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Am Sorpesee

Am Sorpesee
Langscheid, 6. Mai 2018

Blick von der Staumauer des Sorpesees auf das Ausgleichsbecken unterhalb

Der Möhnesee ist so schön, gerne möchte ich auch die anderen Stauseen im Sauerland kennenlernen. Den Anfang macht der Sorpesee bei Langscheid, einem Ortsteil von Sundern. Von unserem Womo-Stellplatz am Möhnesee fahren wir am Morgen zum 30 Kilometer entfernten Sorpesee. Ich habe uns eine vielversprechende Wanderung in den Wäldern am Ostufer des Sees herausgesucht.

Wir queren zunächst die imposante 700 Meter lange Staumauer, die einen schönen Blick auf den See und auf Langscheid bietet. Auf der anderen Seite fällt der Blick hinunter zum Ausgleichsbecken unterhalb der Staumauer.

Bei seiner Errichtung in den Jahren 1926 bis 1935 war der Staudamm die größte Baustelle in Europa. Im Zweiten Weltkrieg wurde er ebenso wie die Staumauern der Eder- und der Möhnetalsperre von den Alliierten mit speziellen Rollbomben angegriffen. Er hielt dem Bombardement jedoch stand und wurde nur wenig beschädigt.

Heute ist der rund 8 Kilometer lange Sorpesee ein beliebtes Ausflugsziel mit mehreren Campingplätzen und vielen Wassersportlern. Auf den gut ausgebauten Uferwegen sind bei schönem Wetter ganze Heerscharen von Spaziergängern, Radfahrern und Skatern unterwegs. Unsere Wandertour meidet deshalb den Uferweg und führt stattdessen durch die bewaldeten Hänge oberhalb des Sees.

Wir laufen zunächst in südlicher Richtung hinauf auf den Kamm bis zum Wegkreuz „Auf’m Stück“. Dann geht es über mehrere Kilometer langsam bergab bis zum Sorpesee-Vorbecken und dem Amecker-Damm. Dort hält auch das Passagierschiff MS Sorpesee, das in der Saison zwischen dem Nord- und dem Südrand des Sees verkehrt. Als ich gerade mit Doxi zum Seeufer hinabgestiegen bin, um sie dort trinken zu lassen, kommt das Schiff angetuckert.

Wir nehmen aber nicht das Schiff, sondern wollen zurück zum Nordufer laufen. Nach einem kurzen Wegstück am Seeufer geht es wieder hinauf in die Hänge oberhalb des Sees. In der kräftigen Frühlingssonne duftet der mit trockenen Tannennadeln übersäte Waldboden unter den Kiefern ganz wunderbar aromatisch. Man möchte sich den Duft am liebsten in Flaschen abfüllen oder am vielleicht besten gleich hineinbeißen, so intensiv und verlockend riecht das.

Über den Sorpeseerundweg laufen wir durch den Wald zurück zur Staumauer, wo wir nach viereinhalb Stunden und knapp 17 Wanderkilometer wieder eintreffen. Das war wirklich eine schöne Wanderung. Jetzt bin ich auf die weiteren Seen im Sauerland gespannt.

( MITI )