Gasspeicher ungewöhnlich leer

Gasspeicher ungewöhnlich leer
7. Oktober 2025

Wir hatten sonst zu dieser Jahreszeit viel mehr Gas eingelagert. Vergleich der Füllstände in den vergangenen Jahren (blaue Linie).

Man konnte es bereits in der Presse lesen: Zum ersten Mal seit dem Jahr 2023 sind die deutschen Gasspeicher zum Beginn der Heizperiode nicht weitgehend gefüllt. Heuer sind es gerade einmal 76 Prozent (Stand 7.10.2025) und damit deutlich weniger als in den Vorjahren, wo die gesetzliche Füllvorgabe zum von 90% eingehalten wurden.

Ich verfolge hier im Blog seit dem Krisenjahr 2022 (Ende des russischen Gasbezugs durch die EU) täglich den Füllstand der Gasspeicher (siehe hier), denn die Daten sind öffentlich zugänglich, wenn auch nur in Rohform. Mir war deshalb bereits im Sommer aufgefallen, dass die Stände ungewöhnlich niedrig sind.

Tatsächlich geht diese Entwicklung von den deutschen Gasnetzbetreibern aus, die einfach weniger eingelagert haben und damit auf die veränderte Preisgestaltung der Gasmärkte reagieren. Denn in den vergangenen Jahren waren die Gaspreise im Sommer stets höher als im Winter – eigentlich paradox, wenn man den tatsächlichen Verbrauch zugrunde legt. Aber weil sich die EU-Länder schon in der warmen Jahreszeit bemühten, ihre Speicher für den Winter zu füllen (Stichwort Versorgungssicherheit), war die Nachfrage im Sommer am größten.

Nun ist die Bundesregierung dem Wunsch der deutschen Netzbetreiber nachgekommen: Sie hat in Abstimmung mit der EU die Füllvorgaben gelockert und die Alarmstufe für die Gasversorgung aufgehoben. Mit der Begründung, dass durch schwimmende Flüssiggasterminals eine flexible Gasversorgung gewährleistet sei.

Ein Schelm wer denkt, damit wolle man sich dem US-Präsidenten Trump anbiedern, der unbedingt mehr heimisches Flüssiggas nach Europa verkaufen will. Wird der Winter 2025/26 mild, kommen wir mit den aktuellen Füllständen vermutlich aus. Wenn nicht, dürfte es durch das teure US-Flüssiggas für die Verbraucher unangenehm werden.

( MITI )

Wunderwesen aus Porzellan

Wunderwesen aus Porzellan
Düsseldorf, 5. Oktober 2025

Sphinx, Entwurf: Johann Gottlieb Kirchner, 1732 Ausformung um 1870, Meissen

Das Deutsche Keramikmuseum Düsseldorf zeigt aktuell eine Ausstellung mit Bestandsobjekten, die dem Thema „Mystische Kreaturen in Porzellan und Keramik“ gewidmet ist. In der Kulturgeschichte der Menschheit haben Fantasiewesen wie Drachen, Meerjungfrauen und Zwerge ihren festen Platz und waren deshalb seit jeher ein beliebtes Motiv in der Kunst – auch in der Keramik.

Schon in der antiken Sagenwelt von Griechen und Römern nehmen Mischwesen wie Sphinx und Faun zentrale Rollen ein. Während Drachen in der fernöstlichen Mythologie als Himmelsboten und Glücksbringer angesehen werden, galten sie im Westen das Sinnbild des Bösen. Im Gegensatz dazu genießt das Einhorn spätestens seit dem Mittelalter in unserem Kulturkreis besondere Beliebtheit. Es steht für Reinheit und große Zauberkraft.

Die Ausstellung zeigt einen historischen, kulturellen und thematischen Querschnitt dieser Figuren aus dem Bereich der Keramik. Nicht alles muss einem gefallen, aber die große Handwerkskunst, die hinter vielen dieser Objekte steckt, kann schon faszinieren, finde ich.

( MITI )

Kartoffelduett an Ofengemüse

Kartoffelduett an Ofengemüse
Büttgen, 3. Oktober 2025

Frisch aus dem Backofen

Jamjam, ist das lecker: Gestern abend habe ich eine Variation meines beliebten Ofengmüses zubereitet. Diesmal mit Kartoffel- und Süßkartoffelstücken als Grundlage. Dazu ganz viel Brokkoli, etwas Paprika, Zuchini, Kirschtomaten und Zwiebeln.

Die Rafinesse steckt in der Sauce aus richtig gutem Olivenöl, Gemüsebrühe und viel Knoblauch, mit der das Gemüse vor dem Gang in den Backofen bestrichen wird. Nach 15 Minuten bei 200 Grad kommt dann noch gewürfelter Fetakäse darüber, echter Feta aus Ziegen- und Schafsmilch versteht sich. Damit wird das Gericht für weitere 5 bis 7 Minuten zu Ende gebacken. I love it.

( MITI )

Erich Kästner: Der Oktober

Erich Kästner: Der Oktober
2. Oktober 2025

Die ersten Sträucher und Bäume werden bunt

von Erich Kästner, 1955

Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Was vorüber schien, beginnt.
Chrysanthemen blühn und frieren.
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Und du folgst ihr wie ein Kind.

Geh nur weiter, bleib nicht stehen.
Kehr nicht um, als sei’s zuviel.
Bis ans Ende musst du gehen,
hadre nicht in den Alleen.
Ist der Weg denn schuld am Ziel?

Geh nicht wie mit fremden Füßen
und als hätt’st du dich verirrt.
Willst du nicht die Rosen grüßen?
Lass den Herbst nicht dafür büßen,
dass es Winter werden wird.

Auf den Wegen, in den Wiesen
leuchten, wie auf grünen Fliesen,
Bäume bunt und blumenschön.
Sind’s Buketts für sanfte Riesen?
Geh nur weiter, bleib nicht stehn.

Blätter tanzen sterbensheiter
ihre letzten Menuetts.
Folge folgsam dem Begleiter.
Bleib nicht stehen. Geh nur weiter,
denn das Jahr ist dein Gesetz.

Nebel zaubern in der Lichtung
eine Welt des Ungefährs.
Raum wird Traum. Und Rausch wird Dichtung.
Folg der Zeit. Sie weiß die Richtung.
„Stirb und werde!“ nannte er’s.

( MITI )

Semesterstart mit Ärgernissen

Semesterstart mit Ärgernissen
Büttgen, 1. Oktober 2025

Es wird fleißig spekuliert: Wie lange müssen wir wohl noch auf die Klausurergebnisse warten?

Heute starten an vielen deutschen Universitäten die Wintersemester 2025/2026. Ich habe an der psychologischen Fakultät der Fernuniversität Hagen die Module 3a (Allgemeine Psychologie, Kognition) und 6a (Fragebogendesign) belegt.

Doch ob ich die beiden Module überhaupt studieren darf, steht aktuell noch in den Sternen. Und diese Unsicherheit teile ich mit allen Kommilitonen, die ebenfalls am 22. August die Statistik-Klausur in M2 geschrieben haben. Denn deren Ergebnisse sind immer noch nicht da. Und das Bestehen ist die Voraussetzung, damit man die erste Modulschranke im Psychologiestudium überwindet und mit weiteren Kursen fortfahren darf.

Wer durchfällt, für den heißt es: Zurück auf los. Der Unmut unter den Studenten ist deshalb groß, dass weiterhin Unklarheit herrscht. Ganz anders als bei allen anderen Prüfungen, deren Ergebnisse längst da sind. Es wird bereits gemunkelt, dass mit M2 etwas schiefgelaufen ist und wir alle die Klausur noch einmal schreiben müssen. Ich hoffe nicht, denn von Statistik habe ich nun wirklich erst einmal genug gehabt. Echt nervig!

[Update: 10.10.2025: Nun sind die Ergebnisse endlich da, kaum seiben Wochen nach der Klausur. Der Notendurchschnitt liegt bei 3,4. Ich habe mit einer 2,0 abgeschnitten. Das ist doch ganz ordentlich, auch wenn ich mir zwischendurch schon einmal eine Eins vor dem Komma erträumt hatte. Einige Flüchtigkeitsfehler in meiner Arbeit hätten wirklich nicht sein müssen, aber so ist es nun einmal.]

( MITI )

Malen wie Robert Motherwell

Malen wie Robert Motherwell
Kunst aus der KI, 30. September 2025

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Gemälde im Stile von Robert Motherwell (1915-1991), einem der wichtigsten Vertreter des amerikanischen Abstrakten Expressionismus.

Nach einem zweijährigen Paris-Aufenthalt 1938/1939, bei dem er sich unter anderem mit Piet Mondrian und Fernand Léger anfreundete, studierte Motherwell in New York an der Columbia-Universität bei Meyer Schapiro und Kurt Seligmann Kunstgeschichte.

Ab 1945 lehrte er am Black Mountain College, North Carolina und hatte zwischen 1951 und 1958 einen Lehrauftrag am Hunter College in New York inne.

Seine frühen Zeichnungen und großformatigen Malereien sind durch dominante schwarze Zeichensetzungen geprägt. Ab den 1960er Jahren fand eine Annäherung an das Color-Field-Painting von Morris Louis statt.

Obwohl Motherwell häufig dem Action Painting zugeordnet wird, galt er zu seiner Zeit eher als intellektueller Gegenpol zu Malern wie Jackson Pollock. Er gründete 1947/1948 zusammen mit William Baziotes, Mark Rothko und Barnett Newman die Schule „Subjects of the Artists“, die jedoch nur kurz Bestand hatte.

( MITI )