Die Türen von Dünkirchen

Die Türen von Dünkirchen
Dünkirchen (F), 1. März 2023

Wir waren so lange am geschichtsträchtigen Strand von Dünkirchen unterwegs, dass ich fast vergessen habe, mich in der Stadt nach schönen Türen und Portalen umzuschauen. Doch dann habe ich auf unserem Rückweg zum Womo doch noch einige entdeckt. Gott sei Dank 🙂

( MITI )

Morgenprozession der Strandläufer

Morgenprozession der Strandläufer
Calais (F), 1. März 2023

Ich glaube, ich habe noch nie so viele Strandläufer auf einmal gesehen

Bevor wir Calais verlassen, laufen wir noch drei Stunden am endlosen Strand in der aufgehenden Sonne Richtung Westen.

Der Zufall will es, dass wir genau in die große Morgenprozession der Strandläufer an der Wasserkante geraten. Da wollen wir natürlich nicht stören. Wir ziehen uns vorsichtig zurück, um das Spektakel mit gebührendem Abstand zu betrachten.

Und während wir so laufen und laufen, schaue ich aufs Meer und glaube auf der anderen Kanalseite die Kreidefelsen von Dover aufleuchten zu sehen. Etwas daneben meine ich die Silhouetten von Gebäuden zu erkennen. Kein Zweifel, das sind keine Schiffe, das ist die englische Küste. Wie spannend!

( MITI )

England so nahe

England so nahe
Calais (F), 28.02.2023

Rathaus mit Belfried, davor das Denkmal für die tapferen Bürger von Calais

Durch dichtes Schneegestöber sind wir von Arras nach Calais gefahren, zur engsten Stelle des Ärmelkanals an der Opalküste. Bis zur Südküste Englands sind es von hier nur 34 Kilometer. Bei guter Fernsicht sind die Kreidefelsen von Dover erkennbar.

Neben Boulogne sur Mer ist Calais der wichtigste Hafen für den Schiffsverkehr mit Großbrittanien, ständig legen Fähren aus England und Irland an oder fahren ab. Ganz in der Nähe liegt das französische Portal zum Eurotunnel.

Immer wieder stand Calais im Brennpunkt europäischer Geschichte. Von hier startete Julius Caesar 55 und 54 v. Chr. seine Feldzüge nach Britannien.

1347 eroberten die Engländer die Stadt und nutzten sie zweihundert Jahre lang als schwer befestigten Brückenkopf für ihre Aktivitäten auf dem europäischen Kontinent.

Im Ersten Weltkrieg diente Calais als Haupthafen der englischen Armee in Frankreich. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von der Wehrmacht erobert und sowohl von den Deutschen als auch von den Engländern schwer bombardiert. Einen Wiederaufbau der historischen Innenstadt gab es kaum.

Das moderne Calais ist deshalb nicht wirklich ansehnlich, von einigen historischen Bauten abgesehen, wie etwa dem Rathaus mit dem prächtigen Belfried.

Nachdem sich das Schneegestöber am späten Nachmittag endlich gelegt hat, mache ich mich auf mit Doxi zu einer Tour durch die Stadt. Erst geht es zum Hafen und an den Strand, dann laufen wir ins Zentrum. Hier meine schönsten Aufnahmen.

( MITI )

Die Türen von Calais

Die Türen von Calais
Calais (F), 28. Februar 2023

Seit dem Mittag sind wir in Calais, doch dichtes Schneetreiben verhindert über mehrere Stunden, dass ich mich auf die Suche nach schönen Türen und Portalen begeben kann. Als es dann endlich losgeht, naht bereits der Sonnenuntergang. Aber ein paar Aufnahmen gelingen mir doch noch …

( MITI )

Bezauberndes Arras

Bezauberndes Arras
Arras (F), 27.02.2023

Rathaus von Arras mit mächtigem Belfried

Wir beenden den Tag in Arras auf halbem Weg zwischen Amiens und Lille. Es ist die dritte Stadt mit dem Anfangsbuchstaben A heute, nach Abbeville und Amiens.

Arras liegt in der Region Hauts-de-France und ist Verwaltungssitz des Départements Pas-de-Calais, rund 50 km südlich von Lille.

Die Stadt lebte lange vom Handel sowie dem Anbau und der Verarbeitung von Zuckerrüben. Große Bedeutung hatte auch die Tapisserie-Herstellung, deren Erzeugnisse bis heute unter dem Namen „Arrazzi“ vertrieben werden.

Überregional bekannt wurde die Stadt im Mittelalter durch ein schlimme Phase von Denunziationen, Ketzer- und Hexenjagden, die der polnische Schriftsteller Andrzej Szczypiorski in seinem Roman „Eine Messe für die Stadt Arras“ verarbeitete.

Im Zentrum der Stadt beeindruckt vor allem das prächtige historische Rathaus mit einem riesigen Belfried, sowie zwei große Plätze, die Grande Place und die Place des Héros.

Beide sind von einem Ensemble restaurierter barocker Gebäude umgeben und sehen wirklich chic aus. Außerdem gibt es eine spätbarock-klassizistische Kathedrale, die zwischen 1778 und 1833 erichtet wurde.

Spannend ist aber auch, was man nicht sieht, denn 10 Meter unterhalb der Stadt erstreckt sich mit den „Boves“ ein gut erhaltenes Tunnelnetz, das ab dem 10. Jahrhundert erbaut wurde.

Ziel war es, die Keller aller Einwohner durch Tunnel miteinander zu verbinden. Der Aushub wurde zum Bau weiterer Häuser verwendet.

Während der Weltkriege wurden die Boves als unterirdischer Bunker genutzt, um dort Soldaten, Bewohner und wertvolle Gegenstände vor Bomben zu schützen. Das bewahrte die Stadt im Ersten Weltkrieg vor der Eroberung durch deutsche Truppen.

( MITI )

Amiens, Hauptstadt der Picardie

Amiens, Hauptstadt der Picardie
Amiens (F), 27.02.2023

Palais Picardi, heute ein Museum

Ich bin wegen der Kathedrale nach Amiens gekommen, doch auf meinem zweistündigen Stadtspaziergang mit Doxi entdecke ich viele weitere sehenswerte Gebäude. Nur die Hortillonnages, ein von Kanälen durchzogenes, jahrhundertealtes Obst- und Gemüseanbaugebiet im Osten der Stadt haben wir leider verpasst.

Amiens war und ist die Hauptstadt der Region Picardie im Norden Frankreichs, die rund 2 Millionen Einwohner umfasst. Die Stadt liegt an der Einmündung der Flüsse Selle und Avre in die Somme, rund 120 km von Paris entfernt.

Bevor die Römer sich in dieser Region festsetzten, hatten dort die keltischen Ambiani gelebt. Auf deren Stammesnamen geht die Bezeichnung „Amiens“ zurück. Die ältesten Siedlungsspuren in der Region weisen allerdings bereits 700.000 Jahr zurück, wie die Funde von Faustkeilen zeigen.

Bereits in römischer Zeit war Amiens ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Weg von Südfrankreich an die nordfranzösische Küste und weiter nach Brittanien.

Die Stadt prosperierte im Mittelalter als Handelszentrum, was den Bau der berühmten Kathedrale Notre Dame d’Amiens möglich machte – bis heute der größte Sakralbau Frankreichs.

Bei der Annäherung an die Stadt von Norden ist die Kathedrale bereits aus einer Entfernung von mehr als 30 km sichtbar.

Daneben erscheint ein zweiter hoher Turm, der auf den Wiederaufbau der Stadt zurückgeht, nachdem das Zentrum im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde: Der 1952 fertiggestellte Tour Perret des gleichnamigen Architekten und Wiedererbauers von Le Havre. Er überragt mit 104 Metern Höhe die Kathedrale und ist ein prägendes Element der Stadtsilhouette.

Wir stehen mit dem Womo rund 15 Fußminuten von der Kathedrale entfernt nicht schlecht auf einem kostenlosen Parkplatz am Zoo. Doch es ist nach früh am Nachmittag und deshalb beschließe ich, weiterzufahren. Das war auf jeden Fall schon einmal das zweite A an diesem Tag. Nun kommt das dritte.

( MITI )