Einer der bedeutendsten Gegenwarts-Künstler aus dem Rheinland war Max Ernst (1891 – 1976), der die Sprache der Malerei des 20. Jahrhunderts auf revolutionäre Weise erneuerte.
In seiner Geburtsstadt Brühl unterhält der Landesverband Rheinland ein wunderschönes Museum, das sich mit einer Vielzahl von Werken dem umfangreichen Schaffen des Künstlers widmet.
Die Ausstellung umfasst rund siebzig Schaffensjahre, von dadaistischen Aktivitäten im Rheinland in den 1920er Jahren, über die Beteiligung an der surrealistischen Bewegung in Frankreich in den 1930er Jahren, das Exil in den USA während der Nazi-Zeit und schließlich die Rückkehr nach Europa im Jahr 1953.
Max Ernst wandte sich als Autodidakt ohne akademische Ausbildung gegen die alte Auffassung von „Talent“ und lobte den Surrealismus, der das „Märchen vom Schöpfertum“ angegriffen und vernichtet habe. Berühmt wurde er nicht nur als Maler und Zeichner, sondern auch als Bildhauer und Kunsttheoretiker.
Seine Gemälde, Collagen und Skulpturen verkörpern oft rätselhafte Bildkombinationen und bizarre Wesen. Phantastische Landschaften und Vögel bilden ein wiederkehrendes Motiv. Die Techniken Frottage, Grattage und Drip Painting, als Oszillation entwickelt, gehen auf ihn zurück.
Neben Picasso und Andy Warhol gilt Max Ernst als meistfotografierter Künstler des 20. Jahrhunderts. Eine Sonderausstellung im Keller des Museums präsentiert aktuell eine Vielzahl von Aufnahmen.
Ich bin ganz begeistert von der Vielzahl der Werke, die in Brühl zu sehen sind, und von der unbändigen Schaffenskraft, die darin zum Ausdruck kommt. Ein wirklich beeindruckender Künstler, finde ich.
Skupturen auf dem Museumsvorplatz am Brühler Schloss
Selten, dass ich durch eine Kunstausstellung laufe und erst einmal so gar keine Idee habe, was das alles soll und wo hier der künstlerische Wert liegen mag.
Doch so erging es mir heute bei der Einzelausstellung von Peter Piller im Kunstverein der Rheinlande und Westfalen, bis … ja, bis ich den Ausstellungskatalog zur Hand nahm. Da lichtete sich der Nebel in meinem Kopf.
Piller war von 2006 bis 2018 Professor für Fotografie im Feld zeitgenössischer Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seit Oktober 2018 leitet er die Klasse für Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf.
Bei seinen Aufnahmen steht nicht so sehr das einzelne Motiv im Vordergrund, das durchaus trivial, unprofessionell oder ganz einfach belanglos sein mag. Vielmehr geht es um Serien, deren Einzelaufnahmen ein bestimmtes Thema, ein Gedanke, ein Ereignis oder eine Meta-Ebene als Klammer verbindet.
Kommentiertes Motiv aus einer DDR-Armeezeitschrift
Piller greift dabei gerne auf Aufnahmen zurück, die in anderen Medien oder Kontexten bereits publiziert wurden.
Wie bei den drei ersten unten gezeigten Motive, die aus einer populären DDR-Armeezeitschrift stammen und der Unschuld junger Frauen militärische Motive mit ähnlicher Anmutung gegenüberstellen.
Oder die Serie, in der Piller Fotos aus ganz unterschiedlichen sozialen Kontexten präsentiert, alle aufgenommen nach den Anschlägen auf das World Trade Center, als in Deutschland zu einer Minute stillen Gedenkens aufgerufen wurde.
Spannend zu beobachten, wie sich die Menschen in diesem Moment bemühen, traurig, andächtig oder betroffen, aber zumindest nicht teilnahmslos zu wirken.
In einer anderen Serie zeigt er das eine offizielle Motiv des amerikanischen Erstschlags auf Bagdad am Beginn des Irakkriegs und wie dieses Motiv in unterschiedlichen Ausschnitten, Farbintensitäten und auf unterschiedlichem Papier gedruckt damals sprichwörtlich um die Welt ging.
Oder Motive aus der Foto-Datenbank einer Schweizer Versicherung, alle aufgenommen von Geschädigten, um einen Versicherungsfall zu dokumentieren.
Hintergründig auch die Sammlung von harmlos wirkenden Motiven mit Blumen aus einem afghanischen Lehrbuch für den Biologie-Unterricht, erschienen in den noch friedlichen 1970er Jahren.
Diese Aufnahmen kontrastiert Piller mit dem Motiv einer geöffneten, rotbefeckten Hand, die das Leiden des afghanischen Volkes symbolisieren könnte. Doch die Hand ist nicht blutverschmiert und mit Patronen gefüllt, wie man auf einen flüchtigen Blick hin glauben könnte. Sondern es ist der Saft reifer Beeren, die süß und verzehrbereit in der offenen Handfläche liegen. Die Botschaft dahinter lautet: Genaues Hinschauen lohnt sich.
Motiv aus einer DDR-Armeezeitschrift
Motiv aus einer DDR-Armeezeitschrift
Motiv aus einer DDR-Armeezeitschrift
Harmlose afghanische Blumen, doch die rot verschmierte Hand in der Mitte
Das einzige offizielle Motiv vom Erstschlag der Amerikaner auf Bagdad
Wiedergabe dieses Motivs in Medien weltweit
Postkartenmotive mit Bomben und Granaten aus dem Ersten Weltkrieg
Schadensfälle aus dem Archiv einer schweizer Versicherung
Schadensfälle aus dem Archiv einer schweizer Versicherung
Trauerminute in Deutschland für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001
Trauerminute in Deutschland für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001
Trauerminute in Deutschland für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001
Echte menschliche Knochen als Mahnung an den Irak-Krieg
Jenny Holzer, der Name sagt mir bislang nichts. Die US-amerikanische Konzept- und Installationskünstlerin, Tochter eines deutschen Autohändlers und einer Reitlehrerin, wuchs in Ohio auf und studierte dort Kunst.
Holzers Schaffenswerk ist von mehreren Perioden und Serien geprägt, von denen einige nun im K21 in Düsseldorf zu sehen sind.
Bekannt wurde sie Ende der 1970er Jahre durch ihre „Truisms“, eine Serie von Einzeilern, die sie als anonyme Poster an Gebäuden, Mauern und Zäunen in Lower Manhattan plakatierte.
Später verbreitete Holzer die Truisms auch über andere Medien wie LED-Leuchtbänder, Sitzbänke, Aufkleber, T-Shirts und im Internet.
Eine ihrer Installation, „Mother and Child“, wurde 1990 auf der Biennale in Venedig präsentiert und dort mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
Bereits seit den 1990er Jahren beschäftigt sich Holzer intensiv mit den Folgen von Krieg und Gewalt. Im K21 sind einige Arbeiten zu sehen, die sich auf den Irak-Krieg beziehen und auf Dokumenten basieren, die die US-Armee auf Druck der Öffentlichkeit preis gegen musste, teilweise geschwärzt, wie die Fingerabdrücke einiger Guantanmo-Inhaftieren, die sie in ihren Bildern verarbeitet.
Immer wiederkehrend: Ihre klassisch geformten Sitzbänke aus Marmor und Stein, auf denen Texte gegen Krieg und Gewalt eingraviert sind.
Als ich kürzlich in Frankreich war, gabs dort überall im Supermarkt im Frischeregal Quiche zu kaufen, meistens in der lothringischen Variante als „Quiche Lorraine“.
So kam bei mir der Wunsch auf, selbst einmal eine Quiche frisch zu backen. Und da ich von einem meiner letzten indischen Rezepte noch ganz viel Kirchererbsenmehl übrig hatte, habe ich mir ein Quiche-Rezept damit herausgesucht.
Der Teig wird aus Quark, Milch und Kirchererbsenmehl angerührt, hinein kommen ganz viel Zwiebeln, angeröstete Pinienkerne, Speckwürfel, klein geschnittene Champignons und geriebener Edamerkäse.
Einen Boden gibt es bei diesem Rezept nicht, was ich sehr praktisch finde. Es kommt einfach alles in eine gefettete Form und dann in den Ofen.
So richtig französisch will meine erste Quiche allerdings noch nicht schmecken. Vielleicht muss ich den Einsatz von Muskat, Pfeffer und Salz noch ein wenig optimieren. Und länger backen muss sie auch, damit die Zwiebeln weicher werden. Na, ja, Anfängerfehler halt 🙂
Eigentlich bin ich ja kein so großer Fan der Toten Hosen. Doch das hat sich geändert, seit ich im letzten Jahr einen zehnteiligen Podcast zu 40 Jahren Band-Geschichte der „Hosen“ gehört habe. Seitdem finde ich die Düsseldorfer Punk-Rocker echt cool und habe auch einige Hosen-Alben in meine persönliche Playlist aufgenommen.
Mich hat beeindruckt, dass die Hosen bereits eine Bandgrabstätte auf dem Düsseldorfer Südfriedhof eingerichtet haben. Die wollte ich gerne einmal in Augenschein nehmen, und so habe ich an diesem Sonntagmorgen auf dem Rückweg von einem Rheinspaziergang am besagten Friedhof haltgemacht.
Der Friedhof ist riesengroß und das Wetter könnte für einen Totenbesuch kaum besser sein. Es ist kalt, grau, und es nieselt.
Man findet die Bandgrabstätte ganz leicht, indem man vom Eingang zur rechtsseitigen Friedhofsmauer läuft und dieser folgt, bis man ein kleines Rasenrondell erreicht.
Rechts daran angrenzend liegt das Grab und es sind dort bereits drei Menschen aus dem Bandumfeld bestattet: Uwe Faust, enger Freund, Soundmischer und Fahrer, verstarb im Alter von 53 Jahren 2009.
2015 kam ein weiterer Grabstein hinzu, als Jochen Hülder verstarb, der langjährige Manager, Freund und Mentor der Band, auf dessen Plattenlabel die Toten-Hosen-Alben erscheinen.
Im Jahr darauf, 2016, traf es nach langer Krankheit Wolfgang „Wolli“ Rohde, den Drummer der Toten Hosen.
Das Gemeinschaftsgrab ist nicht pompös, doch was es auf dem Friedhof einzigartig macht, ist der große grüne fünfzackige Stern aus Buchsbaum. Die Band ist sich ihrer Endlichkeit offensichtlich bewusst.
Möge es noch lange dauern, bis das Grab komplett gefüllt ist, denke ich, während ich noch ein wenig über den Friedhof schlendere. Viele alte, ehrenwerte Gräber gibt es dort. Am besten gefallen mir die Grablagen mit säkularisierten Symbolen. Einige davon sind hier abgebildet…
Heute war ich mit Doxi auf einer 14 km langen Wanderung im niederländischen Naturschutzgebiet Leudal links der Maas in der Nähe von Roermond unterwegs.
Es ist das erste Mal seit einem dreiviertel Jahr, dass ich Doxi wieder eine solche Wanderung zugemutet habe.
Doch seit vier Monaten bekommt sie nun das Arthrosemittel Librela und läuft mittlerweile fast wieder wie in alten Tagen.
Ich traue dem Braten noch nicht so ganz, doch sie hat wirklich bis zum Ende der Tour gut durchgehalten und überhaupt keine Anzeichen von Schmerzen oder Humpeln gezeigt.
Leudal ist ein Wasser-, Wald- und Heidereiches Gebiet, das von zahlreichen Wanderwegen erschlossen wird.
Vor allem die Bachtäler, die sich teils tief in den sandigen Untergrund gegraben haben, sind von malerischer Schönheit.
Am Start- und Endpunkt befindet sich der Klosterhof St. Elisabeth und das Leudal-Informationszentrum.
Der Wald ist mit Kiefer, Hasel, Birke und Weiden bedeckt. Zwischen den Bäumen schlängeln sich die Zelsterbeek und die Leubeek, die früher auch die historische St. Ursulamühle antrieb.
In der Vegetationsphase ist die Landschaft sicher noch schöner, doch auch jetzt im ausgehenden Winter war dies eine ganz feine Tour.
Wanderkarte unserer Tour
Leudal Informationszentrum
Klosterhof St. Elisabeth
Historischer Turm auf dem Klostergelände
Wehr am Leudal Informationszentrum
Die Tour führt zu gorßen Teilen am Wasser entlang
Tief hat sich der Bach in die sandige Landschaft gegraben
St. Ursula-Mühle
Doxi hält gut durch
Die Natur bleibt hier weitgehend sich selbst überlassen
Heideflächen im zweiten Teil der Tour
Feuchtgebiet am Rande der Heide
See mitten in der Heide
Panoramabild aus dem Wald
Panoramabild aus der Heide
Wanderinfos am Starpunkt
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