An der Prüm bei Ernzen

An der Prüm bei Ernzen
Ernzen, 1. November 2017

Die Holzbrücke an den Irreler Wasserfällen (die gar keine sind)

Unsere heutige, landschaftlich sehr abwechslungsreiche Wanderung führt uns in die Südeifel, nach Ernzen in der Nähe von Bitburg. Wir folgen der Tour 55 aus dem Rother Wanderfüher „Eifel“ und starten dabei auf dem Ferschweiler Plateau beim „Naturparkzentrum Teufelsschlucht“.

Kurz davor befindet sich ein Dinosaurier-Erlebnispark, der an diesem sonnenverwöhnten Feiertag viele Familien anzieht. Schon am frühen Morgen sind die Parkplätze gut gefüllt.

Wir aber wollen in den Wald und steigen nach wenigen hundert Metern in die Teufelsschlucht hinab. Noch sind relativ wenige Besucher in der bizarren Felslandschaft unterwegs, sodass wir ungestört fotografieren können.

Auf engen und steilen Pfaden geht es durch die Schlucht in Richtung Norden. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Nach rund drei Kilometern weitet sich die Schlucht.

Wir laufen weiter an den massiven Felswänden des Ferschweiler Plateaus entlang. Rechts von uns öffnet sich der Buchenwald, der sich an die steil abfallenden Hänge bis hinunter zur Prüm schmiegt.

So geht es über mehrere Kilometer, bis wir den Rand des Plateaus hinunter uns lassen und zur Prüm hinabsteigen.

Beim Ort Prümzurlay überqueren wir die Prüm und folgen ihrem Lauf nunmehr in Richtung Süden. Kurz vor dem Ort Irrel erreichen wir die „Irreler Wasserfälle“, bei denen es sich eher um Stromschnellen als um echte Wasserfälle handelt.

Ihre Entstehung hängt eng mit der Teufelsschlucht und den eiszeitlichen Felsstürzen am Rand des Ferschweiler Plateaus zusammen. Vor rund 12.000 Jahren brachen so viele Felsblöcke am Rand der Hochfläche ab und stürzten in das 160 Meter tiefer liegende Flusstal, dass dort eine natürliche Staumauer und ein See entstand.

Durch die Kraft des Wassers wurde die Staumauer im Laufe der Jahrtausende durchbrochen. Heute bahnt sich die Prüm ihren Weg zwischen den mächtigen Felsblöcken hindurch. Ganz vernehmlich rauscht der Fluss hier ein wenig in die Tiefe.

Auf einer großen Holzbrücke über die Prüm kann man dieses beeindruckende Naturschauspiel hautnah erleben. Dort überqueren wir erneut die Prüm und beginnen unseren Wiederaufstieg auf das Ferschweiler Plateau. Das Wetter heute an Allerheiligen ist einfach herrlich. In der Nachmittagssonne leuchtet uns der herbstliche Buchenwald goldgelb entgegen.

Nach knapp vier Stunden und 600 Höhenmetern erreichen wir schließlich unseren Ausgangspunkt. Gerade einmal 10,5 Kilometer haben wir in dieser Zeit zurückgelegt, doch das war dem ständigen Auf und Ab und den schwierigen Passagen in der Teufelsschlucht geschuldet. Insgesamt eine durchaus anspruchsvolle, aber auch überaus beeindruckende Tour.

( MITI )