Kloster Maulbronn

Kloster Maulbronn
Maulbronn, 5.10.2023

Brunnen im Klosterhof vor dem Cellarium (Mitte) und der Klosterkirche (rechts)

Das Kloster Maulbronn ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Ortsmitte von Maulbronn. Es gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen und zählt seit 1993 zum UNESCO-Welterbe.

In der Anlage, die von hohen einer Mauer umschlossen ist, sind alle Stilrichtungen von der Romanik bis zur Spätgotik vertreten.

Die Klosteranlage beheimatete ursprünglich Zisterzienser und existiert vermutlich seit 1174. Sie stand ab 1156 unter der Schirmvogtei des Kaisers Barbarossa.

Durch zahlreiche Schenkungen entwickelte sie sich schnell zu einem wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Zentrum der Region.

Im Deutschen Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster von aufständischen Bauern geplündert und wäre beinahe von diesen niedergebrannt worden.

Einen starken Bruch gab es im Zuge der Reformation. Als das Herzogtum Württemberg 1537 protestantisch wurde, mussten die Mönche das Kloster verlassen und die Anlage wurde säkularisiert. Nach dem 1555 beschlossene Augsburger Religionsfrieden wurde das Kloster wie viele andere in Württemberg in eine Schule (Seminar) umgewandelt.

Zwischen 1630 und 1649 kehrten die Zisterzienser noch einmal zurück, doch danach blieb die Anlage protestantisch. Heute werden die zahlreichen Bauten innerhalb der Anlage auch für weltliche Aufgaben genutzt. So befindet sich darin u.a. das Rathaus von Maulbronn, die lokale Polizeistation, die Stadthalle, mehrere Restaurants und Wohnhäuser.

Außerdem ist dort ein evangelisches Gymnasium mit Internat beheimatet, das auf das 1555 entstandene Seminar zurückgeht. Namhafte Persönlichkeiten wurden dort ausgebildet, u.a. Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse. Mit seinen Werken „Narziß und Goldmund „und „Unterm Rad“ hat Hesse dieser berühmten Bildungseinrichtung ein literarisches Denkmal gesetzt.

( MITI )