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Blick in den Öcher Kessel

Blick in den Öcher Kessel
Aachen-Haaren, 17. August 2025

Blick von Haarberg über den Aachener Kessel zum Vaalser Berg mit dem Dreiländereck D/NL/B

Nach vielen heißen Tagen heute endlich wieder milde Temperaturen. Das nutze ich für eine kleine Wanderung am Ostrand von Aachen bzw. „Öcher“, wie man hier sagt. Ich starte am Marktplatz von Haaren, wo der Haarbach und die Wurm zusammenfließen. Dort überquerte einst die mittelalterliche Handels- und Heerstraße Via Regia die Wurm.

Heute gehört Haaren zu Aachen und liegt ein wenig eingezwängt im Tal des Haarbachs und der Wurm zwischen den Autobahnen A4 und A544. Vier Kilometer weiter westlich befindet sich das Zentrum von Aachen mit dem Aachener Dom.

Ich erreiche zunächst die Welche Mühle aus dem 15. Jahrhundert, heute die einzige Wassermühle im Stadtgebiet von Aachen, deren Mühlrad sich noch dreht. Weiter geht es flussaufwärts durch das Tal des Haarbachs.

Dort wird seit 2024 eine neue Autobahnbrücke über das Haarbachtal errichtet, nachdem die alte Brücke wegen Bauschäden abgerissen werden musste. Dann erfolgt der Aufstieg in den Aachener Stadtteil Verlautenheide, der zu Haaren gehört und an den Haarberg grenzt.

Ich steige auf bis zum höchsten Punkt des Berges, wo ein großes Gipfelkreuz einen wunderbaren Blick in den Aachener Kessel bietet. Am Horizont erkennt man den Vaalsberg auf der gegenüberliegenden Westseite des Talkessels. Dort befindet sich das Dreiländereck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden.

Etwas unterhalb des Gipfels stoße ich auf die ganz in weiß gehaltene Friedenskapelle. Ihr Name soll an die Geschehnisse am Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern, als das Gebiet um den Haarberg besonders intensiv umkämpft war.

An der Kapelle beginnt mein Abstieg hinunter zum Marktplatz von Haaren, den ich nach 100 Minuten und knapp sieben Wanderkilometern wieder erreiche. Ich bin in der letzten Zeit so viel gelaufen, dass mir die Strecke fast wie ein kleiner Spaziergang vorkommt. Aber macht nichts, war trotzdem schön.

( MITI )

Auf der Grenzroute im Aachener Wald

Auf der Grenzroute im Aachener Wald
Aachen, 18. August 2018

Einer der vielen Bachläufe des Breverbachs. Bis auf kleine Restpfützen sind alle ausgetrocknet.

Bei herrlichem Wanderwetter waren wir heute auf einer 14 km langen Tour im Süden der Stadt Aachen unterwegs. Vom Forsthaus Schöntal am beliebten Ponyhof Meisel ging es zunächst entlang des Europäischen Fernwanderwegs E 8 (Irland-Bulgarien) in südwestlicher Richtung durch den Aachener Wald. Das große Waldgebiet wird hier von zahlreichen Seitenarmen des Breverbachs durchzogen, doch die Bachbette sind nach der langen Trockenperiode in diesem Sommer fast ausnahmslos leer.

Am Beginn des Zweiten Weltkriegs war der Wald Aufmarschgebiet der Deutschen Wehrmacht. Wir passieren die Pionierquelle, die 1939/1940 zur Wasserversorgung der im Wald lagernden Truppen angelegt wurde.  Heute befindet sich dort ein großer Wasserspielplatz.

Dahinter umrunden wir den Königsberg und den Tartarenkopf. Dann überqueren wir im Wald die Grenze zu Belgien und wandern entlang der alten Aachener Landwehr in südlicher Richtung. Der mittelalterliche Graben, der Aachen zwischen 1346 und 1611 auf drei Seiten umschloss, ist hier im Wald noch gut erkennbar.

An der Ruine einer alten Festungsanlage aus der Weltkriegszeit drehen wir nach Nordosten ab und passieren bald einem Teich im Wald die Quelle der Geul (dt. Göhl). Kurz dahinter erreichen wir am Roten Kreuz wieder deutsches Staatsgebiet. Hinter einer alten, riesigen Eiche laufen wir durch die nach ihr benannten Siedlung „Grüne Eiche“ im Wald.

Wir überqueren die Monschauer Straße und laufen noch rund zwei Kilometer durch den Kapuzinerwald am ehemaligen belgischen Militärlager Camp Hitfeld, bis wir nach knapp dreieinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt erreichen. Mittlerweile ist es ganz schön warm geworden, doch im schattigen Wald haben wir davon gar nichts mitbekommen. Schön war das.

( MITI )

Broichweiden und Propsteier Wald

Broichweiden und Propsteier Wald
Würselen, 6. Juni 2018

Offne Feldflächen am Rand des Probsteier Waldes

Wenn ich wandern möchte und es heiß wird, fühle ich mich im schattigen Wald am besten aufgehoben. Und da für heute 30 Grad vorhergesagt sind, habe ich eine Waldwanderung bei Aachen heraus gesucht.

Im Grenzgebiet der Städte Würselen, Stolberg und Eschweiler befindet sich der Propsteier Wald, eines der letzten größeren Waldgebiete in der dicht besiedelten Region östlich von „Öcher“.

Bereits seit dem Jahr 973 n. Chr. gehörte der Wald aufgrund einer Schenkung durch Kaiser Otto I. dem Kölner Domkapitel unter Vorsitz des Kölner Erzbischofs.

Die Verwaltung der weltlichen Güter der Kölner Kirche oblag dem Dompropst, und so entstand der Name „Propsteier Wald“, der bis heute geläufig ist.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde im Propsteier Wald Steinkohlenbergbau betrieben. Auf dem Zechengelände legte die Deutsche Wehrmacht im Dritten Reich ein großes Materiallager für den Bau des Westwalles an.

Dessen Überbleibsel sind an einigen Stellen in der Aachener Region in Form der berühmten „Drachenzähne“ noch heute präsent.

Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten die belgischen Streitkräfte im Propsteier Wald das „Camp Astrid“ mit zahlreichen Munitionsdepots.

Erst im Gefolge der Deutschen Wiedervereinigung wurde das Militärlager Anfang der 1990er Jahre aufgegeben. Seit 1995 befindet sich dort ein umzäuntes Gewerbegebiet, das wir im Mittelteil dieser Wanderung eigentlich umlaufen wollen.

Doch dazu kommt es nicht, weil eine entscheidende Passage des Wanderweges 5 an dieser Stelle nicht mehr existiert. Ein möglicher Umweg würde uns über offenes Feld am Rande der Autobahn A4 entlang führen. Doch darauf möchte ich angesichts des heißen Wetters lieber verzichten.

Also laufen wir ein Stück des Weges zurück und kürzen dann westlich des ehemaligen Lagers ab. Anstelle der geplanten 13 Km werden es auf dieser Wanderung dann nur 11 Km, doch das reicht uns bei diesem Wetter vollkommen aus.

( MITI )

Am höchsten Punkt der Niederlande

Am höchsten Punkt der Niederlande
Aachen, 31. Januar 2017

Doxi am höchsten Punkt der Niederlande auf dem Vaalsberg

Heute habe ich mit Doxi eine sehr schöne Dreiländertour im Grenzgebiet bei Aachen unternommen. Die 13 Km lange Wanderung beginnt auf deutschem Gebiet am Rande des Aachener Waldes und führt im weiteren Verlauf sowohl über niederländisches, als auch über belgisches Staatsgebiet.

In diesem Abschnitt sind zahlreiche Wanderwege ausgewiesen und jeweils dreisprachig beschildert: in Deutsch, Niederländisch und Französisch. Und auch drei Türmen sollten wir auf dieser Wanderung begegnen – einem in jedem Land.

Nach einem Aufstieg durch Wald und Feld entlang des mittelalterlichen „inneren Landgrabens“ (mit schönem Blick auf Aachen) erreichten wir unterhalb des Vaalsbergs den ersten Aussichtsturm auf niederländischem Staatsgebiet.

Kaum mehr als zwei Kilometer weiter passierten wir das eigentliche Dreiländereck am Vaalsberg, wo sich der höchste Punkt der Niederlande auf dem europäischen Festland befindet (ein Berg auf den Niederländischen Antillen ist noch höher).

Auf der belgischen Seite des Dreiländereckes ragt ebenfalls ein Aussichtsturm in den Himmel, der Baudouinturm. Leider waren beide Türme – der belgische und der niederländische – jetzt im Januar geschlossen, ebenso wie die angrenzende Gastronomie. Dabei hatte sich mein Magen schon so auf echte Flaamse Frites gefreut ….

Entlang der Deutsch-Belgischen-Grenze wanderten wir weiter durch den Wald und in ein kleines Tal, bis wir am Aufstieg zum Preußberg wieder deutsches Gebiet erreichten. Dort konnten wir schon von weitem den „Mulleklenkes“ erblicken, den Aachener Fernmeldeturm. Mit dem Erreichen des Turms waren es nur noch rund zwei Kilometer bis zu unserem Ausgangspunkt an der Waldschenke.

( MITI )