Das Museum Folkwang zeigt derzeit in einer groß angelegten Ausstellung unter dem Titel „Color, Code, Communication“ digitale und analoge Werke Rafaël Rozendaals. Der in New York lebende Niederländer (*1980) zählt aktuell zu den weltweit bekanntesten Akteure im Bereich der digitalen Kunst.
Seine Ideen entwickelt er aus Zeichnungen und Skizzen, die durch Programmierung und Codierung ihre Verbreitung auf unterschiedlichen digitalen Distributionskanälen finden.
In seinen abstrakten Arbeiten setzt sich Rozendaal oft mit kunsthistorischen Bilderformen und mit Wegbereitern der Kunst des 20. Jahrhunderts auseinander.
Einen Höhepunkt der Ausstellung bildet die Präsentation von 81 Horizons (2021) als begehbare Video-Installation in der großen Ausstellungshalle, die zum kontemplativen Flanieren einlädt.
Außerhalb der großen Ausstellungshalle präsentiert Rozendaal seine Werke an weiteren Standorten innerhalb und außerhalb des Museumgebäudes.
Einige Werke der Ausstellung gefallen mir ausnehmend gut. Aber als jemand, der sich intensiv mit dem Thema „generative art“ beschäftigt, können mich insbesondere die Grafikanimationen wenig begeistern. Da gibt es heute schon viel Spannenderes, finde ich.
Einer von zahlreichen Innenhöfen im Museum Folkwang
Nach meiner Wanderung besuche ich das architektonisch sehr ansprechende Museum Folkwang im Herzen von Essen.
Neben der Sonderausstellungen wird dort permanent die umfangreiche Sammlung Folkwang mit Kunst der Moderne präsentiert. Der Eintritt ist frei und zieht deshalb auch viele Schulklassen an.
Namhafte Künstler sind in der Sammlung vertreten. Große Namen, die die Kunst des 20. Jahrhunderts geprägt haben, von Kirchner bis Picasso. Wirklich sehenswert!
Imre Bak, Ohne Titel, 1971
El Lissitzky, „Sieg über die Sonne“ Blatt 10, 1923
Frank Stella, Tomlinson Court Park I, 1959
Franz Marc, Spielende Formen, 1914
Paul Klee, Feuer bei Vollmond, 1933
Heidi Specker, Brüssel, 1997
Franz Marc, Pferd in Landschaft, 1910
Bern Zimmer, Erde – Feuer – Wasser (Nuku Hiva), 1996
Zoran Antonio Music, Luft und Sonne C2, 1958
Phung-Tien Phan, Volkswagen, 2019
Pablo Picasso, Frau in blauer Bluse, 1942
Heinrich Kühn, Sommerliche Studie, 1907
Robert Delauny, Kreisformen Sonne, 1912
Ernst Wilhelm Nay, Rhythmen in Grau und Weiß, 1957
Arnold Böcklin, Pan im Kinderreigen, 1884
Pablo Picasso, Flasche, Gittarre und Pfeife, 1912
Eliza Douglas, Untitled, 2022
Zao Wou-Ki, 31.01.63, 1963
Max Beckmann, Perseus, Triptychon, 1941
Alexej von Jawlensky, Mädchenkopf, 1915
Max Beckmann, Quappi und Inder, 1941
Joan Miro, Landschaft, 1924
Ernst Ludwig Kirchner, Dorf Monstein bei Davos, 1927
Heinrich Kley, Hochöfen der Friedrich Alfred Hütte, undatiert
Otto Dix, Nelly mit Blumen, 1924
Karl Otto Götz, Bild vom 30.12.57, 1957
Henri Matisse, Stillleben mit Affodillen, 1907
Karl Otto Götz, Bran – Bild vom 25.11.57, 1957
Alexander Kanoldt, Olevano, 1924
Roberto Sebastian Antonio Matta, Ohnte Titel, 1961
Marc Chagall, Marsfeld, 1954
Maria Helena Viera da Silva, Graue Stadt, 1956
Vincent van Gogh, Der Garten des Hospitals Saint-Remy, 1889
Wunderbares Frühlingswetter heute. Das nutze ich für eine 12 km Wanderung mit Doxi durch Essen und anschließend für einen Besuch des Folkwangmuseums.
Die Tour dreht eine Schleife durch die Stadtteile Margarethen-Höhe, Bredeny, Baldeney und Rüttenscheid und führt dabei zu 80 % durch Grünflächen.
Viele Bäche, lauschige Bachtäler und Parks liegen auf unserem Weg. Die Laubbäume sind gerade so richtig ergrünt, die Kirschbäume voll erblüht – ganz bezaubernd ist das.
Benannt ist die Tour nach dem Kotten Klusemann und der zugehörigen Klusenkapelle St. Ägidius im Kruppwald. Auf dem Gelände des ehemaligen Kottens ist heute ein beliebter Biergarten untergebracht.
Dahinter passieren wir den Stadtwald, laufen durch die Einkaufstraße von Rüttenscheid und entlang des Grugaparks, wo ich ein farbenfrohes Hundertwasser-Haus entdecke. Sehr interessant, Essen einmal auf diese grüne Weise kennenzulernen.
Gastfhof/Hotel Kleiner Markt auf der Margarethenhöhe
Unsere Wanderung „Klusentour“ führt uns auch um die historische Siedlung auf der Margarethenhöhe vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Mir sagte das bislang nichts, aber ein Blick in die Wikipedia macht mich neugierig.
Bevor ich den Heimweg antrete, streife ich deshalb noch ein wenig mit Doxi durch den heutigen Essener Stadtteil, der nach dem Zweiten Weltkrieg eingemeindet wurde.
Wie ich erfahre, gilt die Siedlung Margarethenhöhe als erste Gartenstadt in Deutschland.
Ihre Errichtung geht auf die Margarethe Krupp-Stiftung zurück. Ziel war es, bezahlbares und menschenfreundliches Wohnen nah am Grünen zu ermöglichen – für Menschen, die sich das sonst niemals leisten könnten.
Die Siedlung verfügt über rund 3000 Wohneinheiten in 935 Gebäuden. Sie wurde maßgeblich vom Architekten Georg Metzendorf entwickelt und in mehr als dreißig Bauabschnitten zwischen 1906 und 1938 realisiert.
Äußerst grün und heimelig ist es hier. Das gesamte Bauensemble wirkt sehr stimmig und keinesfalls altbacken, Kein Wunder, dass die Siedlung 1987 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Man kann sich gut vorstellen, dass es sich hier gut leben lässt.
Nach unserer Wanderung im Selfkant bei Waldfeucht fahre ich zehn Kilometer weiter in der erste größere niederländische Stadt, nach Sittard.
Für die Bewohner des deutschen Selfkants ist dies die nächste größere Einkaufsmöglichkeit mit allen Arten von Geschäften und viel näher gelegen als beispielsweise Aachen oder Mönchengladbach.
Da ich ein wenig unter Zeitdruck stehe, wird es ein Speeddating mit Sittard. Ich parke zentral in der Nähe des Marktes und laufe in einer halben Stunde schnellen Schrittes das historische Zentrum ab.
Für die Menschen in meiner Heimatregion zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach ist Sittard ein wenig eine Unbekannte, weil der Weg Richtung Westen viel einfacher und direkter nach Venlo oder Roermond führt.
Aber Sittard ist auch total hübsch, sehr belebt und mit vielen Einkaufsmöglichkeiten ausgestattet, wie ich nun feststelle.
Der Ort ist in karolingischer Zeit zwischen 700 und 1000 entstanden. Er gehörte lange zu Herzogtum Limburg, wurde aber um 1400 an das Herzogtum Jülich verkauft, bei dem es bis zum Einmarsch der Franzosen 1794 verblieb. Erst seit 1839 gehört die Stadt zu den Niederlanden.
Altes Stadttor „Den Temple“
Hervormde Kerk
Haus in der Helstraat
Marktplatz
Haus am Marktplatz
Sint Michielskerk
Skultpur an der Sint Michielskerk
Frontseite des ehemaligen Marienklosters
Graffiti hinter dem Marienkloster
Gebäude am Oude Markt
Historisches Gebäude in der Gruizenstraat
Petruskerk von Nordosten
Petruskerk von Südewesten
Skulptur in der Einkaufstraße
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