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Damerbruch – Sieben Quellen

Damerbruch – Sieben Quellen
Herongen, 23. Juli 2021

Weiher mit Hochzeitskapelle an den „Sieben Quellen“

Auf einer schönen Wald- und Wiesenwanderung war ich heute mit Heike und Doxi im Deutsch-Niederländischen Grenzgebiet kurz vor Venlo unterwegs. Wir starten im Zentrum von Herongen an der Kirche St. Amandus und laufen vorbei an der alten Heronger Mühle hinauf auf die Heronger Höhen.

Dort genießen wir schöne Blicke von den Höhen hinunter in die Landschaft Richtung Venlo. Bald erreichen wir das Naherholungsgebiet „Sieben Quellen“ in Straelen-Paesmühle.

Ein schön gewundener Weg führt durch Laubwald und über kleine Brücken zum Weiher mit der Hochzeitskapelle und dem ehemaligen Herrenhaus.

Dort stand früher die Wassermühle der Familie „Paes“.  Heute wird das Gelände von der Stadt Straelen als Standesamt für Trauungen in romantischem Ambiente genutzt.

Dahinter wenden wir uns zum rund 70 Hektar großen Naturschutzgebiet „Hangmoor Damerbruch“, das zwar nur 150 Meter an Breite misst, sich aber auf einer Länge von 4 km entlang der Deutsch-Niderländischen Grenze von Nord nach Süd zieht.

Der Damerbruch ist eines der letzten Zeugnisse des Straelener Veens, eines grenzüberschreitenden Moor- und Sumpfgebietes zwischen Venlo, Arcen und Straelen.

Wir genießen den Schatten auf unserem Weg entlang des Damerbruchs, denn auch heute ist es bei uns am Niederrhein wieder sommerlich warm.

Nach einer schweißtreibenden Passage durch die offene Feldlandschaft erreichen wir wieder Herongen, wo wir an einer von zwei großen Produktionsanlagen der Firma Kühne in Deutschland vorbeikommen.

Schon von weitem riecht es nach Gewürzgurken, und tatsächlich können wir durch die geöffneten Fenster der Produktionshalle einen Blick auf die „Gurkengläser-Abfülllstraße“ erhaschen. Richtig spannend ist das.

Wir sind ganz begeistert, als wir ein Hinweisschild auf den Kühne-Lagerverkauf entdecken. Doch leider: In Corona-Zeiten geschlossen.

Nach drei Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt im Zentrum von Herongen. Und weil es von dort nur 6 km ins Zentrum von Venlo sind, beschließen wir, spontan noch einen kleinen Abstecher nach Holland zu unternehmen. Auf geht’s.

( MITI )

Herten & Freiheit Westerholt

Herten & Freiheit Westerholt
Herten, 20. Juli 2021

Historische Fachwerkhäuser in der Freiheit Westerholt

Nach dreieinhalb Jahren bin ich mal wieder rund um Herten im nördlichen Ruhrgebiet unterwegs. Gemeinsam mit Heike und Doxi laufe ich die 14 km lange Tour 35 aus dem Rother Wanderführer Ruhrgebiet.

Wir starten am historischen Wasserschloss Herten mit seinem schönen Schlosspark, in dem heute eine psychiatrische Klinik des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe untergebracht ist.

Dahinter geht es durch die Felder am Holzbach entlang in westlicher Richtung nach Westerholt. Wir laufen durch den historischen Ortskern mit dem nach Hattingen größten erhaltenen Fachwerkensemble im gesamten Ruhrgebiet.

Vorbei am Schloss Westerholt und dem gleichnamigen Golfplatz geht es anschließend in die Lochterheide und dann über die Höhen zwischen Westerholt und Resse zurück in Richtung Herten.

Wir drehen eine große Schleife durch den Schlosspark Herten und erreichen nach rund dreieinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt am Schloss.

Wenn man bedenkt, dass wir im dicht besiedelten Ruhrgebiet unterwegs sind, dann war dies eine bemerkenswert grüne Runde mit wenig städtischer Bebauung, aber dafür ganz viel Natur und schönen Ausblicken in die Landschaft.

( MITI )

Kinetische Kunst in Gelsenkirchen

Kinetische Kunst in Gelsenkirchen
Gelsenkirchen, 20. Juli 2021

Frontseite des Kunsmuseums Gelsenkirchen

Ich bin ein Fan der so genannten „kinetischen“ oder auch „kybernetischen“ Kunst, in der Bewegung und die Reaktion auf äußere Einflüsse eine Rolle spielen. Diese Kunstform wurde in den 1950er und 1960er Jahren populär.

Ihre vormodernen Ursprünge liegen in den kunstgewerblichen mechanischen Apparaten und ästhetischen Wasserspielen der Barockzeit.

In der Moderne sind ihre Anfänge in den kinetischen Licht- und Bewegungsobjekten Marcel Duchamps und Man Rays zu finden.

Auch die konstruktivistischen Maschinen von Künstlern wie Wladimir Tatlin, Naum Gabo, Alexander Rodtschenko und László Moholy-Nagy sind von diesem Geist geprägt.

Als Hauptvertreter der zeitgenössischen kinetischen Kunst gelten Yaacov Agam, Pol Bury, Alexander Calder, Rebecca Horn, George Rickey, Jesús Rafael Soto und Jean Tinguely, dessen Werke ich sehr bewundere.

Das Kunstmuseum Gelsenkirchen präsentiert eine der größten Sammlungen kinetischer Kunst in Europa. Der Eintritt ist kostenlos und sehr empfehlenswert. Nach mehreren Jahren war ich heute wieder einmal dort, um mich gemeinsam mit Heike von der Kreativität, Dynamik und Kunstfertigkeit, die in diesen Objekten steckt, begeistern zu lassen.

( MITI )

Wildrinder am Rodebach

Wildrinder am Rodebach
Gangelt, 18. Juli 2021

Schottische Hochlandrinder im Wald am Rodebach

Nach dreieinhalb Jahren bin ich wieder im schönen Naturschutzgebiet am Rodebach bei Gangelt unterwegs. Diesmal ist Sommer, nicht Winter, wie beim letzten Mal, und Heike ist mit dabei.

Außerdem hat Gangelt, der kleine Grenzort zu den Niederlanden im Selfkant, seitdem als Ausgangspunkt der Corona-Epidemie in Deutschland bundesweit Bekanntheit erlangt.

Wir starten am Rodebach, der seit dem Wiener Kongress von 1814 die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden bildet und auf Limburger Seite als „Rode Bek“ bekannt ist.

Der Bach war früher eine wichtige Lebensader für die Region des Selfkants. 14 Wassermühlen wurden hier zwischen den Orten Stahe und Isenbruch betrieben.

Heute markiert der Rodebach den Einstieg in den 700 Hektar umfassenden Natur- und Landschaftspark „Rodebach / Roode Beek“.

Ein besonderes Highlight sind die frei laufenden schottischen Hochlandrinder. Sie halten die Heidelandschaft frei von Strauch- und Baumtrieben und sind auch im Wald unterwegs.

Dieser wird von zahlreichen Bächen durchzogen und beinhaltet mehrere schöne Waldseen. Schatten und Wasser – das sind die Orte, an denen sich die Rinder jetzt im Sommer bevorzugt aufhalten.

Wir begegnen auf unserer Wanderung drei größeren Gruppen von Tieren. Teilweise liegen die Rinder mitten auf den Wegen und lassen sich von Wanderern und Radfahrern nicht beeindrucken. Bei einer Gruppe im Wald entdecken wir zwei kapitale Bullen, die sich bei ihrer Begegnung vernehmbar anschnauben, dann aber doch freundlich bleiben.

Kaum haben wir die Herde ein paar Hundert Meter hinter uns gelassen, setzt ein unglaubliches Gebrüll ein. Ich glaube, ich habe Rinder noch nie so durchdringend im Wald röhren gehört. Vielleicht ist gar nicht viel passiert, aber das ultralaute archaische Rufen geht einem durch Mark und Bein.

( MITI )

Lecker Pommes in Tolkamer

Lecker Pommes in Tolkamer
Tolkamer/NL, 17. Juli 2021

Gastronomie und Frituren auf der Deichpromenade in Tolkamer. Gleich dahinter der überschwappende Rhein.

Nach unserem Besuch in Moyland fahren wir noch 25 km weiter in das niederländische Tolkamer auf der anderen Rheinseite kurz hinter Emmerich. Das niederländische Staatsgebiet ragt hier wie ein Sporn in den äußersten Nordwesten von NRW hinein. Hinter dem deutschen Grenzort Elten befindet man sich unvermittelt in den Niederlanden.

Wir starten an der Promenade „Europakade“ auf dem Rheindeich, wo die Gastronomien und Frituren jetzt am späten Samstagnachmittag gut besucht sind. Auch wir gönnen uns eine Pommes mit lecker holländischer Trüffelmayonaise.

Von der Promenade fällt der Blick auf das Rheinvorland, das nach den intensiven Regenfällen im Westen und Südwesten von Deutschland bereits gut überschwemmt ist.

Auf der anderen Rheinseite liegt auf deutschem Staatsgebiet die Schenkenschanz, wo der gleichnamige kleine Ort bei Rheinhochwassern wie jetzt regelmäßig zu einer Insel im Strom wird.

Wir laufen am Rhein entlang aus dem Ort hinaus in Richtung des Yachthafens De Bijland am großen Freizeitseee „Geldersee Port“ in einer alten Rheinschlinge. Durch seine direkte Verbindung mit dem Rhein weist der See derzeit ebenfalls einen hohen Wasserstand auf. Das Wasser schwappt bereits bis an den Fahrrad- und Fußgängerweg.

Doxi genießt es, bei dem warmen Wetter ein wenig im Uferbereich zu schwimmen und Stöckchen aus dem Wasser zu angeln. Es ist aber auch wirklich warm und die nasse Abkühlung tut ihr sichtlich gut.

Auf dem Rheindeich besuchen wir eine kanadische Kriegsgräberstätte. Eine Infotafel erinnert daran, dass hier im Herbst 1944 erbitterte Schlachten beim Vorrücken der alliierten Truppen über den Rhein stattfand. Wie gut, dass das alles längst Geschichte ist. Mögen die Toten in Frieden ruhen.

( MITI )

Joseph Beuys und die Schamanen

Joseph Beuys und die Schamanen
Bedburg-Hau, 17. Juli 2021

Schamanisch inspirierte Objekte von Anatlo Donkan im Schloss Moyland

Das Museum Schloss Moyland beherbergt den weltweit größten Bestand an Werken von Joseph Beuys und das umfangreiche Joseph Beuys Archiv, das von den Gebrüdern Grinten zusammen getragen und gestiftet wurde.

Viele der berühmten Werke sind derzeit an die große Beuys-Ausstellung in Düsseldorf ausgeliehen. Sie feiert das Werk des Kunstprofessors und Künstlers anlässlich seines einhundertsten Geburtstags.

Dafür zeigt Schloss Moyland die interdisziplinäre Ausstellung „Joseph Beuys und die Schamanen“. Erstmalig werden dort Werke von Joseph Beuys mit Objekten schamanischer Lebenswelten aus dem eurasischen Raum zusammen gebracht.

Joseph Beuys thematisierte in frühen Werken immer wieder Schamanen und die Kontexte, in denen diese agieren. Die Figur des Schamanen verkörperte für ihn die auf Künftiges ausgerichtete Idee von Transformation und Ganzheit.

Ein Teil der Ausstellung ist Werken zeitgenössischer Künstler gewidmet, die in ihrem Schaffen schamanischem Denken und Handeln nachgehen. Eigens für die Ausstellung geschaffene Installationen sowie Plastiken, Arbeiten auf Papier und Filme von Melanie Bonajo, Marcus Coates, Anatol Donkan, Unen Enkh, Lili Fischer und Igor Sacharow-Ross werden gezeigt.

Die Werke spannen einen Bogen von der Beschäftigung mit der Schamanenfigur durch Beuys bis in die Gegenwart. Sehr interessant, wie ich finde.

( MITI )