Bunkermuseum Hanstholm

Bunkermuseum Hanstholm
Hanstholm (DK), 22. Mai 2023

Historisches Luftabwehrgeschütz oberhalb des Hafens

Hanstholm ist ein ganz besonderer Ort an der jütländischen Nordseeküste. Zum einen knickt die Küstenlinie hier markant von nordwärts nach ostwärts ab.

Zum Anderen ist die Gegend geologisch interessant, weil nirgendwo sonst in Europa die Übergänge von der Kreidezeit zum Tertiär in den Kalkablagerungen des Untergrundes so vollständig erhalten sind.

Was die Mehrheit der Besucher anlockt, ist jedoch die historische Bedeutung des Ortes im Zweiten Weltkrieg. Zur Zeit der deutschen Besatzung Dänemarks wurde hier ab 1940 ein Herzstück des Atlantikwalls errichtet, von dem noch heute viele Überreste zeugen.

Die Festungsanlage Hanstholm und ihre Schwesteranlage im norwegischen Kristiansand sollten von Land aus alliierten Schiffsverkehr im Skagerrak unterbinden und die Zufahrt von der Nordsee zur Ostsee abriegeln.

Dazu ließ die Wehrmacht in der Dünenlandschaft um Hanstholm auf 9 Quadratkilometern insgesamt 455 Bunker errichten. Bunker für die Mannschaften, für Munition, Versorgung, Luftabwehr, sogar eine kleine Schienenbahn.

Doch vor allem Gefechtsstände mit 110 Tonnen schweren Geschützen vom Kaliber 38 cm, wie sie sonst nur auf den größten Schiffen der deutschen Marine zum Einsatz kamen. Denn die abzuriegelnde Meeresenge zwischen Dänemark und Norwegen ist mehr als 100 Kilometer breit. Da brauchte es ein ganz besonderes Kaliber.

Bunkermuseum Hanstholm

Bunker für eine Mörserstellung

Heute erinnert ein Bunkermuseum an diese Anlage und die Zeit, in der sie entstand. Die Bunker selbst sind zwar in der Mehrzahl verschlossen (nicht alle), befinden sich aber auf öffentlichem Gelände und sind daher für jedermann erreichbar.

Unsere Wanderung führt uns durch das „verbunkerte“ Gelände, wobei der größte Teil der Anlagen oberirdisch gar nicht oder nur in Teilen sichtbar ist, durch Eingänge, Schießscharten und Lüftungsauslässe.

Die Bunker liegen eingegraben in einem Höhenrücken, der sich entlang der Küstenlinie zieht. Größtenteils ist er mit Wiesen und Wald bedeckt, doch an einigen Stellen tritt auch die Kreide hervor.

Roh und rau ist die Natur hier, und roh und rau ist auch der Beton, auf dem man hier fast auf Schritt und Tritt läuft. Wirklich ein besonderer Ort und eine ganz besondere Wanderung.

( MITI )

Auf nach Thiste

Auf nach Thiste
Thiste (DK), 22. Mai 2023

Kleiner Hafen an der Vilsundbroe über den Limfjord

Mein Wanderziel heute ist Hanstholm. Auf dem Weg dorthin schaue ich mir aber erst einmal Thisted an.

Von Nyköbing kommend, überqueren wir bei Vilsund den Limfjord auf der „Vilssundbroe“, eine ausnehmend aparte Brücke, wie ich finde 🙂

Thisted liegt ebenfalls am Limfjord, etwas weiter nördlich, in der Thisted-Bucht. Die Stadt ist ein Zentrum für den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. In ihrem Stadtnamen nimmt sie Bezug auf den germanischen Gott Tyr.

Zehn Gehminuten außerhalb der Stadt gibt es an einem Picknick-Parkplatz auch einige kostenlose Stellplätze für Wohnmobile. Man steht zwar an einer viel befahrenen Straße, aber dafür geht der Blick direkt auf das Wasser des Limfjords.

Und nur einhundert Meter weiter befindet sich die schön gestaltete städtische Badestelle im Fjord. Allerdings konnte ich bereits gestern in Nyköbing bei den vergeblichen Schwimmversuchen der Einheimischen beobachten, dass das Wasser im Fjord derzeit noch viel zu kalt ist.

Da wir nun schon einige Kleinstädte in Jütland besucht haben, ist Thiste keine besonders große Überraschung für uns. Markant allerdings die vielen gelb gestrichenen Fahrräder, die in der langgezogenen Einkaufstraße in der Luft schweben.

( MITI )

Ein Nachmittag am Limfjord

Ein Nachmittag am Limfjord
Nykøbing Mors (DK), 21.05.2023

Blick aus dem Womo zur öffentlichen Badestelle

Wir sind weiterhin im nördlichen Jütland unterwegs. Von der kleinen Insel Fur sind wir mit der Fähre zurückgekehrt aufs Festland und weitergefahren auf die viel größere Insel Mors im Limfjord.

Hauptort der Insel ist Nykøbing Mors, wo wir den Nachmittag auf einem Parkplatz etwas außerhalb am Limfjord verbringen. Zweihundert Meter vor uns liegt die offizielle Badestelle der Stadt am Limfjord.

Immer wieder kommen im Laufe des Nachmittags Jugendliche und Erwachsene, um einzelne Körperteile ins Wasser zu tauchen.

Nur die ganz Harten schwimmen auch einige Meter, flüchten sich dann aber schnell wieder ans Ufer. Ist wohl viel noch zu kalt dafür.

Am Abend stelle ich mich auf einem großen städtischen Parkplatz hinter dem Rathaus, um mir mit Doxi die Stadt anzuschauen und anschließend die Nacht dort zu verbringen. Wir haben wieder viel unternommen heute. Als es endlich ins Bett geht, schlafe ich sofort ein.

( MITI )

Wanderung auf Fur

Wanderung auf Fur
Insel Fur (DK), 21. Mai 2023

An der Steilküste von Fur

Weiterhin sind wir am Limfjord am Norden Jütlands unterwegs. Heute auf der kleinen Insel Fur, auf die wir mit der Fähre übergesetzt haben.

Wir stehen am „Rodesten“, einem Hügel in der Inselmitte, der einen fantastischen 360-Grad-Rundumblick über Fur bietet.

Unterhalb des Hügels gibt es mehrere interessante geologische Aufschlüsse. Sie zeigen, wie sich die Landschaft unter dem Druck der Gletscher in der letzten Eiszeit verformt hat.

Die Insel ist sehr grün und fruchtbar. Wir wandern zunächst durch Felder und durch Wald und erreichen bald die Küste am Limfjord. Ein schmaler Pfad führt uns zwischen Wildrosen hinauf zur Steilküste im Nordwesten der Insel.

Wir steigen über den Pfad auf die Steilküste auf und folgen dieser bis zu einem tollen Aussichtspunkt in das enge Molertal.

Weiter oben auf der Steilküste genießen wir herrlichen Fernblicke auf den Limfjord und erreichen bald den kleinen automatischen Leuchtturm der Insel. Kurz geht es auf Meeresniveau am Strand entlang, dann steigen wir durch eine kleine Ferienhaussiedlung und durch den Wald wieder zu unserem Startpunkt am Rodestein hinauf.

Rund dreieinhalb Stunden waren wir auf dieser wunderschönen Tour bei herrlichem Wanderwetter unterwegs. Ein echter Naturgenuss im Norden von Dänemark.

( MITI )

Burg Spottrup

Burg Spottrup
Kreis Skive (DK), 21. Mai 2023

Verborgen hinter einem hohen Erdwall: Burg Spottrup

Auf dem Weg zur Insel Fur nehmen wir einen kleinen Umweg, um zur besterhaltenen mittelalterlichen Burg Dänemarks zu gelangen.

Burg Spøttrup liegt am Spøttrup See kurz vor der Küste des Limfjords, etwa 20 km nordwestlich von Skive in der Region Salling in Jütland.

Die Burg ist aus Backstein errichtet und weist Stilelemente der Gotik und der Renaissance auf.

Die Anlage galt lange als uneinnehmbar, weil sie von zwei Wassergräben umgeben ist, zwischen denen sich ein steiler Erdwall erhebt.

Über die Gräben führen Zugbrücken, deren Konstruktion bei der 1941 abgeschlossenen Restaurierung zum Vorschein kam.

Weil Doxi nicht mit in die Burg darf, schaue ich mir die Anlage nur von außen an. Dann wandern wir ein kurzes Stück zum Limfjord und laufen ein wenig am Strand entlang.

( MITI )

Morgenspaziergang durch Skive

Morgenspaziergang durch Skive
Skive (DK), 21. Mai 2023

Stadtkirche von Skive

Der Tag beginnt für uns mit einem Spaziergang durch Skive in der Region Midtjylland. Skive liegt  rund 30 km westlich von Viborg und 35 km östlich von Struer, wo wir die Nacht verbracht haben.

Die Stadt ist ein lokales Einkaufszentrum, hat aber architektonisch wenig zu bieten, wie ich bald feststelle. Wir laufen kreuz und quer durch die Innenstadt, doch nirgends historische Häuser oder markante Bauwerke.

Deshalb fahren wir schon nach einer Stunde weiter in Richtung unseres Tageziels. Aber erst einmal gehts zur besterhaltenen mittelalterlichen Burg von Dänemark.

( MITI )