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Im Regen auf den Kofel

Im Regen auf den Kofel
Oberammergau, 1. Oktober 2018

Oben rechts erkennt man das Gipfelkreuz auf der Spitze des Kofels

Nach unserer regenreichen Morgenwanderung zum Ettaler Weidmoos legen wir erst einmal eine Pause im Wohnmobil ein, um unsere durchnässte Kleidung zu trocknen. Als der Regen am Nachmittag ein wenig nachlässt, machen wir uns erneut auf den Weg. Diesmal soll es auf den Kofel gehen, einen der beiden Hausberge von Oberammergau.

Der 1342 Meter hohe Kofel ist durch seine exponierte Lage und die markante Form seines Gipfels weithin aus dem Ammergau und aus Richtung Ettal zu erkennen. Der Gipfel liegt nur etwa einen Kilometer Luftlinie vom Ortskern Oberammergaus entfernt.

Wir wählen für den Aufstieg die direkte Route, die in der Nähe des Oberammergauer Friedhofs auf 840 Meter Höhe startet. Zunächst kommen wir an der sogenannten Lourdes-Grotte vorbei. Bald darauf erreichen wir die „Kälberplatte“ auf der Südseite des Kofels, eine große Kuhweide mit herrlichem Blick auf den Berggipfel.

Dahinter beginnt unser Aufstieg auf einem bewaldeten Serpentinenweg („Königsteig“), der von vielen Steinen und Wurzeln durchsetzt ist. Auf zwei Dritteln der Strecke müssen wir ein großes Schotterfeld passieren, das den Blick ins Tal freigibt.

Doxi fällt es sichtlich schwer, auf den rutschigen und spitzen Schottersteinen zu laufen, doch es ist nur eine vergleichsweise kurze Passage. Nach einer weiteren Wegstrecke durch den Wald erreichen wir einen Regenunterstand. Dahinter beginnt ein gesicherter Steig auf den letzten fünfzig Metern hinauf zum Gipfel.

Im Regen auf den Kofel

Blick von der Kälberplatte zum markanten Gipfel des Kofels

Mit Hund ist diese Strecke nicht passierbar. Ich überlege kurz, ob ich Doxi hier anleinen und alleine zum Gipfel aufsteigen soll. Doch ich entscheide mich dagegen und beginne stattdessen den Abstieg über die nördliche Flanke.

Der sogenannte „Marxersteig“ ist weniger serpentinenartig, doch dafür geht es auch nicht so schnell abwärts. Unterdessen setzt immer stärkerer Regen ein.

Nach knapp einer Stunde im Abstieg erreichen wir schließlich die Kolbenalm auf 1040 Metern Höhe. Dort endet der Wald und beginnen die Wiesen, die sich bis hinunter nach Oberammergau ziehen.

Drei Stunden nach unserem Aufbruch stehen wir schließlich wieder vor dem Wohnmobil, völlig durchnässt, aber zufrieden über diese landschaftlich reizvolle und auch ein wenig fordernde Tour. Gut, dass wir uns vom Wetter nicht haben abschrecken lassen. Sonst hätten wir diesen schönen kleinen Berg verpasst.

( MITI )

Immer anner Ammer lang

Immer anner Ammer lang
Oberammergau, 30. September 2018

Blick hinunter auf Oberammergau im Tal der Ammer

Am späten Nachmittag unternehme ich mit Doxi im tief stehenden Licht der Herbstsonne eine aussichtsreiche Wanderung von Oberammergau nach Unterammergau. Der kürzeste Weg führt direkt an der Ammer entlang, die nördlich von Oberammergau im Ettaler Moos entspringt und in südlicher Richtung bis Dießen fließt, wo sie in den Ammersee mündet.

Weil auf dem Ammerweg an diesem Sonntagnachmittag viel los ist, entscheide ich mich auf dem Hinweg für eine Alternativroute, die uns am Fuße der Hügel auf der Ostseite des Ammertals entlang führt.

Am Ortsausgang von Oberammergau müssen wir jedoch erst einmal einen kleinen Stopp einlegen, weil eine Kuhherde über den Feldweg zurück in den Stall geführt wird. Ganz fasziniert beobachtet Doxi die vorbei trabenden Kühe.

Anschließend geht es am Fuße der Hügel durch schöne Wiesenlandschaft, die von zahlreichen Kuhherden beweidet wird. Hinter uns öffnet sich ein herrlicher Blick ins Tal der Ammer mit Oberammergau vor der prächtigen Kulisse der Ammerberge.

Als wir Unterammergau erreichen, steht die Sonne schon tief über den Bergen und wirft lange Schatten ins Tal. Sofort wird es deutlich kühler. Weil ich nicht in die Dunkelheit geraten möchte, machen wir uns schnellen Schrittes auf den Rückweg entlang der Ammer.

Während Oberammergau am Nachmittag noch voller Touristen war, ist es bei unserer Rückkehr am Abend bereits viel ruhiger geworden. Fast dreißig Kilometer sind wir heute gewandert. Ich bin froh, als wir wieder das Wohnmobil erreichen. Das war ein sehr schöner, aber auch etwas anstrengender Tag.

( MITI )

Oberammergau – Paradies für Lüftlmaler

Oberammergau – Paradies für Lüftlmaler
Oberammergau, 30.09.2018

Lüftlmalerei ist in Oberammergau allgegenwärtig

Nach unserer herrlichen Wanderung rund um Murnau machen wir uns gleich auf in Richtung Oberammergau. Den ganzen morgigen Tag soll es regnen und ich möchte Oberammergau und das Ammertal so gerne in der Sonne erleben.

Oberammergau ist ein beliebtes Touristenziel und zieht deshalb auch viele Wohnmobilfahrer an. Überall sieht man Schilder, die das Übernachten auf den ausreichend vorhandenen Parkplätzen im Ort untersagen. Also stellen wir uns ganz brav auf den einzigen autorisierten Übernachtungsplatz am südlichen Ortsrand gleich neben dem Festplatz.

Oberammergau liegt im Ammertal am Rande des Ammergebirges. Namensgebend ist der Fluss Ammer, der nördlich im Ettaler Moos entspringt und über Unterammergau bis hinunter nach Dießen am Ammersee fließt.

Bekannt ist Oberammergau vor allem durch die alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele, (das nächste Mal wieder im Jahre 2020), sowie die ortsansässigen Holzschnitzer und die mit Lüftlmalerei verzierten Häuser. Häufig sind es religiöse Motive, die die Häuser zieren, es finden sich aber auch dekorative 3D-Illusionen darunter, oder Märchengeschichten, wie die vom bösen Wolf am heutigen Kindergarten.

Bei unserem ausgedehnten Stadtsparziergang begegnen uns zahlreiche dieser Malereien, die auf eine uralte Tradition zurückgehen. Die schönsten davon habe ich auf den folgenden Bildern festgehalten.

( MITI )