Archiv der Kategorie: Unterwegs

Eine Dampflok im Vorgarten

Eine Dampflok im Vorgarten
Altenbeken, 29.03.2017

Ist 1,5 Millionen Kilometer gelaufen, hat den Zweiten Weltkrieg überstanden und ist schließlich in Altenbeken gelandet: die Dampflok 044-389-5 der ehemaligen Deutschen Reichsbahn/Bundesbahn

Das habe ich auch noch nicht gesehen: Eine ausgewachsene Dampflok mit Tender im Vorgarten: 4,5 Meter hoch, 22 Meter lang, 130 Tonnen schwer und mit 1,5 Millionen Eisenbahnkilometern auf dem Buckel. Gefahren in den Jahren von 1947 bis 1976. Aber nirgendwo sind Anschlussgleise zu sehen.

Eine Infotafel neben dem imposanten Dampfross klärt mich auf: Die Lok haben die Eisenbahnfreunde Altenbeken Mitte der Siebziger Jahre in den Ort geholt, um an die 150-jährige Eisenbahngeschichte in der Gemeinde zu erinnern.

Vom Bahnhof Altenbeken bis zum heutigen Stellplatz gegenüber dem Eggemuseum sind es nur wenige hundert Meter. Doch ein direkter Straßentransport war aufgrund zu niedriger Straßenunterführungen nicht möglich.

Deshalb musste die Lok auf 400 PS starken Schleppern der Bundesbahn über das 15 Kilometer entfernte Paderborn an ihren neuen Standort gebracht werden.

Dort steht sie nun seit vierzig Jahren und begeistert große und kleine Eisenbahnfreunde.

( MITI )

Paderborn bei Nacht

Paderborn bei Nacht
Paderborn, 28. März 2017

Der Sprayer – ein lichtscheues Wesen

Irgendwie war ich neugierig, wie Paderborn mit seinen vielen repräsentativen Gebäuden wohl bei Nacht aussieht. Also bin ich um 23:00 noch mal losgeradelt und habe eine Tour durch die historische Altstadt gedreht.

Die Straßen waren bereits weitgehend verwaist. Doch dafür habe ich einen psychisch-auffälligen Mann wiedergetroffen, dem ich schon am Nachmittag begegnet war. Da war laut rufend durch die Stadt gelaufen und hatte die Frauen dieser Welt mit übelsten Flüchen überzogen, die ich hier gar nicht wiedergeben möchte.

Sobald sich ihm jedoch eine Person näherte, wurde er ganz leise und fragte freundlich nach ein paar Münzen. Anschließend ging die gleiche Litanei wieder von vorne los. Und so war es jetzt auch in der Nacht. Krass.

( MITI )

Foto-Safari in Paderborn

Foto-Safari in Paderborn
Paderborn, 28.03.2017

Der Marktplatz vor dem Rathaus von Paderborn

So viele hübsche Wasserflächen, so viele kirchliche Liegenschaften und auch so viele junge Menschen – Paderborn hat mich wirklich überrascht.

Die Stadt liegt an der Pader, dem kürzesten Fluss Deutschlands. Schon nach vier Kilometern mündet der namensstiftende Strom in die Lippe. Dann ist Schluss mit der Pader.

Überall in der Innenstadt stößt man auf Wasserflächen – und an diesem herrlichen Frühlingstag auch auf Menschen, die die Nähe zum Wasser suchen und genießen.

Die Stadt bemüht sich nicht, ihre katholische Identität zu verleugnen. Nur im katholischen Eichstätt in Bayern bin ich bislang so vielen kirchlichen Einrichtungen begegnet.

Kirchen, Klöster, Vikariate, Theologische Fakultäten, Priesterkollegien, Gymnasien, kirchliche Gästehäuser – alles vorhanden und top in Schuss.

Dazwischen schöne Fachwerk- und Biedermeierhäuser, sowie repräsentative Bauten aus der Zeit der Weserrenaissance. Die Stadt macht echt was her. Hätte ich gar nicht vermutet.

( MITI )

Entlang der Pader zum Schloss Neuhaus

Entlang der Pader zum Schloss Neuhaus
Schloss Neuhaus, 28. März 2017

Zugang zum Schloss Neuhaus von der Stadtseite

Wenn es repräsentative Schlösser mit gut gepflegten Gartenanlagen zu besichtigen gibt, bin ich immer gerne dabei. Und so radele ich am Nachmittag von der Paderborner Innenstadt entlang der Pader vier Kilometer nach Norden zum Schloss Neuhaus.

Das Schloss liegt auf einer Art Insel am Zusammenfluss von Lippe, Alme und Pader und bildet den Mittelpunkt des nach ihm benannten Stadtteils von Paderborn.

Die Anlage wurde in verschiedenen Bauabschnitten zwischen 1530 und 1730 errichtet und immer wieder verändert. Heute präsentiert sie sich als bedeutendes Bauwerk der Weserrenaissance mit einem schönen Barockgarten, der zum Verweilen einlädt. Ein wunderbarer Ort.

( MITI )

Rauf zum Hermann

Rauf zum Hermann
Detmold, 28. März 2017

Am Fuße des Hermannsdenkmals

Heute habe ich mit Doxi eine schöne Wanderung aus dem Rother-Wanderführer „Teutoburger Wald“ unternommen. Auf einer Strecke von 15 Kilometern führte uns der Weg vom Donoper Teich bei Detmold hinauf zum Hermannsdenkmal hoch oben im Teutoburger Wald.

Die berühmte Kolossalstatue wurde ab 1838 nach den Entwürfen von Ernst von Bandel errichtet und am 16. August 1875 eingeweiht.

Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Arminius erinnern, insbesondere an die sogenannte Varus-Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n.Chr. Germanische Stämme unter der Führung von Arminius brachten damals drei römischen Legionen eine entscheidende Niederlage bei.

Mit einer Figurenhöhe von 26,57 Metern und einer Gesamthöhe von 53,46 Metern ist es die höchste Statue Deutschlands. Bis zur Erbauung der Freiheitsstatue im Jahre 1886 war die Figur auf der sogenannten „Grotenburg“ sogar die höchste Statue der westlichen Welt.

Sie besteht aus einer Eisenrohrkonstruktion, die Oberfläche ist aus Kupferplatten gefertigt. Der Schwertarm ist in Richtung Westen gestreckt. Dies wird je nach politischer Haltung als ein offensives oder defensives Mahnen in Richtung Frankreich interpretiert.

Als ich vor knapp zwei Jahren zum ersten Mal hier war, herrschte dichter Nebel und es war ganz schön viel los. Damals konnte man gerade einmal die Füße des Arminius erblicken. Heute jedoch scheint die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und wir sind die ersten Besucher an diesem Morgen. So können wir das Denkmal und sein Umfeld in aller Ruhe erkunden. Herrlich ist das.

Auf dem Rückweg wandern wir am Rande des großen Truppenübungsplatzes Sennelager vorbei. In der Ferne sind mehrmals Mashinengewehrfeuer und Granateinschläge zu hören. Auf dem Höhenrücken des Teutoburger Waldes kommen wir an der Wasserscheide zwischen Rhein, Weser und Ems vorbei und streifen den mehr als 260 Meter hohen Sendeturm des WDR. Eine perkte Tour.

( MITI )

Am Donoper Teich

Am Donoper Teich
Detmold, 27.03.2017

Doxi im Donoper Teich, Mittelpunkt eines beliebten Naherholungsgebiets bei Detmold

Unsere letzte Station an diesem Tag: Der Donoper Teich in einem viel besuchten Naturschutzgebiet an der Grenze der Detmolder Ortsteile Hiddesen und Pivitsheide im Teutoburger Wald.

Das Gebiet gehört aufgrund seiner Schönheit und landschaftlichen Vielfalt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Lippe. Der Teich selbst wurde um 1625 auf Geheiß von Graf Simon VII. für die Fischzucht aufgestaut und nach seinem Kammerherrn „von Donop“ benannt.

Die ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit in diesem Gebiet bilden einige prähistorische Hügelgräber aus der Zeit zwischen 600 und 800 v. Chr.  Die aus Sand und Sandstein errichteten Grabstätten erreichen einen Durchmesser von bis zu 23 Metern.

Die verbliebenen Reste der Anlagen geben heute nur noch einen kleinen Eindruck von der enormen Größe der einst vorhandenen Grabhügelfelder.

Mit Doxi unternehme ich eine schöne Abendwanderung durch das Gebiet, in dem an diesem warmen Frühlingstag viele Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Spaziergänger unterwegs sind. Heute übernachten wir hier, denn morgen früh wollen wir vom Donoper Teich zu einer Wanderung in Richtung des Hermannsdenkmal aufbrechen.

( MITI )