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Junge Kunst aus Belgien

Junge Kunst aus Belgien
Kornelimünster, 13. Dezember 2025

Das Kunsthaus NRW in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster

Immer wieder gerne von mir besucht: Das Kunsthaus NRW in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster vor den Toren von Aachen. Nach dem Auftakt im vergangenen Jahr sind dort erneut Arbeiten junger belgischer Künstler aus den pulsierenden Kunstmetropolen Brüssel, Gent und Antwerpen zu sehen.

Gerade in der Grenzregion sind die Kunstszenen Deutschlands und Belgiens traditionell eng miteinander verbunden. Diesen Austausch und die Vernetzung der Kunstinteressierten und Kunstschaffenden möchte das Kunsthaus NRW weiter fördern.

Der Schwerpunkt der aktuellen Schau liegt auf der Vielfalt von Bildwerken und thematischen Ansätzen. Zu sehen sind gewebte „flämische“ Wandteppiche, die auf modernen digitalen Entwürfen basieren, Risografien in der Art früher Computergrafiken, treibende Videoinstallationen, szenografische und ortsspezifische Installationen und insbesondere Malerei in all ihren Erscheinungsformen: Als augentäuschende Trompe-l’œil-Malerei, als Bildobjekte und als Anlehnung an folkloristische und volkstümliche Kompositionen.

Das ehrwürdige Haus verwandelt sich in einen sinnlichen Parcours visueller Erlebnisse, dem auch überraschende Klangmomente entspringen. Eine vielfältige und äußerst anregende Schau im lieblichen Tal der Inde, mit einer interessanten Fortführung im Außenbereich des Museums.

( MITI )

Struffeltkopf im Hürtgenwald

Struffeltkopf im Hürtgenwald
Roetgen, 11. Dezember 2025

Staumauer der Dreilägerbachtalsperre im Sonnenuntergang

Schaut mal, ein Sonnenloch am Horizont, da müssen wir hin! Sonne ist bei uns in diesen Wochen dermaßen Mangelware, dass uns die Aussicht auf ein paar Dezemberstrahlen gleich in Wallung versetzt.

Als das Wetterradar für die Deutsch-Belgische Grenzregion im Westen von NRW am späten Vormittag eine größere Wolkenlücke verheißt, streifen wir uns gleich die bunt lackierten Rallye-Overalls über und springen in die Rennwagen (haha). Die Tage vor Weihnachten sind kurz, da gilt es jede Chance sofort zu ergreifen.

Also brechen Heike, Doxi und ich spontan zu einer kleinen Wanderung an den Nordrand der Eifel auf. Wir wollen zum Struffelt bei Roetgen, einem Hochplateau oberhalb der Dreilägerbachtalsperre, auf dem sich ein kleines, naturgeschütztes Venngebiet erhalten hat. Von der Größe her nicht vergleichbar mit den Vennflächen auf belgischer Seite 10 km weiter westlich, aber ebenfalls auf Holzstegen begehbar. Drumherum ein großes Waldgebiet.

Zuletzt waren wir im Juni 2021 dort oben, ist also schon eine Weile her. Leider kann unsere liebe Doxi altersbedingt nicht mehr so, aber für eine feine kleine 7 km-Runde reicht es noch. Die Sonne steht bereits tief, doch wo im Venn keine Bäume den Blick zum Horizont verstellen, dringt sie noch mühelos zu uns durch. So ein starkes, fast waagerecht einstrahlendes Licht, das hatten wir lange nicht mehr. Balsam für die ausgetrocknete Winterseele. Gut, dass wir diesen spontanen Ausflug gewagt haben.

( MITI )

Queere Moderne 1900 bis 1950

Queere Moderne 1900 bis 1950
Düsseldorf, 6. Dezember 2025

Nils Dardel, Der sterbende Dandy, 1918

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt im K20 derzeit eine Ausstellung, die den bedeutenden Beitrag queerer Künstler*innen zur Moderne thematisiert. Zusätzlich hebt die Schau Kunstrichtungen hervor, die festgeschriebene Rollenmodelle jenseits des Cis-Modells prinzipiell hinterfragen, etwa den Surrealismus.

Erzählt werden Geschichten queeren Lebens in Zeiten von Krieg und Widerstand am Beispiel von Künstlern wie Claude Cahun, Hannah Höch, Jean Cocteau, Romaine Brooks, Marlow Moss oder Richmond Barthé. Aber auch heterosexuelle Kunstschaffende kommen mit ihren Arbeiten zu Wort, beispielsweise Max Ernst oder Rene Magritte.

Dass man sich mit einer solchen Ausstellung aus vielerlei Richtungen angreifbar machen kann, dokumentiert die Museumsleitung durch die Einbeziehung eines queeren Beirats. Er hat die Ausstellungsmacher kritisch beraten, Vermittlungssituationen konzipiert und Vorschläge zum Rahmenprogramm beigetragen. Mir scheint dieser Ansatz gelungen, denn als Besucher fühlte ich mich in der Ausstellung weder homosexuell bedrängt, noch hatte ich den Eindruck, hier würde etwas künstlich zurückgehalten oder verschwiegen.

Eine echte Neuentdeckung für mich waren die Werke von Anton Prinner, der 1902 als Anna Prinner in Budapest geboren wurde. Insbesondere die Arbeiten aus seiner konstruktivistischen Phase, die Malerei mit dreidimensionalen Holz- und Metallelementen verbinden, haben mir sehr gut gefallen.

( MITI )

Roncalli’s Weihnachtspromenade

Roncalli’s Weihnachtspromenade
Düsseldorf, 5. Dezember 2025

Roncalli’s Weihnachtspromenade startet am Burgplatz beim Riesenrad

Traditionelle Weihnachtsmärkte sind mir ein Graus. Die schmalzige Weihnachtsmusik, der penetrante Geruch nach Glühwein, dazu haufenweise kitschige Weihnachtsdekobrauche ich alles nicht.

Aber was Roncalli-Direktor Bernard Paul und sein Team in Düsseldorf an der Rheinuferpromenade als romantisch weihnachtliche Flaniermeile inszeniert haben, finde ich richtig nett. 

Der selbsternannte Bewahrer des Guten und Schönen hat als Sammler historischer Raritäten einen sehenswerten Fundus zusammengetragen, der vom nostalgischen Jahrmarktwagen, über seltene Requisiten bis hin zu alten Einkaufsläden reicht.

Im Mittelpunkt der Roncalli Weihnachtspromenade: Diverse historische Zirkusfahrzeuge aus Paul’s Sammlung, die zu Food-Trucks umfunktioniert wurden, sowie eine Reihe gläserner Pavillons („Orangerien“) als Verkaufsstände, Pop-Up-Restaurants und Biertheken – alle mit Blick auf den Rhein.

Die ersten Sonnenstrahlen der vergangenen zwei Wochen haben Heike und ich gestern genutzt, um der Weihnachtspromenade einen Besuch abzustatten. Im Dunkeln mit ganz viel Lichterglanz sehen die Stände sicher noch weihnachtlicher aus, aber ich musste nach bald zehn Tagen fasten einfach mal wieder raus ans Licht. Und die Sonne an der Rheinuferpromenade hat uns so richtig gut getan … Bitte mehr davon, gerne auch ohne Weihnachtszeit.

( MITI )

Advent, Advent, der Himmel brennt

Advent, Advent, der Himmel brennt
Büttgen, 30. November 2025

Adventskalender 2025: Die Schöne und das Biest 🙂

Wie schön, dass man sich heute so einfach und für kleines Geld seinen eigenen, ganz individuellen Adventskalender basteln lassen kann. Nur leider bekomme ich mal wieder gar nichts vom leckeren Inhalt ab. Weil ich im Advent ja regelmäßig faste. So hat mein Schatz alle Schoko-Kügelchen für sich allein. Na, macht nichts. Wir wünschen auf jeden Fall allen einen gesegneten Advent und ein fröhliches Weihnachten 2025.

Advent, Advent, der Himmel brennt

Die Engel backen Plätzchen

( MITI )

20 Jahre Lichtfestival Glow

20 Jahre Lichtfestival Glow
Eindhoven (NL), 15. November 2025

Illumination der Haupteinkaufstraße

Am letzten Abend des einwöchigen Lichtfestivals Glow haben wir es doch noch nach Eindhoven geschafft. Und mit uns tausende von Besuchern, die an diesem Abend in der Stadt von Philips und DAF unterwegs sind.

Die 20. Auflage wollten wir uns nicht entgehen lassen, nachdem wir das Festival in den letzten Jahren bereits einige Male besucht hatten.

Entlang der 5 km langen Strecke herrscht stellenweise ganz schönes Gedrängel, aber alles komplett friedlich. Kein Wunder, hier wird auf jeden Fall ordentlich gekifft. An allen Ecken dampft es, aber auch ohne Drogen sind die Holländer ja bekanntlich zumeist freundlich und gechilled gestimmt. 

Es ist jedes Jahr ein anderer Parcours, der die Menschen zu großen und kleinen Lichtinstallationen im Herzen der 250.000 Einwohner-Stadt führt. Manches wiederholt sich über die Jahre, aber das Meiste ist bei jeder Auflage neu und spannend zu betrachten.

Diesmal etwa die Illumination einer der Haupteinkaufsstraßen im Stile eines bunten marokkanischen Bazars. Weihnachtsbeleuchtung einmal auf die andere Art. Für uns ein wunderbarer Abend.

( MITI )