Die Tage werden kürzer. Derzeit um fast 25 Minuten pro Woche. Ich spüre das deutlich auf meinen Abendrunden, wenn ich gegen 20:30 Uhr starte und auf meiner 9,5 km langen Lieblingsstrecke unterwegs bin. Vor zwei Wochen erreichte ich gerade noch so im späten Restlicht des Sonnenuntergangs wieder mein Zuhause, jetzt ist es auf den letzten zwei Kilometern bereits komplett dunkel.
Und weil ich auf unbeleuchteten Feldwegen wandele, muss ich zum ersten Mal in diesem Sommer wieder eine Taschenlampe mitnehmen. Krass finde ich, dass es dabei noch so warm ist. Irgendwie bringe ich Wärme immer mit Sonne und Tageslicht in Verbindung, aber derzeit sind es auch im Mondlicht immer noch 25 Grad.
Nur noch wenige Wochen, und ich werde abends um diese Uhrzeit wieder komplett im Dunkeln unterwegs sein. Aber dann ist es auch bestimmt nicht mehr so heiß. Hoffentlich.
Schloss Rheydt vor den Toren von Mönchengladbach ist das einzige vollständig erhaltene Renaissance-Schloss am Niederrhein. Schon häufig war ich in dem umgebenden Park unterwegs, aber noch nie im Schloss selbst. Otto von Bylandt, Rat am Hofe Herzog Wilhelms von Jülich, ließ es zwischen 1558 und 1591 durch den Baumeister Maximilian von Pasqualini errichten.
Die dreiteilige Anlage besteht aus Torburg, Vorburg und Herrenhaus mit Arkadengang. Außen herum befinden sich fünf Bastionen und ein Wassergraben, der von der Niers gespeist wird. Darunter im Boden versteckte Kasematten.
Zur Finanzierung des aufwändigen Schlossbaus presste Otto von Byland seine untertänigen Rheydter Bürger dermaßen aus, dass diese sich mehrfach Hilfe suchend an den übergeordneten Landesherrn wandten. In der Folge verweigerten die Untertanen Bylandt bei seiner Bestattung im Jahr 1591 das letzte Geleit.
Auf dem zentralen Platz der Anlage vor dem Herrenhaus tummeln sich bis heute Pfauen, die derzeit noch mit ihrem Frühjahrsnachwuchs herumstolzieren. Die kleinen Kükenfolgen ihren Müttern auf Schritt und Tritt. Wo die Mama etwas vom Boden aufliest, da picken auch die Kleinen hin.
Die prächtige Schlossanlage wurde über die Jahrhunderte wenig zerstört. Sie beherbergt heute ein umfangreiches Museum zur Geschichte der Renaissance, zur Baugeschichte des Schlosses und zu ihren Besitzern, das ich nun endlich einmal besucht habe.
Die Ausstellung ist liebevoll aufbereitet und multimedial hervorragend erschlossen: Es gibt eine App fürs Smartphone mit Audio-Guides zu vielen Ausstellungsstücken, sowie eine Augmented-Realitiy-Funktion. Sobald man mit dem Smartphone auf ein entsprechend gekennzeichnetes Exponat zeigt, erscheint auf dem Bildschirm ein virtueller Museumsführer:in, der kompetent vielfältige Informationen und Hintergrundwissen vermittelt.
Die Ausstellung präsentiert Gemälde und Objekte aus der Zeit, in der das Schloss seine Blüte erlebte: Alltagsgegenstände, Prunkstücke, Waffen, Tapisserie. Besonders beeindruckend: Die für diese Zeit typische Wunderkammer mit Objekten aus aller Welt, die dem Schlossherrn zur Zierde gereichen sollte.
Schlossplatz vor dem Herrenhaus
Die Dame wacht, der Herr döst vor sich hin
Pfauendamen mit Nachwuchs
Vorderseite von Schloss Rheydt
Rückseite mit Arkadengang
Luftbild der Anlage mit Wassergraben
Stammbaum der Schlossbesitzer
Rittersaal mit Bildnissen der Shlossherrn
Trinkbecher eines Reichsfürsten
Kostbar bemaltes Porzellan
Prächtige Ritterüstung
Zeitgenössische Armbrust
Was man damals schon kannte …
Wertvolle Tapisserie
Die Arche Noah: ein typisches Renaissance-Motiv
Blick in die Wunderkammer
Blick in die Wunderkammer
Alles aus dieser Zeit: handgefertigt
Geldwaage
Ehemalige Schlosskapelle
Kostbarstes Bild der Ausstellung: die Mätresse des Fürsten von Jost can Cleeve, ca. 1500,
Nieschenabort
In der Bildmitte: Spiegelbild der prächtigen Deckkenverzierung
Über ein Buch mit „Kunst-Orten“ am Niederrhein bin ich kürzlich auf eine ganz besondere Begräbnisstätte aufmerksam geworden: das Kolumbarium St. Kamillus in Mönchengladbach-Dahl.
Der im Auftrag des Kamillianer-Ordens in den Jahren 1929-1931 errichtete, modern gestaltete Kirchenbau, wurde nach der Auflösung des Klosters 2014 profaniert und zu einer einzigartigen Grabeskirche für Urnenbestattungen umgestaltet.
Harmonisch eingefügt in den Kirchenraum befinden sich auf drei Etagen sowohl Einzel- als auch Doppel-Urnengräber. Jedes einzelne ziert eine repräsentative Marmor- oder Messingplatte mit den Geburts- und Sterbedaten des oder der Verstorbenen.
Auf allen Ebenen flutet Licht durch das St. Kamillus Kolumbarium, das zu jeder Jahreszeit angenehm temperiert ist und Menschen aller Konfessionen offensteht. Es ist ein Ort, in dem man auch bei Wind und Wetter mit seinen Verstorbenen in Kontakt treten und gerne in ihrer Nähe verweilen mag.
Dabei ist die Grabeskirche nicht nur ein Platz des Gedenkens. Auch für Kunst und Kultur bietet sie einen außergewöhnlichen Rahmen: Regelmäßig finden Lesungen, Konzerte und Talkrunden in der Grabeskirche statt.
Dass Leben und Tod einander nicht ausschließen, davon zeugt auch die preisgekrönte Foto-Wand „Heimat. Deutschland – deine Gesichter“ von Carsten Sander, die eine der beiden Innenseite des hoch aufragenden Kirchenbaus schmückt.
Ich bin wirklich beeindruckt von diesem Projekt, das durchaus einen kommerziellen Hintergrund hat. Wie bei vielen spannenden Unternehmungen rund um Mönchengladbach hat auch hier die schwerreiche Familie Viehof ihre Hände mit im Spiel. Ich habe mir immer vorgestellt, dereinst in einem Friedwald bestattet zu werden, doch nun habe ich erlebt, dass es auch Alternativen gibt.
Auch der Bohnensalat schmeckt am zweiten Tag fast noch besser.
Gestern gab es bei uns Semmelknödel mit Pilzen. Die Semmelknödel waren ratzfatz weg, aber von den Pilzen in Sahnesauce ist noch etwas übrig geblieben. Davon zaubere ich uns heute in nur zehn Minuten ein feines zweites Mahl.
Die Grundlagen bilden Maultauschen, die ich in Streifen schneide und in der Pfanne mit ordentlich Butter von allen Seiten anbrate. Kurz bevor die „Maulschellen“ goldbraun sind, gebe ich den Rest Pilze darüber, außerdem eine in kleine Würfel geschnittene Scheibe Leberkäse, die unbedingt mit verarbeitet werden wollte.
Dazu kommen nach eine Handvoll Pinienkern. Das Ganz weitere fünf Minuten bei mittlerer Hitze brutzeln lassen, und schon ist es angerichtet. Das ging wirklich schnell und ist richtig lecker.
Erst die Maultaschen in Streifen schneiden und in Butter anbraten
Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Kunstwerke im Stile von Nick Veasey (*1962), einem britischen Fotografen, der vor allem für seine röntgenartigen Bilder bekannt geworden ist.
Veasey arbeitete in den 1990er Jahren in der Werbebranche und erstellte vor allem konventionelle Standbilder von Produkten, als er gebeten wurde, eine Cola-Dose für eine Fernsehshow per Röntgenstrahlen zu durchleuchten. Veasey röntgte auch die Schuhe, die er an diesem Tag trug, und als er einem Art Director das fertige Bild zeigte, war dieser überwältigt.
Daraufhin begann Veasey Röntgenbilder von vielen weiteren Objekten anzufertigen. Bald beschloss er, diese mit Hilfe von Bildbearbeitung am Computer zu verfremden und durch Elemente zu ergänzen, der in der Realität gar nicht existieren. Das stand in starkem Kontrast zum Anspruch von Röntgenaufnahmen, die wahren Grundlagen der Realität aufzudecken und schuf eine ganz eigene Ästhetik, für die Veasey heute bekannt ist.
Alpha- und Beta-Fehler in Nullhypothesensignifikanztest
Puh, an diesem Wochenende wird in drei Tagen noch mal alles zusammengefasst, was im gesamten Semester Statistik gelaufen ist. Das ist schon ganz schön viel und geht nur im Schnelldurchgang, wenn man in drei Mal acht Stunden durchkommen möchte.
Bitte anschnallen, lautet deshalb das Kommando vor jeder Sitzung, und wer nicht das meiste bereits drauf hat, fliegt spätestens in der zweiten oder dritten Runde raus. Univariate deskriptive Statistik, bivariate Statistik, Nullhypothesensignifikanztests, Konfidenzintervalle. Produktmomentkorrelationskoeffizienten – da kann einem schon ganz schön schwindelig werden. Aber nützt ja nichts … Wer glaubt, Psychologen säßen nur gemütlich im Sessel und hörten empathisch zu, wird hier auf jeden eines Besseren belehrt.
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