25 km Heimatrunde bei 32 Grad

25 km Heimatrunde bei 32 Grad
Neuss, 14. Juni 2025

Blick über die Felder zwischen Büttgen und Grefrath

Heute durfte ich mal wieder erleben, wie anstrengend es sein kann, bei heißem Wetter längere Strecken zu wandern.

Von zu Hause bin ich zunächst in südlicher Richtung zur Langen Foundation zwischen Neuss und Kapellen gelaufen. Von dort weiter zur Museum Insel Hombroich, wo ich eine Runde über das herrliche Areal mit seinen Natur- und Kunstschätzen gedreht habe.

Anschließend ging es ran an die Erft und dieser folgend über die Eppinghover Mühle, Weckhoven und den Selikumer Park bis zum Neusser Kinderbauernhof.

Eigentlich wollte ich von dort noch weiter ostwärts bis zur Erftmündung in den Rhein bei Neuss-Grimlinghausen laufen. Doch als die Mittagssonne ihren Zenit erreicht, wird mir klar, dass so eine 30 km-Tour angesichts der Temperaturen heute etwas zu viel würde.

Also drehe ich nach Norden ab und folge der Obererft bis zur Neusser Stadthalle. Dort beginnt der Nordkanal, der mich entlang des Neusser Stadtgartens weiter nach Norden führt.

An der Rheydter-Straße verlasse ich den Nordkanal und schwenke nach Westen ein, um über den Neusser Zentralfriedhof, die Bauerbahn und die Felder zwischen Büttgen und Neuss wieder nach Hause zu gelangen.

Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit hatte ich auf dieser Tour tatsächlich etwas zu trinken dabei, und das habe ich heute auch dringend gebraucht. Ich war froh, als ich nach fünfeinhalb Stunden vollkommen verschwitzt und leicht dehydriert zu Hause endlich unter der Dusche stand.

( MITI )

Kriegsende in Düsseldorf 1945

Kriegsende in Düsseldorf 1945
Düsseldorf, 13. Juni 2025

Bild aus dem halb zerstörten Düsseldorf

Die Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zeigt derzeit eine bewegende Ausstellung über das Ende des Zweiten Weltkriegs in der Landeshauptstadt Düsseldorf vor achtzig Jahren – passenderweise im ehemaligen Luftschutzbunker unter dem Gebäude mitten in der Altstadt.

Es sind traurige Geschichten von Bürgern, die sich nach dem Ende des Krieges sehnten und von überzeugten Nazis, die fanatischen Widerstand bis zum letzten Atemzug forderten.

Tatsächlich hatten sich die Menschen nach den verheerenden Bombenangriffen der Jahre 1940 bis 1943 im Frühling ’45 bereits auf das Leben in einer halb zerstörten Stadt eingestellt.

Im März der Jahres hatten die Alliierten fast ganz Westdeutschland besetzt und einen Kessel um das Ruhrgebiet gebildet. Düsseldorf lag ganz im Westen des noch unbesetzten Gebiets. Es war klar, dass Nazi-Deutschland bald würde kapitulieren müssen, deshalb hielten die Alliierten kurz inne, um nur noch möglichst wenige Soldaten bis zum absehbaren Kriegsende zu verlieren.

Je näher die Front rückte, desto rigoroser entfaltete sich in einem letzten Aufbäumen das ganze Terrorregime des NS-Staats. Russische Zwangsarbeiter wurden auf offener Straße vom Polizeipräsidenten persönlich exekutiert, Standgerichte gegen jeden abgehalten, der sich für die kampflose Übergabe der Stadt einsetzte. Mehrere Bürger wurden deshalb verurteilt und erschossen, darunter auch der Leiter der Schutzpolizei.

Es sind diese und weitere Schicksale, die noch einmal die ganze Widerwärtigkeit des NS-Systems deutlich machen. Etwa von dem 18-jährigen Sinti-Jungen, der noch wenige Wochen vor Kriegsende zwangssterilisiert und dann mit offenen Wunden sich selbst überlassen wurde. Oder die tapfere Ehefrau, die ihren jüdischen Mann unter anhaltendem Druck der Gestapo bis zum Kriegsende versteckte und dadurch vor dem sicheren Tod bewahrte. Wer glaubt, am Rhein sei doch alles nicht so schlimm gewesen, der wird in dieser Ausstellung eines Besseren belehrt.

( MITI )

Beste Pommes in Town

Beste Pommes in Town
Düsseldorf, 12. Juni 2025

Poutine mit Champignonsauce und geschmolzenem Mozzarella-Käse

Ich liebe Pommes, und die Besten gibt es in Düsseldorf meiner Meinung nach im Frittenwerk auf der Bolkerstraße in der Altstadt. Nicht irgendwelche Pommes, sondern auf die kanadische Art, als Poutine (gesprochen wie unser aller Lieblingsrusse). Das sind doppelt-frittierte Pommes mit ganz speziellen Toppings.

In der Original-Version, die Mitte der 1950er Jahre im ländlichen Québec erfunden wurde, kommen Käsebruchstücke und Bratensauce auf die Pommes. Doch es gibt auch zahlreiche andere Varianten. Ich kann mich besonders für „Montreal-Style“ mit Champignon-Sauce und geschmolzenen Mozzarella-Käse erwärmen. Yum yum yum!

( MITI )

Highlights der Sammlung Folkwang

Highlights der Sammlung Folkwang
Essen, 11. Juni 2025

Eine Installation des Videokünstlers Nam Jun Paik (rechts) trifft auf ein Werk von A.R. Penck (links)

Das Folkwang-Museum in Essen verfügt über eine derart große Sammlung an moderner Kunst, dass die meisten Werke nur im Wechsel gezeigt werden können. Es lohnt sich deshalb, von Zeit zu Zeit wiederzukehren, um neue Ausstellungsstücke zu entdecken (der Eintritt in die Hauptsammlung ist kostenlos). Hier einige meiner persönlichen Highlights vom aktuellen Besuch in dem wunderbar lichtdurchfluteten Bau, sortiert nach dem Jahr ihres Entstehens.

( MITI )

Nina Fandler – Full Bloom

Nina Fandler – Full Bloom
Düsseldorf, 10. Juni 2025

Bild aus der Werkgruppe „Rohodendronbüsche“

Ich glaube, fast jeder kennt das: Manchmal wird der Blick auf etwas gelenkt und man ist spontan versucht zu sagen, „Das sieht ja aus, wie gemalt“.

Bei den Werken von Nina Fandler wird dieser Satz wahr und erhält gleichzeitig eine spiegelbildliche Bedeutung. Die Düsseldorfer Künstlerin malt, wie es sonst eben nur die Natur vermag: großwüchsige, blühende und farbintensive Rhododendronbüsche.

Deren überbordende Pracht begleitet Fandler seit ihrer Kindheit. Die Pflanzen standen in dem Garten, in dem die Malerin aufgewachsen ist, und wenn sie diese Erinnerungen heute auf die Leinwand bringt, schaut sie quasi selbst in sich hinein. Für Fandler ist es ein wiederkehrendes Thema, und doch ist jedes ihrer Bilder anders. Jetzt als Ausstellung im Maxhaus Düsseldorf. Der Eintritt ist frei.

( MITI )

Eva Aeppli und Jean Tinguely

Eva Aeppli und Jean Tinguely
Duisburg, 9. Juni 2025

Oben links: Eine von Aepplis Puppeninstallationen, unten rechts eine der kinetischen Maschinen Tinguelys

Unter dem Titel „Mechanik und Menschlichkeit“ zeigt das Lehmbruck Museum in Duisburg die weltweit erste umfassende Ausstellung von Eva Aeppli (1925-2015) und Jean Tinguely (1925-1991).

Ich hatte den von mir sehr verehrten Jean Tinguely bislang immer nur mit seiner zweiten Frau Niki de Saint Phalle in Verbindung gebracht.

Doch Tinguely war in erster Ehe mit Eva Aeppli verheiratet, die in den 1960er Jahren international als Künstlerin für ihre lebensgroßen, oft düsteren Textilpuppen aus Samt und Seide bekannt wurde.

Traurigkeit, Einsamkeit und Tod waren die vorherrschenden Themen von Aepplis Kunst, und tatsächlich sind dies Motive, die man auch in einigen von Tinguelys kinetischen Werken wiederfinden kann.

Aeppli und Tinguely blieben auch nach ihrer Trennung zeitlebens verbunden und schufen ab den späten 1980er Jahren einige gemeinsame Werke. Diese vereinen Tinguelys Maschinenkunst mit Aepplis Puppen und sind nun in Duisburg zu sehen.

Vorrangig präsentiert die sehr sehenswerte Ausstellung aber Einzelwerke der Beiden. Anlass ist der einhundertste Geburtstag von Jean Tinguely, der in diesem Jahr mit mehreren Ausstellungen und Veranstaltungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz begangen wird.

( MITI )