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Im Speldorfer Wald

Im Speldorfer Wald
Mülheim, 15. August 2020

Doxi im Speldorfer Wald

Auf einer ausgedehnten Waldrunde waren wir heute im Grenzgebiet zwischen Duisburg und Mühlheim unterwegs.

Der Broich-Speldorfer Wald ist der auf Mülheimer Gebiet befindliche Teil eines 40 km² großen Waldgebietes, das die Städte Duisburg, Mülheim, Ratingen und Düsseldorf verbindet.

Der einstmals gewaltige Reichsforst zwischen Rhein, Ruhr und Düssel wurde von König Heinrich IV. im 11. Jahrhundert dem Erzbischof Adalbert von Bremen übertragen.

Später ging das Vorrecht zur Nutzung des Waldes an die Herzöge von Limburg über und wurde von diesen im 14. Jahrhundert an die Herzöge von Berg abgetreten.

Seit dem späten Mittelalter und der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden immer größere Teil des Waldes gerodet, erst in Feldflächen und später in Industrie- und Wohngebiete umgewandelt.  Heute ist der verbleibende Rest-Wald ein wichtiger Naherholungsraum und wird von zahlreichen Waldwegen durchzogen.

Wir starten in der Nähe des Duisburger Zoos und laufen knapp vier Stunden durch den Wald, bevorzugt auf schmalen Trampelfaden, die auch für Reiter freigegeben sind. Im Hintergrund ist immer wieder der Verkehrslärm der nahen Autobahn A3 zu vernehmen.

Dennoch genießen wir den Schatten der großen Buchen und Eichen, die den Wald dominieren, denn heute ist es wieder sehr sonnig und heiß. Eine Waldrunde ist da genau das Richtige.

( MITI )

Museum Abteiberg

Museum Abteiberg
Mönchenbladbach, 24. Juli 2020

Calder-Skulptur auf derm Dach des Museums

Wenn man sich Kunstfreund schimpft, sollte man vielleicht die Museen in seiner unmittelbaren Umgebung kennen. Wie peinlich, dass ich mehr als dreißig Jahre benötigt habe, um das wunderschöne Museum für Moderne Kunst der Stadt Mönchengladbach am Abteiberg zu besuchen. Aber besser spät als nie.

Das Museum liegt an einem steilen Südhang gleich hinter dem Gladbacher Münster und in unmittelbarer Nähe zum Alten Markt.

Es wurde 1982 nach zehnjähriger Bau- und Planungszeit unter großer öffentlicher Anteilnahme eingeweiht.

Und Heike war als 18-Jährige dabei, wie ich heute erfahren habe, und hat damals Joseph Beuys live erlebt. Ich hatte damals – als pickeliger 15-jähriger Computer-Freak – (fast) nur meinen Commodore 64 im Kopf 🙂 Kunst auf jeden Fall noch nicht.

Der lichtdurchflutete Bau gilt heute als eines der Hauptwerke des Wiener Architekten Hans Hollein.

Rückblickend markiert das Museum Abteiberg den Beginn einer Entwicklung in der internationalen Museumsarchitektur, in der das Gebäude selbst zum Kunstobjekt wurde. Der Architekt Frank O. Gehry sagte dazu: „Ohne das Museum Abteiberg wäre das von mir entworfene Guggenheim–Museum in Bilbao nicht denkbar gewesen.“

Museum Abteiberg

Museumsbesuch in Corona-Zeiten: Alles nur mit Maske!

So mitten in der Woche und noch dazu in Corona-Zeiten haben Heike und ich an diesem Morgen viel Raum, um uns die zahlreichen sehenswerten Exponate namhafter zeitgenössischer Künstler und vielversprechender Newcomer anzuschauen.

Uecker, Polke, Warhol, Tinguely, Calder, Marck – einige Werke erkenne ich auf Anhieb, bei anderen wundere ich mich: Was, von dem/der ist das?

Wie so oft bei Museumsbesuchen fühle mich am Ende unseres 90-minütigen Rundgangs richtig beseelt. Es muss einem ja nicht alles gefallen, aber Kunst ist auf jeden Fall etwas ganz Großartiges, das denke ich immer wieder.

( MITI )

Abendtour nach Düsseldorf

Abendtour nach Düsseldorf
Düsseldorf, 18. Juli 2020

Annäherung an das Zentrum von Düsseldorf auf den Rheinwiesen zwischen Neuss und Düsseldorf-Heerdt

Wochenende, ein lauer Sommerabend. Unter normalen Umständen wäre ich jetzt gerne in „kultureller Mission“ in Düsseldorf unterwegs, in „meiner“ geliebten Jazz-Schmiede beispielsweise, oder im Theater oder bei einer anderen Veranstaltung. Nur fällt das wegen Corona ja alles im Moment aus, genau wie die Düsseldorfer Kirmes, die sonst an diesem Wochenende gestartet wäre.

Aber über den Rhein zieht es mich dennoch. Also mache ich mich gemeinsam mit Heike auf, um in die 14 Kilometer entfernte Landeshauptstadt zu radeln.

Schon auf den Rheinwiesen am Übergang zwischen Neuss und Düsseldorf-Heerdt wirft die Abendsonne ein überaus schmeichelndes Licht auf die Silhouette der großen Stadt.

Noch eindrucksvoller wird es beim Überqueren der Rheinknie-Brücke: Rechts der Landtag, der Funkturm, die Gehry-Bauen und der Medienhafen, links die Altstadt-Promenade am Rheinufer. Toll sieht das aus.

Und es ist richtig viel los. Corona, war da was? Ich wundere mich über die Sorglosigkeit vieler Menschen.

Wir cruisen erst durch das Stadtzentrum und anschließend lange durch die nördlichen Stadtteile von Düsseldorf. Dann wählen wir den Weg über die Flughafenbrücke und Meerbusch-Büderich zurück nach Büttgen. So werden es am Ende doch fast 45 Kilometer auf dieser schönen Abendrunde bei herrlichem Sommerwetter.

( MITI )

Drilandenpunt Vaalser Berg

Drilandenpunt Vaalser Berg
Aachen, 15. Juli 2020

Blick hinunter in den Talkessel von Aachen. Deutlich ist der Aachner Dom und das historische Rathaus zu erkennen.

Heute war ich mit Heike und Doxi auf einer schönen Tour im Grenzgebiet bei Aachen unterwegs, die ich zuletzt im Winter vor drei Jahren gelaufen bin. Wie trist die Landschaft da doch wirkte: Alles grau und kahl und außer uns kaum Menschen unterwegs.

Ganz anders dagegen heute: Die Landschaft rund um Aachen und Vaals erstrahlt in sattem Grün, die Sonne scheint, und oben am Dreiländereck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden sind Himmel und Menschen unterwegs.

Es sind Schulferien und in den Zeiten von Corona suchen sich die Menschen Ziele im eigenen Land.

Für die Holländer ist dies ein ganz besonderer Ort, denn es ist der höchste Punkt der Niederlande. Viele Menschen lassen sich neben dem Grenzstein ablichten. Es herrscht eine gelöste Atmosphäre.

Am „Drilandenpunt“ steht ein hoher Aussichtsturm der Belgier, der „Konig Boudewijntoren“. Nur wenige hundert Meter weiter haben sich die Niederländer auf ihrem Territorium ebenfalls einen Aussichtsturm hingestellt, den „Wilhelminatoren“.

Nur wir Deutschen müssen auf einen eigenen Aussichtsturm verzichten, dabei ist „unser“ Turm doch der höchste, aber eben nur ein Fernmeldeturm, der „Mulleklenkes“ im Wald auf deutscher Seite oberhalb von Aachen 🙂

Fast vier Stunden laufen wir so durch den Grenzwald, passieren immer wieder die unsichtbare oder durch alte preußische Grenzsteine markierte grüne Grenze zwischen den Ländern. Die Reste der mittelalterlichen Aachener Landwehr erinnern daran, dass dies ab dem Mittelalter eine befestigte Grenze war. Aber heute nicht mehr. Wie schön das doch ist.

( MITI )

Rund um Rühstädt

Rund um Rühstädt
Rühstädt, 2. Juli 2020

Regenbogen über unserem Stellplatz am Abend

Rund um das Storchendorf Rühstädt kann man schön wandern: entlang der Elbe und durch die Felder im Hinterland.

Wie überall in der dünn besiedelten Prignitz ist es sehr ruhig. Wir genießen das nach den vielen Tagen „on-the-road“ und begegnen bei unseren Spaziergängen Rehen, Füchsen, riesigen Langohren und ganz vielen Schmetterlingen.

Auf den Feldern weiden Kühe und Pferde, die sich über ein wenig menschlichen Kontakt freuen. Richtig entspannt ist es hier.  So können wir die Tour schön ausklingen lassen.

( MITI )

Die Störche von Rühstädt

Die Störche von Rühstädt
Rühstädt, 1.07.2020

In allen fünf Nestern auf dem Bild gibt es Nachwuchs

Die letzten zwei Tage unserer vierwöchigen Womo-Tour durch Mecklenburg-Vorpommern verbringen wir in Rühstädt (Brandenburg). In dem kleinen Dorf an der Elbe brüten jährlich rund 20 Storchenpaare, zumeist auf vorbereiteten Nistplätzen auf Scheunendächern.

Vor vier Jahren war ich schon einmal hier, da kam ich aber genau eine Woche zu spät: Alle Störche waren bereits ausgeflogen in Richtung ihrer Winterquartiere in Afrika und Asien.

Aber diesmal passt es: Fast alle Nester sind wieder belegt und der Nachwuchs – oft zwei oder drei Jungstörche – bereits so groß wie ihre Eltern.

Teilweise haben sie sich sogar schon mehr Gewicht angefuttert als ihre Alten, weil sie den ganzen Tag im Nest verbringen und nicht auf Futtersuche gehen.

Die Alten füttern ihren Nachwuchs zwar noch fleißig, verbringen aber bereits viel Zeit mit etwas Abstand zu ihren Nestern und schauen sich das Treiben des Nachwuchses aus einigen Metern Entfernung vom Dachfirst aus an.

Die jungen Störche fliegen noch nicht, breiten aber immer wieder ihre Schwingen aus und simulieren das Fliegen. Mitunter heben sie dabei bereits für einige Zentimeter aus ihren Nestern senkrecht nach oben ab, um gleich wieder zu landen. Putzig sieht das aus.

Bald werden sie das Fliegen lernen und dann im August bereits rund zwei Wochen vor ihren Eltern zu ihrer ersten großen Reise aufbrechen. Dies und noch viel mehr erfahren wir bei einem Besuch im NABU-Informationszentrum in Rühstädt. Prädikat: Sehr empfehlenswert.

Leider kann man die Störche aus der Entfernung mit dem Handy nicht so gut fotografieren. In meiner Verzweiflung halte ich mein Fernglas vor das Handy, aber das funktioniert auch nicht so richtig. Dennoch hier meine besten Aufnahmen von den Störchen in Rühstädt 2020.

( MITI )