Die Kathedrale von Amiens

Die Kathedrale von Amiens
Amiens (F), 27. Februar 2023

Seitlicher Blick auf die Katehdrale von Amiens von Norden

Ich habe auf dieser Reise bereits einige mächtige und prunkvolle Kirchen, Döme und Kathedralen gesehen, in Metz, Nancy, Rouen, Reims und Paris. Aber ein Bauwerk fehlt noch, der größte Sakralbau Frankreichs: die gotische Kathedrale von Amiens.

Der Grundstein für die Errichtung vonNotre Dame d’Amiens“ wurde im Jahre 1220 gelegt. Erstmals in der Bautradition der damaligen Zeit sollte nach einem gezeichneten und detailliert ausgearbeiteten Plan gearbeitet werden.

Die Länge der Kathedrale beträgt 145 Meter, die Höhe 42 Meter. Die Grundpfeiler ragen bis zu neun Meter in die Tiefe und sind als eine Art Raster verbunden, um dem Bau mehr Stabilität zu verleihen.

Zu ihrer Zeit war dies der höchste Kirchenraum der christlichen Welt, was den Bischof von Beauvais herausforderte. Er initiierte der Errichtung einer noch höheren Kirche, die dann 1284 – noch im Bau befindlich – aufgrund statischer Mängel einstürzte.

Die Kathedrale von Amiens weist eine Fläche von 7700 Quadratmetern auf, das Volumen beträgt 200.000 Kubikmeter. Das entspricht dem Doppelten von Notre-Dame de Paris und lässt sie im Inneren wirklich gewaltig wirken, vor allem in der Höhe. Der Bau strebt dem Himmel entgegen.

Die Kathedrale von AmiensIch hatte das Glück, dass bei meinem Besuch die Sonne schien und den Kirchenraum durch die vielen Fenster auch in den oberen Bereichen in ein magisches Licht tauchte.

Der Innenraum ist mit viel Gold, prunkvollen Figuren und aufwändig gestalteten Gittern ausgestattet, die die zahlreichen Seitenkapellen und auch den Chor abgrenzen.

Der Fußboden ist ornamental mit hellen und dunklen Steinfliesen belegt. Berühmt wurde das 12 Meter mal 5 Meter messende Bodenlabyrinth. Gläubige, die sich eine Pilgerfahrt nach Jerusalem nicht leisten konnten, wurde nach dem Abgehen und Beten auf dem Labyrinth ein Ablass ihrer Sünden gewährt.

Ich war zwar schon im heiligen Land, aber das Labyrinth bin ich dennoch abgeschritten. Man weiß ja nie … 🙂

( MITI )

Abbeville an der Somme

Abbeville an der Somme
Abbeville (F), 27. Februar 2023

Palais im Stadtzentrum

Noch einem wunderbaren Morgenspaziergang an den Salzwiesen der Somme-Mündung in Le Crotoy mache ich mich auf den Weg ins Landesinnere, nach Amiens. Die Fahrt führt entlang der Somme über Abbeville, wo wir einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt unternehmen.

In den 1830er-Jahren nahe Abbeville entdeckte altsteinzeitliche Faustkeile belegen eine Besiedlung der Region durch den Homo heidelbergensis bereits vor mehr als 650.000 Jahren.

Wirtschaftlich gesehen war Abbeville im Mittelalter seit dem 12. Jahrhundert ein wichtiger Handelshafen am Ärmelkanal. Hier blühte das Tuchmacherhandwerk und die Stadt war im 13. Jahrhundert Mitglied der Londoner Hanse.

Schätzungen zufolge hatte Abbeville damals bis zu 40.000 Einwohner – heute sind es noch 20.000.

Die zunehmende Versandung der Somme-Bucht drängte das Meer im späten Mittelalter weit nach Norden zurück. Damit ging seit dem 17. Jahrhundert ein ökonomischer Verfall der Stadt einher.

Vom einstigen Wohlstand zeugt noch heute die prunkvolle Stiftskirche Sankt Wulfram im Herzen der Stadt. Eindrucksvoll vor allem die drei Portale der Westfassade im Stil der Spätgotik.

Bald verlassen wir Abbeville in Richtung Amiens. Das war das erste A heute.

( MITI )

Die Türen von AAA

Häuser am Marktplatz von Arras
Abbeville, Amiens, Arras (F), 27.02.23

Heute habe ich drei Städte im Norden Frankreichs besucht, die mit einem A beginnen, und das auch noch in alphabetisch korrekter Reihenfolge: Abbeville, Amien und Arras. Hier die schönsten Türen und Portale aus diesen drei Städten.

( MITI )

Sonnenuntergang über der Somme

Sonnenuntergang über der Somme
Le Crotoy (F), 26.02.2023

Die Somme an ihrer Mündung in den Ärmelkanal

Von Saint-Valery-sur-Somme fahre ich auf die andere Seite der Somme-Mündung. Der Mündungstrichter am Ärmelkanal ist drei Kilometer breit und besteht größtenteils aus Salzwiesen, die regelmäßig vom eindringenden Meerwasser überflutet werden.

In Le Crotoy am Ostrand des Mündungsgebiets gibt es einen schönen Womo-Stellplatz unmittelbar am Strand, der sich dort kilometerweit am Rand der Salzwiesen entlang zieht.

Hinter dem Strand befindet sich ein ausgedehnter Dünen-Gürtel, der mit sandliebendem Kiefernwald bewachsen ist.

Die Somme am gegenüberliegenden Ufer vor dem Städtchen Saint-Valery-sur-Somme kann man von hier aus am Horizont nur erahnen.

So laufe ich mit Doxi erst einige Kilometer am Strand entlang, bis wir uns auf einem Kutschenweg durch die Salzwiesen in Richtung der Somme bzw. des eindringenden Meerwassers voran arbeiten. So ganz kann man das hier nicht auseinanderhalten.

Nach der Rückkehr zum Strand laufen wir auf dem Rückweg durch den Dünenwald und erleben dann noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Somme-Mündung. Toll sieht das aus.

( MITI )

Saint-Valery-sur-Somme

Saint-Valery-sur-Somme
Saint-Valery-sur-Somme (F), 26.02.2023

Fischerhäuser in der Oberstadt von Saint-Valer-sur-Somme

Nun bin ich an der Mündung der Somme in den Ärmelkanal angekommen. Am westlichen Ufer liegt Saint-Valery-sur-Somme, wo heute am Sonntag Markttag ist und die Besucher in großer Zahl in das pittoreske Städtchen strömen.

Bis ins 20. Jahrhundert lebte Saint-Valery-sur-Somme von der Fischerei und von seinen Fabrikationsstätten für Segeltuch, Schlosser- und Seilerwaren.

Heute ist der Hafen weitgehend versandet und der Tourismus treibt die Geschäfte im Ort.

Sehenswert ist nicht nur die mittelalterliche Oberstadt auf einem Hügel mit der Kirche St. Martin aus dem 15. Jahrhundert und den Resten des früheren Schlosses Saint-Valery.

Auch die neuzeitliche Unterstadt „La Ferté“ mit zahllosen Restaurants und einer schönen Uferpromenade lockt Besucher in den Ort.

Über die Somme geht der Blick zu den Salzwiesen, die bei Flut vom Meer überspült werden. Dahinter liegt der Ort Le Cortoy, dort will ich heute auch noch hin. Aber erst mal reihe ich mich mit Doxi in den Pulk der Marktbesucher ein.

( MITI )

Le Treport

Le Treport
Le Treport (F), 26.02.2023

Leuchtturm an der Hafeneinfahrt von Le Treport

Ich arbeite mich weiter entlang der französischen Alabasterküste in Richtung der belgischen Grenze voran.

Meine erste Station heute ist die Hafenstadt Le Treport. Die Wettervorhersage verspricht einen schönen Tag. Wir sind früh dran und das Licht am Morgen ist einfach herrlich.

Le Treport liegt an der Mündung der Bresle in den Ärmelkanal, eingefasst zwischen Meer und Kalkfelsen. Auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet sich die Stadt Mers-les-Bains.

Seit 1908 existierte in Le Treport eine Standseilbahn, die von der Unterstadt zur Wohnsiedlung oberhalb der Felsen führte. 2006 wurde diese durch einen neuen Schrägaufzug ersetzt.

Eindrucksvoll sieht das aus, wie die kleinen Kabinen lautlos durch einen Tunnel in den Klippen auf das Hochplateau gleiten. Und hübsche alte Häuschen gibt’s hier. Gut, dass ich den Abstecher nach Le Treport unternommen habe.

( MITI )