaligen protestantischen Pfarrers ist es zu verdanken, dass Barby am Ende des Zweiten Weltkriegs nicht durch amerikanische Truppen zerstört, sondern kampflos von der Wehrmacht geräumt wurde.

Ein bisschen fühlt es sich hier an, wie am Ende der Welt, denn die Elbe bildet eine markante landschaftliche und kulturelle Grenze, die nur mit einer Gierseilfähre im Besitz der Stadt überwunden werden kann.

( MITI )

An der Saalemündung

An der Saalemündung
Barby, 11.04.2023

Von rechts kommend mündet die Saale nach 413 Flusskilometern in die Elbe

Ich will auf dieser Womo-Tour ein wenig dem Lauf der (fränkischen) Saale folgen und habe mich entschlossen, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Deshalb beginnen wir an der Saalemündung in die Elbe bei Barby in Sachsen-Anhalt.

Wir stehen mit dem Wohnmobil mitten in der Natur an der Elbe, keine zweihundert Meter von der Elbfähre „Saalhorn“ entfernt. Etwa einen Kilometer weiter mündet die Saale in die Elbe.

Die Fähre ist eine unmotorisierte Gierseilfähre und wird nur von der Strömung des Flusses angetrieben. Dazu stellt sie der Fährmann mal in die eine, mal in die andere Richtung diagonal zur Strömung.

Auf der anderen Seite des Flusses liegt in einiger Entfernung die Stadt Zerbst/Anhalt.

Ruhig und ländlich ist es hier. Auf den Elbwiesen stolzieren Störche umher. Kaum ein Laut ist zu vernehmen. Zwischendurch mal ein Vogelgezwitscher oder das Klappern der Storchenpaare. Herrlich!

Die Saale hat bis hierhin mehr als 400 Kilometer von ihrer Quelle in Oberfranken zurückgelegt. Sie bildet – nach der Moldau – den zweitlängsten Nebenfluss der Elbe und entwässert ein Gebiet von 24 .000 km².

Ich bin gespannt, wie sich der Fluss auf dieser Reise präsentieren wird und was wir an ihren Ufern alles erleben werden.

( MITI )