Holland überall ganz flach? Von wegen! Heute war ich mit Doxi nahe der Deutsch-Niederländischen Grenze bei Nimwegen unterwegs. Wir sind der beliebten Wanderroute N70 gefolgt.
Auf einer Strecke von 14 Kilometern haben wir dabei nicht weniger als 300 Höhenmeter überwunden, größtenteils im Wald. Nach dem vorangegangenen Regen war es im dichten Laubwald subtropisch warm und feucht. Schon nach der ersten Hälfte der Strecke waren meine Oberteile beinahe komplett durchgeschwitzt.
Die angrenzende Gemeinde am Südrand von Nimwegen heißt nicht umsonst „Berg en dal“ – Berg und Tal.
Über 8 „Berge“ mit schönen Namen wie Boterberg, Sterrenberg und Duivelsberg geht es bei der Tour ständig auf und ab. Im Osten fällt der Wald steil ab und geht in die flache Landschaft des Niederrheins über.
Der Duivelsberg hieß ursprünglich Wylerberg und gehörte zu der angrenzenden deutschen Gemeinde Wyler. Das Gebiet wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch die britische Militärverwaltung unter niederländische Verwaltung gestellt und 1963 endgültig niederländisches Staatsgebiet.
Die Gemeinden am Wald waren seit Beginn des 20. Jahrhunderts privilegiertes Wohngebiet für reichte Städter. Immer wieder begegnen uns auf dieser Wanderung prächtige, meist gut erhaltene Villen. Eine faszinierende Tour.
Wanderkarte unserer Tour
Infotafel an unserem Startpunkt am Duivelsberg
Blick aus dem Wald in die Niederrheinische Tiefebene
Das Gebiet gehört zur Provinz Gelderland
Doxi sucht das Wasser
Wir wandern Richtung „Berg en Dal“
Häuser am Waldrand
Kirche in Ubbergen
Friedhofskapelle gegenüber der Kirche in Ubbergen
Parkfläche in Ubbergen
Laat vriendschap heelen, wat grenzen deelen – Lasst Freundschaft heilen, was Grenzen teilen. Alter Grenzpfahl am ehemaligen Grenzverlauf am Wylerberg (heute Duivelsberg)
Der prähistorische Kultort auf der Spitze des Duivelsberg
Immer wieder säumen prächtige Villen unseren Wanderweg
Wahrzeichen des Nordsternparks: Die Doppelbogenbrücke über den Rhein-Herne-Kanal
Nach unserer langen und anstrengenden Stadtwanderung in Luxemburg gestern habe ich für heute eine etwas kürzere Wanderung im Ruhrgebiet herausgesucht: Wir wandern durch den Nordsternpark bei Gelsenkrichen zur Schurenbachhalde.
Der Nordsternpark ist ein Landschaftspark auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern in Gelsenkirchen. Er verbindet die Stadtteile Horst und Heßler und wird vom Rhein-Herne-Kanal sowie der alten Emscher geteilt.
Die Umwandlung des Geländes in eine großzügige Parklandschaft begann nach der Stilllegung der Zeche Nordstern im Jahre 1993. Der Park ist in das European Garden Heritage Network und die Route der Industriekultur eingebunden. 1997 fand hier die Bundesgartenschau statt.
Markantes Wahrzeichen am Rande des Parks sind die Fördertürme der Schächte 1 und 2 der ehemaligen Zeche Nordstern.Schacht 2 wird seit 2010 von der weithin sichtbaren Skulptur „Herkules“ des Künstlers Markus Lüpertz gekrönt. Die Statue mit einem überdimensional großen Kopf ist 18 Meter hoch. Sie besitzt blaue, aufgesprühte Haare und einen roten Mund. An ihren Oberschenkel lehnt eine „Herkuleskeule“, die auf einer Schildkröte ruht.
Unmittelbar am Rhein-Herne-Kanal befindet sich auf dem Parkgelände das Amphitheater Gelsenkirchen, in dem vornehmlich im Frühjahr und Sommer zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Außerdem gibt es auf dem Gelände einen Klettergarten, der vom Deutschen Alpenverein betrieben wird.
Blick von der Anhähe im Nordsternpark auf die ehemalige Zeche Nordstern
Wir wandern durch den Park, an der ehemaligen Zeche vorbei und auf den Aussichtshügel, der eine schöne Übersicht über das Gelände bietet. Anschließend geht es entlang der Emscher und des Rhein-Herne-Kanals ein Stück in westlicher Richtung auf Essen zu.
An der Stadtgrenze drehen wir um und besteigen am Rande des Rhein-Herne-Kanals die rund 50 Meter hohe Schurenbachhalde, die sich bereits auf Essener Stadtgebiet befindet. Die Halde ist nach dem ab den 1970er Jahren unter ihr begrabenen Gewässer „Schurenbach“ benannt. Bis Mitte der 1990er Jahre wurde sie von der Zeche Zollverein und weiteren Steinkohlezechen zur Lagerung von Abraum genutzt. Anschließend wurde die Halde renaturiert und zum Landschaftsdenkmal umgebaut.
Auf ihrer Spitze befindet sich seit 1998 eine 15 Meter hohe Skulptur des amerikanischen Künstlers Richard Serra. Von dort hat man einen weiten Blick in das Ruhrgebiet, der heute allerdings im Dunst des vorangegangenen Regens verschwimmt.
Wir steigen von der Halde ab und wenden uns wieder dem Rhein-Herne-Kanal zu. In östlicher Richtung wandern wir zurück zu unserem Startpunkt am Nordsternpark. Keine spektakuläre Wanderung, aber dennoch interessant, das alles einmal gesehen zu haben.
Wanderkarte unserer Tour
Infotafel am Nordsternpark
Ein Teil des Nodsternparks von der Anhöhe aus gesehen
Rosen im Nordsternpark
Die ehemalige Zeche Nordstern: Links der Förderturm von Schacht 1, rechts der Förderturm von Schacht 2 mit neuem Aufbau
Herkules-Figur von Markus Lüpertz auf dem Förderturm von Schacht 2 der ehemaligen Zeche Nordstern (Foto Arnoldius | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Kletterwand des Deutschen-Alpenvereins, Sektion Gelsenkirchen
Doxi testet die Wasserqualität des Rhein-Herne-Kanals
Frachtschiff auf dem Rhein-Herne-Kanal
Monument auf der Spitze der Schurenbachhalde
Blick von der Schurenbachhalde zum Nordsternpark, rechts die Arena Schalke
Kanäle, Häusersiedlungen vor qualmenden Schornsteinen, Stromtrassen: So stellt man sich das Ruhrgebiet vor
Blick von der Brücke auf den Rhein-Herne-Kanal mit dem Amphitheater am Nordsternpark
Rauf und runter sind wir heute auf einer Strecke von 16 Kilometern durch Luxemburg-Stadt gelaufen. Ich bin zum ersten Mal hier und ganz begeistert über die vielen schönen Ansichten und historischen Bauten. Eigentlich wollte ich auf einem Großparkplatz am Rande der Oberstadt, dem Ville Haute, parken. Doch da findet gerade die jährliche Kirmes statt, das „Schueberfouer“.
In der Hauptstadt des Großherzogtums leben 20 % der gesamten Bevölkerung. Die Stadt ist eine der am stärksten multikulturell geprägten Hauptstädte Europas – fast 70’% der Einwohner sind Ausländer. Denn die Stadt ist ein wichtiger internationaler Finanzplatz und neben Brüssel und Straßburg Verwaltungssitz der Europäischen Union. Gesprochen wir Letzeburgisch und Deutsch, aber vielfach auch Französisch und Englisch.
Das Stadtbild wird geprägt durch das Petruss-Tal. Es ist Fußgängern vorbehalten und trennt die Oberstadt vom Bahnhofsviertel. Nach Osten hin grenzt das Alzette-Tal die Oberstadt vom Kirchberg ab. In der Bebauung sind viele Reste alter Befestigungsanlagen erhalten, denn die Stadt wurde ab dem 16. Jahrhundert zu einer der stärksten Festungen Europas ausgebaut.
Luxemburg war lange dem Herrschaftsstreben der großen europäischen Mächte unterworfen. In der Festung wechselten sich Burgunder, Spanier, Franzosen, Österreicher und dann wieder Franzosen und Preußen ab.
Nach dem Wiener Kongress von 1815 erhielt Luxemburg einen Sonderstatus als Großherzogtum. Es wurde durch den niederländischen König regiert, gehörte aber als militärisch wichtige Region offiziell dem Deutschen Bund an. Die Stadt wurde zur Bundesfestung ausgebaut und erhielt eine preußische Garnison, die erst im Jahre 1867 aufgelöst wurde.
Mehr als sechs Stunden verbringen wir in der Stadt. Am Ende bin ich fast ein wenig ermattet von den vielen Eindrücken. Und ich bin sicher: Hier war ich zwar zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal. Jetzt bin ich ein Fan von Luxemburg.
Immer der Nase nach gehts durch Luxemburg-Stadt
Blick vom Kirchberg auf die Oberstadt
Die Passerelle, auch „Alte Brücke“ genannt, überspannt das Petruss-Tal
Wehr am Hospice Civil de la Ville
Blick auf den Panoramaaufzug vom Pfaffenthal hinauf zur Oberstadt
Windspiele am Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
Musée Dräi Eechelen im Fort Thüngen mit drei goldenen Eicheln auf den Dächern
Blick vom Fort Obergrünewald zum Musée Dräi Eechelen
Ehrenstätte für die Gefallenen Luxemburger im Zweiten Weltkrieg
Denkmal für die von den deutschen ermordeten Juden
Die Katedrale „Notre Dame de Luxembourg“
Rückseite des Justizpalasts
Blick vom Justizpalast in die Unterstadt „Grund“
Unterstadt „Grund“ an der Alzette, rechts die Eglise Saint-Jean
Blick vom Dent Creuse auf die Eglise Saint-Jean
Blick vom Dent Creuse auf das Hospice Civil de la Ville
In diesem historischen Prachtbau ist das Außenministerium des Herzogtums untergebracht
Jugendstilfassade in der Einkaufsstraße „Grand Rue“
Blick vom Dent Creuse zur Passerelle
Blick aus dem „Grund“ hinauf zur Oberstadt
Der Skatepark „Peitruss“
Auf dem Volksfest „Schueberfouer“
Blick hinunter in den Stadtteil Clausen, auf die Passarelle und zur Oberstadt vom Aussichtspunkt im Park „Kosakestee“
Panoramalick vom „Spueneschen Tiermchen“ hinunter ins Pfafenthal
Panoramablick in die Unterstadt mit dem Viertel „Grund“
Die Philharmonie Luxembourg als Spiegelbild in den Fenstern der Luxemburger Messe
Bei meiner Stadtwanderung durch Luxemburg begegnen mir auffallend viele Museen und Kunstobjekte im öffentlichen Raum.
Das bedeutendste Museum ist das Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean auf dem Kirchberg-Plateau. Dort wird Kunst der Moderne gezeigt. Direkt daneben ist das Festungsmuseum der Stadt Luxemburg ist in einem renovierten und teils neu errichteten Abschnitt des Fort Thüngen (luxemburgisch: Dräi Eechelen) untergebracht.
Die Villa Vauban – das Musée d’Art de la Ville de Luxembourg – ist die Kunstgalerie der Stadt. Sie zeigt Werke von holländischen und flämischen Künstlern aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie von französischen, belgischen, italienischen, deutschen und Schweizer Malern aus dem 19. Jahrhundert.
Ein modernes architektonisches Highlight ist die Philharmonie Luxembourg, ebenfalls auf dem Kirchberg. Ein wirklich beeindruckender Bau, wie ich finde.
Doxi mitten in der Prüm, die zurzeit wenig Wasser führt
Diese Tour in malerischer Umgebung am Stausee Bitburg und der Prüm hatte ich schon lange auf meiner Liste. Jetzt ergab sich endlich die Gelegenheit, sie zu laufen.
Fast fünf Stunden waren wir auf der 19 km langen Strecke unterwegs und haben mehr als 600 Höhenmeter überwunden. Dabei sind wir kaum jemandem begegnet.
Schroffe Felsen, dichte Wälder und lange Passagen entlang der Prüm prägen die Tour. Dazwischen kleine Siedlungen, eine Burg, ein Jagdschloss und eine Marienkapelle mit Kreuzweg. Mir hat es sehr gut gefallen, und ich glaube, Doxi auch. Nur die Anfahrt war sehr weit, aber so ist das halt manchmal.
Wanderkarte unserer Tour
Wasserfontäne im Stausee
Felsen am Stausee
Felsen am Stausee
Abfluss des Wassers aus dem Stausee
Wiesen an der Prüm bei Echtershausen
An der kleinen Siedlung Merkeshausen überqueren wir die Prüm
Das Jagdschloss Merkeshausen mitten im Wald an der Prüm
Blick ins Prümtal
An der Prüm zwischen Merkeshausen und Echtershausen
Blick aus dem Wald zum Schloss Hamm
Oben die Marienkapelle an der „Einsiedelei“ oberhalb des Stausees
Auf unserer Wanderung durch das mittlere Prümtal haben wir mehrmals aus der Ferne das Schloss Hamm erblickt. Leider führte die Tour nicht unmittelbar am Schloss vorbei. Deshalb bin ich mit Doxi anschließend noch die knapp drei Kilometer vom Stausee Bitburg zum Schloss gelaufen. Und der Aufwand wurde belohnt, denn das Schloss ist öffentlich zugänglich.
Tatsächlich wirkt das Schloss oberhalb des Ortes Hamm eher wie eine Burg. Die Anlage thront auf einem langgestreckten Bergsporn, der an drei Seiten von der Prüm umgeben ist. Ihre Wurzeln gehen auf das 11. Jahrhundert zurück.
Das Schlossareal ist von einer Ringmauer umgeben, die überwiegend noch aus dem 14. Jahrhundert stammt und einen rund 3000 m² großen Innenhof umschließt.
Die Burg war Stammsitz der Herren von Hamm und kam über die Familie von Milburg im späten 16. Jahrhundert durch Heirat an Gerhard von der Horst. Dieser ließ auf den mittelalterlichen Fundamenten einen schlossartigen Neubau im Stil der Renaissance errichten.
Nach einem tragischen Unglück 1835 gaben die damaligen Eigentümer das Schloss dem Verfall preis. 1887 übernahmen Graf Friedrich-Anton von Renesse-Breitbach das Schloss und leitete umfassende Restaurierungs- und Wiederaufbauarbeiten ein.
Ein Feuer im März 1945 zerstörte den Palas fast vollständig. Hinter der historischen Fassade befindet sich dadurch heute ein Neubau aus den 1960er Jahren. Aktueller Eigentümer ist Otto Graf von und zu Westerholt und Gysenberg, der die schöne Anlage mit seiner Familie bewirtschaftet und bewohnt.
Blick auf das Hauptgebäude vom Innenhof der Anlage
Wirtschaftsgebäude im Innenhof
Zugang zum Schloss
Blick auf das Zugangstor von Innen
Portal am Bergfried
Pfingstrosen im Innenhof
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