Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder in der Art von Marc Chagall (1887-1985).
Bei uns in Düsseldorf lief im Frühjahr eine große Ausstellung mit Werken Chagalls. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass mir seine von religiöser Symbolik und der Herkunft aus einem jüdischen Schtetl in Weißrussland geprägten Bilder so gut gefallen würden. Aber dann habe ich die Ausstellung tatsächlich mehrmals besucht, weil ich so fasziniert war.
Nun, ein halbes Jahr später, habe ich Bilder im Stile von Marc Chagalldurch eine Bilder-KI erstellen lassen. Ich bin wirklich überrascht, wie gut die KI Chagalls unterschiedlichen Stile, seine breitgefächerten Motive und ihre typischen Bilddetails trifft.
Auf den letzten Drücker haben wir es doch noch zum alljährlichen Lichtfestival auf Schloss Dyck geschafft. Am letzten Abend der zweiwöchigen Veranstaltung ist dort noch einmal richtig viel los: Alle Parkplätze gut gefüllt mit Besuchern aus nah und fern.
Auch das Wetter spielt mit: Um 22:00 ist es noch spätsommerlich warm und gleichzeitig bereits herbstlich dunkel. Ein passendes Setting für den Übergang in die nun anstehende dunkle Jahreszeit.
Wir haben den Eindruck, dass in diesem Jahr weniger zahlreiche und auch weniger spektakuläre Lichtinstallation im großen Schlosspark zu sehen sind. Aber da mag auch ein gewisser Gewöhnungseffekt im Spiele sein, wenn man die Veranstaltung Jahr für Jahr besucht. Vielleicht ist man da auch schon ein wenig verwöhnt.
Dennoch ist es wie immer schön, zu später Stunde auf den spärlich beleuchteten Parkwegen zu flanieren und zu erkunden, was den Besuchern an den verschiedenen Stationen geboten wird.
Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder im Stil von Wade Guyton (*1972).
Guyton gehört zur ersten Generation US-amerikanischer Künstler, die ihre Bilder am Computer erstellen und dann mit großformatigen Tintenstrahldruckern auf Leinwand bringen.
Der im Mittleren Westen aufgewachsene und in New York lebende Künstler erzielt mit seinen Arbeiten schon seit 2013 regelmäßig Preise von mehr als 1 Million Dollar. Seine Werke hängen in berühmten Museen wie dem Museum of Modern Art, New York, dem Centre Pompidou in Paris, dem Kunstmuseum Basel, der Pinakothek der Moderne in München oder dem Museum Ludwig in Köln.
Dort fand 2019 auch eine große Einzelausstellung des Künstlers statt, die ich seinerzeit besucht habe. Damals hätte ich absolut nicht vermutet, dass man sich schon in wenigen Jahren Kunst á la Guyton selbst mit Hilfe einer KI erstellen kann.
Nach den Sommerferien starten in vielen Museen die neuen Ausstellungen für den Herbst und Winter. In Düsseldorf macht das NRW-Forum den Auftakt mit einer Ausstellung, die dem Thema Sexualität in der Gegenwart gewidmet ist.
Viele der gezeigten Bilder und Installationen sind durchaus explizit, die Ausstellung daher erst ab 18 Jahren zugänglich. Dabei macht sie u. a. deutlich, wie das früher Verdrängte, Verheimlichte und Verborgene durch die Medien spätestens ab dem Ende der 1960er Jahre ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurde.
In zehn thematischen Räumen mit rund 400 Objekten inszeniert die Schau einen intimen Dialog über Sexualität und Gesellschaft. Sie erzählt von erotischen Fantasien, queeren Perspektiven und neuen Realitäten – frei von Tabus und Stigmata. Von Latexmode, Möbeldesign, Fotografie und Medienkunst bis hin zu Puppen und Toys wird eine Menge gezeigt – was heute meiner Meinung nach aber niemanden mehr schocken kann und vermutlich auch gar nicht soll.
Interaktive Stationen laden dazu ein, eigene Erfahrungen, Vorstellungen und Mythen spielerisch zu hinterfragen. Dabei präsentiert die Ausstellung Künstlerinnen, Designerinnen und Aktivistinnen, die mit ihren Arbeiten zur sexuellen Emanzipation beitragen. Sie verhelfen Minderheiten zu mehr Sichtbarkeit und fungieren als Aufklärerinnen in einem Bereich, der trotz sexueller Revolution und Kommerzialisierung noch immer von Ungleichheit und Scham geprägt ist.
Ich stelle mir vor, dass es gar nicht einfach ist, eine solche Ausstellung zwischen Kunst, Aufklärung, Dokumentation und Sensationslust zu kuratieren. Schließlich berührt das Themauns alle auf die intimste Art und Weise. Ich finde, dass das den Machern gut gelungen ist. Begleitet wird die Ausstellung von einem kostenlosen Digitalguide, erreichbar unter (Link)
Mit ganz viel Muskat schmeckt’s mir besonders lecker
Seit ich entdeckt habe, wie leicht man sich frische Champignons in Rahmsauce zubereiten kann, experimentiere ich mit selbst kreierten Variationen dieses Rezepts. Heute als Zutaten: Gnocchis und in kleine Würfel geschnittener Leberkäse. Lässt sich alles direkt in einer Pfanne zubereiten und ist – inklusive Pilze und Zwiebeln schneiden – innerhalb von 25 Minuten servierbereit. Köstlich!
Den Tag des offenen Denkmals gestern haben wir für einen Besuch der nur selten geöffneten Mack-Kapelle im ehemaligen Erzbischöflichen Collegium Marianum in Neuss genutzt.
Das ansehnliche, neubarocke Konviktsgebäude entstand im Jahre 1908 und wurde über die Jahrzehnte von verschiedenen katholischen Bildungseinrichtungen u. a. für den Priesternachwuchs genutzt. Nachdem die barocke Kapelle im Ostflügel des Gebäudes in die Jahre gekommen war, entstand Mitte der 1980er Jahre der Gedanke, die Kapelle durch einen angesehenen Künstler der Moderne neu gestalten zu lassen.
Die Wahl fiel auf den Lichtkünstler Heinz Mack aus Mönchengladbach, dessen Entwurf beim damaligen Kölner Kardinal Joseph Höffner auf Zustimmung stieß. Später wurde das Konviktgebäude säkularisiert und an den Neusser Bauverein verkauft, doch die 1988 fertiggestellte Mack-Kapelle blieb.
Seiner künstlerischen Position folgend, hat Mack die Kapelle mit zahlreichen modern wirkenden Lichtelementen ausgestattet. Ein wiederkehrendes, aber subtiles Gestaltungselement ist die Form des Buchstabens „M“für Maria, denn die Kapelle ist der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ geweiht.
Das M findet sich u.a. im Eingangsportal, in der Anordnung des Orgelprospekts, des Tabernakels bei geöffneten Flügeln, beim Ambo und in der Krone einer der 3 Meter hohen, machtvoll und wehrhaft wirkenden Marienskulptur.
Faszinierend wirkt die Gestaltung und Farbgebung der hohen Glasfenster, die die Schöpfungsgeschichte von „Es werde Licht“ bis zur Menschwerdung darstellen. Die Sgraffiti auf der gegenüberliegenden Seitenwand der Kapelle symbolisieren die Einheit von materieller und immaterieller Welt.
Höhepunkt der Lichtdramaturgie ist das schon beim Betreten der Kapelle dominierende Lichtkreuz in der Apsis, das auf die Jesusdarstellung am Kreuze verzichtet. Schmale, unsichtbare Lichtschlitze dahinter lassen das Tageslicht von außen eindringen und umgeben das Kreuz mit einem strahlenden Lichtkranz. So wird das Leidenskreuz zum Auferstehungskreuz.
Ebenfalls von Mack gestaltet: ein sehr modern wirkender Kreuzweg im Umlauf der Kapelle. Insgesamt eine wirklich beeindruckende Kunst-, Religions- und Gaubensinstallation, die uns in einer 90-minütigen, äußerst sachkundigen Führung nahegebracht wurde.
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