Ich habe mich entschlossen, heute mit dem Wohnmobil über Nacht auf dem Wanderparkplatz Federath stehen zu bleiben. Die Lage mitten im Wald und die Aussicht von unserem Parkplatz sind einfach zu einladend, und hier stören wir auch niemanden.
Am Abend wandere ich mit Doxi durch den Heckberger Wald hinauf zum Heckberg, dem höchsten Punkt im „Dreiländereck“ von Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischem Kreis und Oberbergischem Kreis.
Der mittelalterliche Handelsweg „Brüderstraße“ zwischen Köln und Siegen führte einst über den Heckberg.
Im Wald fällt mir eine große Abraumhalde mit zerkleinertem Gestein auf. Sie stammt aus der alten Grube Silberkaule, in der bereits im 13. Jahrhundert Blei und Silber abgebaut wurde. Denn auf dem Berg verläuft von Ost nach West ein etwa 600 m langer Pingenzug.
An der Westflanke des Heckbergs befindet sich die kleine Siedlung Heckhaus. Die Häuser haben einen fantastischen Blick hinunter in die Ausläufer des Bergischen Landes bis zum Rhein und darüber hinaus zu den Gipfeln der Eifel. Glücklich, wer hier wohnen darf.
Wanderkarte unserer Tour
Ein einsamer Ziegenbock bewacht die Sendeanlage der Bundeswehr
Am Horizont: Die markanten Bauten in der Kölner Innenstadt
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Wanderparklatz Federath
Ort:
Federath
Adresse:
Federath 110
51491 Overath
(kurz dahinter)
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 16.05.2017)
Zusatzinfo:
Wanderparkplatz im Wald an großer Wiese. Total ruhig. Nachts starren uns im Licht der Taschenlampe zehn Augenpaare an. Es sind Rehe am Rande der Wiese.
Wir sind weiterhin im Bergischen Land in der Gegend rund um Much unterwegs.
Unsere heutige Morgenwanderung startet bei Federath und führt uns durch ein schönes Waldgebiet hinunter in das idyllische Schlingenbachtal. Von dort geht es wieder hinauf auf die Höhen des Bergischen Landes.
Kurz vor der Rückkehr zu unserem Startpunkt eröffnet sich uns ein fantastischer Fernblick auf das mehr als 30 km entfernte Köln.
Auf der rechten Seite sind die Wolken aus dem Kraftwerk Butzheim erkennbar, ein Stück weiter links der Colonius, der Dom und weitere Hochhäuser in der Kölner Innenstadt.
Ganz links schließen sich die Industrieanlagen in Wesseling an, dahinter der Höhenzug der Ville. Schade, dass die Handy-Kamera das Panorama nicht so gut einfangen kann. Dennoch: Ein traumhafter Ausblick.
Wanderkarte unserer Tour
Am Ortsrand von Federath
Tiefer Blick ins Bergische Lande
Im Schlingenbachtal
Neugierige Kühe schauen uns an
Auch hier wurden die ersten Wiesen bereits gemäht
Eng gepflanzte Tannen für die Holzwirtschaft
Kurz vor Federath
Immer wieder treffen wir auf große Anbauflächen für Weihnachtsbäume
Weite Blicke ins Land: Im Hintergrund das 30 Kilometer entfernte Siebengebirge.
Unsere erste Wanderung rund um Much basiert auf der Tour 34 aus dem Rother-Wanderführer „Bergisches Land“.
Der Weg folgt teilweise den Wanderwegen A7 und A8, sowie dem Böllweg, benannt nach dem großen deutschen Nachkriegsschriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger.
Was der in Köln ausgebombte junge Heinrich Böll Mitte der 1940er Jahre in der Gemeinde Much erlebte, hat ihn zeitlebens beschäftigt.
Der Böllweg begleitet den Wanderer zu einer Reihe von Orten, die für Heinrich Böll und seine Frau Annemarie in den letzten Kriegsjahren überlebenswichtig waren.
Im ehemaligen Pfarrsaal von Marienfeld beispielsweise fanden die jungen Eheleute im November 1944 Zuflucht, nachdem ihre Wohnung in Köln von Bomben zerstört worden war.
Im Örtchen Bruchhausen meldete sich der Soldat Heinrich Böll im März 1945 zur Truppe zurück, nachdem er unter anderem mithilfe eines Mucher Arztes mehrfach seinen „Heimaturlaub“ illegal verlängert hatte.
Die Tour führt zu einem Drittel durch Waldabschnitte und zu Zweidritteln über offenes Feld, wo uns die Sonne an diesem wunderbaren Tag ganz schön einheizt.
Aber dafür können wir auch herrliche Fernblicke in die hügelige und von vielen Wiesen durchzogene Landschaft genießen.
Nach Osten wandert der Blick über die Hügel des Bergischen Landes, nach Westen ist in der Ferne das Siebengebirge bei Bonn zu erkennen. Viele Wiesen entlang des Weges wurden gerade zum ersten Mal geschnitten und duften entsprechend intensiv nach frisch geschnittenem Gras. Eine Tour für alle Sinne. So macht das Wandern richtig Freude.
Wanderkarte unserer Tour
Unterwegs auf dem Böllweg
Infotafel zu Bölls Zeit in Much während des Zweiten Weltkriegs
Die Germana-Kapelle oberhalb von Much
Viele Wiesen rund um Much wurden bereits zum ersten Mal in diesem Jahr gemäht
Blick aus dem Womo-Fenster hinüber zum Wahnbachtal
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am Sportplatz
Ort:
Much
Adresse:
B56 kurz hinter Overbach 1
53804 Much
Geo-Koordinate:
50° 54' 33"N, 7° 25' 3" O
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 15.05.2017)
Zusatzinfo:
Ruhig am Sportplatz gelegen mit schönem Blick ins Grüne. Guter Ausgangspunkt für Wanderungen rund um Much.
Ich bin einige Tage mit dem Wohnmobil und Doxi im Bergischen Land unterwegs. Das Wetter am Anfang dieser zweiten Maiwoche ist einfach herrlich. Das möchte ich fürs Wandern nutzen.
Unsere erste Station ist Much, wo wir auf dem kostenlosen Womo-Stellplatz am Fußballplatz stehen.
Aus dem Womo-Fenster blicke ich in das malerische Wahnbachtal. Dahinter erhebt sich frisch ergrünter Wald – ein wunderbarer Ausblick.
Nach unserer ausgiebigen Wanderung drehe ich am Nachmittag eine kleine Runde mit dem Fahrrad durch den Ort.
Much liegt im Nordteil des Rhein-Sieg-Kreises. Köln und Bonn sind jeweils knapp 30 km Luftlinie entfernt.
Die Nachbarorte von Much sind Engelskirchen im Norden, Wiehl im Nordosten, Nümbrecht im Osten, Ruppichteroth im Südosten und Overath im Westen.
Much ist stark katholisch geprägt. Davon zeugen eine Vielzahl christlicher Kulturgüter, darunter mehr als 200 Wegekreuze, Kapellen und Heiligenhäuschen aus vier Jahrhunderten.
Der alte Ortskern von Much mit der katholischen Pfarrkirche St. Martinus steht unter Denkmalschutz.
Rund um Much gibt es mehr als 100 km gut ausgeschilderte Wanderwege, was den Ort bei Ausflüglern sehr beliebt macht. Auch mir gefällt es hier richtig gut. Ich freue mich schon auf die weiteren Wanderungen in der Umgebung. Das wird bestimmt schön.
Schloss Linnep von der Wasserseite aus gesehen (Foto Hpunkt.de | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Heute waren wir in einem Naturschutzgebiet zwischen Ratingen-Lintorf und Hösel unterwegs. Vom Wanderparkplatz in Ratingen-Lintorf ging es zunächst entlang des hübschen kleinen Dickelsbaches in Richtung Osten.
Dort begegneten wir im Wald einer Gruppe von Männern, die mit ihren Modellautos spazieren gingen. Alle „Fahrer“ starrten konzentriert auf den schmalen Trampelpfad vor sich, um ihr vorausfahrendes Modellauto vom Typ „geländegängiger Pickup“ zu steuern – ein etwas lustiger Anblick :-).
Wenig später passierten wir den Ratinger Waldsee, um kurz vor dem Autobahnkreuz Breitscheid die Autobahn A3 zu unterqueren und über eine schöne Allee auf das Schloss Linnep zuzulaufen.
Das Wasserschloss südsüdöstlich von Breitscheid, dessen Wasserflächen vom Hummelsbach gespeist werden, war einst ein Rittersitz und wurde im Laufe der letzten Jahrhunderte mehrmals umgebaut.
Erhalten ist der mehr als 1000 Jahre alte Burgturm im Herzen der Anlage, Südwestlich des Schlosses befindet sich der schlichte Saalbau der 1684 eingesegneten Waldkirche Linnep, einer der ältesten reformierten Kirchenneubauten im Rheinland.
Wir folgten ein Stück weit dem Hummelsbach und drehten schließlich in südliche Richtung ab.
Der schön länger zu vernehmende Fluglärm erreichte seinen Höhepunkt, als wir einen Bauernhof direkt neben dem Funkfeuer des Düsseldorfer Flughafens passierten. Die mehrmastige Sendeanlage markiert die Einflugschneise auf die Piste 23.
Im Fünfzigsekundentakt donnerten nun die hereinkommenden Flugzeuge genau über uns hinweg. Nur in den kurzen Pausen dazwischen war das intensive Singen der Vögel zu hören.
Bald erreichten wir wieder einen der Zuflüsse des Dickelsbaches und folgten diesem zurück bis zu unserem Startpunkt. Doxi gefiel es, immer wieder im flachen Wasser des Dickelsbaches herumzustapsen. Und auch wir haben diese schöne naturnahe Wanderung genossen – Fluglärm inklusive.
Wanderkarte unserer Tour
Doxi am Dickelsbach
Männer, die mit ihren Modellautos im Wald spazieren gehen
Hier haben Kinder einen kleinen Damm gebaut
Wald und Felder zwischen Ratingen-Lintorf und Hösel
Auf der Allee, die zu Schloss Linnep führt
Kurz vor dem Waldfriedhof Ratingen-Lintorf
Schloss Linnep von der Hofseite aus gesehen (Foto: Tuxyso | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Mit der Fähre setzen wir am Morgen von Gorinchem nach Woudrichem über. Der hübsche Ort direkt am Fluss erinnert in seiner Architektur und Erhaltung sehr an Gorinchem, nur alles ein wenig kleiner.
Direkt gegenüber von Woudrichem liegt das „Slot Loevenstein“, die meistbesuchte Burg der Niederlande.
Leider sind wir zu früh dran, um mit der Fähre zur Burg überzusetzen. Also fahren wir zurück nach Gorinchem und laufen von dort einige Kilometer die Merwede aufwärts, bis wir der Burg Loevenstein auf der anderen Uferseite gegenüberstehen.
Die Sonne scheint von einem nur leicht bewölkten Himmel herab, es weht ein leichter Wind, die Wiesen leuchten in sattem Grün und der Fluss erstrahlt in tiefem blau. Schöner kann es zu dieser Jahreszeit kaum sein.
Karte unserer Tour zu Fuß und mit der Fähre
Infotafel am Hafen. Oben links Gorinchem, unten rechts Woudrichem
Plakette an der Hafenmauer
Das alte Stadttor am Hafen
Skulptur am Hafentor
Alte Kanone auf dem Befestigungswall rund um Woudrichem
Alte Mühle „Nooit Gedagt“ auf dem Befestigungswall
Skulptur am Hafen
Braune Schafe auf dem Deich
Der alte Hafen
Skulptur am Kirchplatz
Die Martinskerk in der Ortsmitte
Blick vom Befestigungswall zur Martinskerk
Anglerparadies am Alten Hafen
Wiesen auf der anderen Seite der Merwede gegenüber von Woudrichem
Alte Schleuse an der Merwede
Schöne Natur an der Merwede
Blick hinüber zum Slot Loevenstein
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