Durch den Uedemer-Hochwald

Durch den Uedemer-Hochwald
Marienbaum, 7. Februar 2018

Kurz vor Marienbaum: Blick hinüber zum Uedemer-Hochwald

Ein großer Wald, zwei ehemalige Bahnstrecken und ein früheres Kloster, das sind die Zutaten für eine schöne Wanderung, die wir heute am nördlichen Niederrhein unternommen haben.

Bei eiskalten -4°C  starten wir unter einem strahlend blauen Himmel an der Wallfahrtskirche St. Maria Himmelfahrt in Marienbaum, einem Ortsteil von Xanten.

Marienbaum beansprucht den Titel als „ältester aktiver Wallfahrtsort des Niederrheins“ für sich. Die Wallfahrtsgeschichte geht auf das Jahr 1430 Chr. zurück.

Der Sage nach soll ein gelähmter Hirtenjunge in der Krone einer treppenförmigen Eiche eine Marienfigur entdeckt haben und daraufhin gesundet sein.

Gleich hinter dem Ort beginnt der Hochwald, Teil des Niederrheinischen Höhenzugs, einem Endmoränenwall aus der Saaleeiszeit.

Im östlichen Teil des Waldes befindet sich eine weithin sichtbare militärisch Radaranlage zur Luftraumüberwachung mit einer Reichweite von annähernd 450 Kilometer.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Großteil des Waldgebietes zerstört. Auch die Römer haben hier schon gekämpft.

Wir passieren die Radaranlage und laufen bis zum südlichen Waldrand, wo wir auf die Villa Reichswald treffen, einem beliebten Ausflugslokal. In östlicher Richtung reicht der Blick über die Rheinische Tiefebene bis zu den Türmen des Xantener Doms.

Wenige hundert Meter weiter treffen wir auf die ehemalige Strecke der Boxteler Bahn, die heute als Fahrrad- und Wanderweg dient. Wir folgen der Bahntrasse in Richtung Xanten.

Dann geht es mehrere Kilometer über Landstraßen bis zum Franziskaner-Kloster Mörmter am Jacobs-Pilgerweg. Hier betreiben brasilianische Franziskanermönche heute eine „Fazenda da Esperança“, ein Hilfsprojekt für drogenabhängige Jugendliche.

Beim herrschaftlichen Haus Balken stoßen wir auf die alte Eisenbahnstrecke von Xanten nach Uedem. Auch bei dieser Strecke sind die Gleise längst abmontiert und haben Platz gemacht für einen Fahrrad- und Wanderweg.

Wir folgen der ehemaligen Bahntrasse und erreichen nach 17 Wanderkilometern schließlich wieder unseren Startpunkt in Marienbaum. Sieht man einmal von den Streckenabschnitten entlang der Landstraße ab, war es eine sehr schöne Wanderung. Aber auch kalt. Ich bin trotz der Sonne ganz schön durchgefroren.

( MITI )