Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor… Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben. Die Wälder weinten. Und die Farben starben. Nun sind die Tage grau wie nie zuvor. Und der November trägt den Trauerflor.
Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor. Die letzten Kränze werden feilgeboten. Die Lebenden besuchen ihre Toten. In der Kapelle klagt ein Männerchor. Und der November trägt den Trauerflor.
Was man besaß, weiß man, wenn man’s verlor. Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen. Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen. Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor. Und der November trägt den Trauerflor.
Skulptur „Erftrad“ an der Apfelwiese im Hans-Gottfried-Bernrath-Park
Der zu Ende gehende Oktober hat uns nicht gerade mit Sonnenstunden verwöhnt. Überall in Deutschland war es trüb und unser schönes NRW belegte mit durchschnittlich nur 56 Sonnenstunden den letzten Platz unter den 16 Bundesländern.
Doch kurz vor dem Monatswechsel präsentiert sich der Oktober noch einmal von seiner charmanten Seite. Drei Stunden Vormittagssonne nutze ich für eine kleine Erftrunde mit Doxi zwischen Wevelinghoven und Grevenbroich.
Wir sind die Tour lange nicht mehr gelaufen. Heute müssen wir ein wenig von den vertrauten Pfaden abweichen, denn ein guter Teil des angrenzendenWaldes ist wegen Baumarbeiten gesperrt. Immer wieder hört man die Motorsägen aufheulen und kurz darauf Bäume zu Boden krachen.
So geht es auf Umwegen bis zum Stadtpark von Grevenbroich mit der Villa Erckens und der imposanten Blitzskulptur. Anschließend laufen wir am gegenüber liegenden Erftufer auf naturbelassenen Pfaden zurück. Gut, dass wir die Sonne noch einmal genießen konnten, denn bereits ab dem Mittag zieht es sich wieder zu. Dieser Oktober bleibt sich treu.
Ich glaube, ich war länger nicht mehr weihnachtsshoppen. Ist ja irre, welche Massen an Deko-Artikeln sich mittlerweile bereits Ende Oktober über die Advents-Sehnsüchtigen ergießen. So viel rot-weißer Plunder, da wird einem ja ganz schwindelig vor den Augen.
Für mich ist das nichts. Aber in der überbordenden Fülle einer Verkaufspräsentation macht es natürlich schon etwas her. Die ständige Wiederholung und Selbst-Rezitation sorgen für den Effekt, wie bei Warhol. Alles so schön bunt, hier.
Nur, so viel Kitsch auf einmal, das kann sich doch niemand leisten, der nicht mit Nachnamen Musk heißt. Und wer hat schon genug Platz im Keller, um den ganzen Klimbim anschließend wieder für ein Jahr wegzustapeln, außer der Elon vielleicht? Aber der zündetden Ramsch am dritten Weihnachtsfeiertag vermutlich einfach im Garten an und kauft ihn im nächsten Oktober neu. Warum auch behalten? Sind dann doch bestimmt schon wieder andere Weihnachtsfarben in Mode 😉
Das geschnittene Gemüse und die Hähnchenbrust vermengt mit der Sauce, bevor es in den Ofen kommt
Heute gibt es bei mir ein spannendes Gericht aus der Herbstküche: Hokaido-Kürbis mit Süßkartoffeln, Hähnchenbrust, Zwiebeln, Apfel und Cranberries an einer Hühnerbrühe, im Ofen gebacken. Gewürzt wird das geschnittene Gemüse mit einer Sauce aus Olivenöl, Mexiko-Honig, Thymian, Zimt, Salz und Pfeffer. Klingt exotisch und schmeckt auch so. Aber lecker!
Doxi in der Ilvericher Altrheinschlinge zwischen Meerbusch-Büderich und -Strümp
Mehr als 20.000 Kilometer ist meine liebe Doxi in ihren 12 Lebensjahren bereits mit mir gewandert. Doch seit Mitte dieses Jahres wollte sie einfach nicht mehr. Ihre Mini-Pipi-Runde zur nahen Grünfläche ja, aber keinen Schritt weiter.
Wir haben diese Verweigerung auf ihre Vergreisung und zunehmende Arthrose-Schmerzen zurückgeführt. Doch nun stellt sich heraus: Es lag tatsächlich nur an ihren schlimmen Zahnschmerzen aufgrund von faulen Zähnen und Entzündungen im Mundraum.
Eine Woche nach ihrer Zahn-OP (14 Zähne gezogen) zeigte sie wieder Bereitschaft, mit uns auf kleinen Runden durchs Dorf zu laufen. Weitere zehn Tage später konnten wir bereits sieben Kilometer mit ihr wandern, ohne dass sie Schwäche oder Unwillen erkennen ließ. Im Gegenteil: Die meiste Zeit ist sie vorausgelaufen, hat sogar mal ein Stöckchen aufgenommen. Was für eine Wendung.
Natürlich, es wird nicht mehr wie früher. In Menschenjahren ist die alte Dame nun Mitte 80. Ihre Hüfte ist etwas wackelig und der Muskelschwund an den Hinterläufen ein typisches Altersmerkmal bei Hunden. Aber sie hat offensichtlich wieder Freude, die Welt mit uns zu durchstreifen. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar, denn das heißt, dass sie noch ein gutes Restleben haben kann und dass wir auch wieder mit dem Wohnmobil verreisen können. Damit hatten wir schon gar nicht mehr gerechnet. Wunderbar!
Ein letztes Mal bäumt sich das Jahr auf, um mit der Kraft der Farben Dunkelheit und Dauergrau fernzuhalten. Die Anstrengung wird vergeblich sein, so viel darf man vorwegnehmen. Und doch verdient sie es, gepriesen zu werden. Hier einige meiner schönsten Herbstmotive aus den letzten zwei Wochen, aufgenommen an diversen Stellen im Rhein-Kreis-Neuss.
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