Durch dichtes Schneegestöber sind wir von Arras nach Calais gefahren, zur engsten Stelle des Ärmelkanals an der Opalküste. Bis zur Südküste Englands sind es von hier nur 34 Kilometer. Bei guter Fernsicht sind die Kreidefelsen von Dover erkennbar.
Neben Boulogne sur Mer ist Calais der wichtigste Hafen für den Schiffsverkehr mit Großbrittanien, ständig legen Fähren aus England und Irland an oder fahren ab. Ganz in der Nähe liegt das französische Portal zum Eurotunnel.
Immer wieder stand Calais im Brennpunkt europäischer Geschichte. Von hier startete Julius Caesar 55 und 54 v. Chr. seine Feldzüge nach Britannien.1347 eroberten die Engländer die Stadt und nutzten sie zweihundert Jahre lang als schwer befestigten Brückenkopf für ihre Aktivitäten auf dem europäischen Kontinent.
Im Ersten Weltkrieg diente Calais als Haupthafen der englischen Armee in Frankreich. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von der Wehrmacht erobert und sowohl von den Deutschen als auch von den Engländern schwer bombardiert. Einen Wiederaufbau der historischen Innenstadt gab es kaum.
Das moderne Calais ist deshalb nicht wirklich ansehnlich, von einigen historischen Bauten abgesehen, wie etwa dem Rathaus mit dem prächtigen Belfried.
Nachdem sich das Schneegestöber am späten Nachmittag endlich gelegt hat, mache ich mich auf mit Doxi zu einer Tour durch die Stadt. Erst geht es zum Hafen und an den Strand, dann laufen wir ins Zentrum. Hier meine schönsten Aufnahmen.