Archiv der Kategorie: Unterwegs

Reichswald Forest War Cemetery

Reichswald Forest War Cemetery
Kleve, 18. März 2018

Der Britische Ehrenfriedhof im Reichswald. Mehr als 7500 Soldaten sind hier begraben.

Auf dem Weg durch den Reichswald bei Kleve komme ich am britischen Ehrenfriedhof vorbei, dem größten Kriegsgräberfriedhof des Commonwealth in Deutschland. Schon mehrfach habe ich von diesem Ort gehört, jetzt nutze ich die Gelegenheit für einen Besuch und eine kurze, stille Andacht.

In der parkähnlichen Anlage sind 7672 alliierte Soldaten bestattet, die im Zweiten Weltkrieg an verschiedenen Orten im deutschen Reichsgebiet gefallen sind. Unter den 15 in Deutschland liegenden Sammelfriedhöfen der Engländer ist dies der größte.

Ein wesentlicher Teil der Arbeiten wurde zwischen 1946 und 1948 von deutschen Kriegsgefangenen geleistet, die unter kanadischer Aufsicht standen.

Im Eingangsbereich gewähren zwei Türme im maurischen Baustil einen weiten Blick über die Anlage. Links und rechts folgen zwei Schutzgebäude, die die Grabbücher mit allen Namen der hier beigesetzten Soldaten enthalten.

Im Zentrum der Anlage befindet sich der Altarstein mit der Inschrift „Ihr Name lebt ewiglich“ („Their Name Liveth For Evermore“). Dahinter erhebt sich ein großes Opferkreuz. 

Rechts davon sind rund 4.000 alliierte Piloten und Insassen von Kampfflugzeugen bestattet, darunter 706 Kanadier. Auf der linken Seite befinden sich die Gräber von Soldaten, die in den Jahren 1940–1944 im Luftkrieg den Tod fanden, sowie die Opfer der Bodenoffensive im Rheinland, der Rheinquerung und der Schlacht im Reichswald im Februar 1945.

Ich habe noch nie so viele Gräber auf so engem Raum gesehen. Wie viele traurige Schicksale sich wohl dahinter verbergen mögen. Dass wir heute in Deutschland nicht unter der Knute der Nazis leben müssen, haben wir auch diesen Menschen zu verdanken. Mögen sie alle in Frieden ruhen.

( MITI )

Am Rhein bei Duisburg-Baerl

Am Rhein bei Duisburg-Baerl
Duisburg, 16. März 2018

Die alte Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Baerl

Puh, ist das ein grauer und nasskalter Tag. Ich bin mit Doxi auf der linken Rheinseite bei Duisburg-Baerl unterwegs.

Die Wanderung trägt den schönen Titel „Hüttenwerkspanorama am Rhein“, doch von den Hüttenwerken auf der anderen Rheinseite bei Duisburg ist nichts zu sehen. Es ist einfach zu diesig heute.

Vor allem ist es ganz schön laut hier, zwischen Eisenbahnbrücke, Autobahnbrücke der A42 und den vielen Rheinschiffen, die sich laut stampfend gegen die Flussströmung in der Rheinbiegung vorankämpfen.

Nein, da haben wir uns den falschen Tag ausgesucht. Aber egal, es kann schließlich nicht immer die Sonne scheinen. Und Doxi macht das Wetter ohnehin nichts aus, solange nur die Stöckchen fliegen …

Und dann tauchen die Hüttenwerke plötzlich doch noch auf: Als Gemälde auf einem Transformatorenhäuschen in Duisburg-Baerl. Na, wer sagt’s denn 🙂

( MITI )

Wasserburg Haus Welbergen

Wasserburg Haus Welbergen
Ochtrup, 15. März 2018

Luftbild von Haus Welbergen (Foto Dietmar Rabich | http://commons.wikimedia.org | Lizenz CC BY-SA 4.0)

Im Anschluss an unseren Besuch in Steinfurt fahren wir in das nur wenige Kilometer entfernte Ochtrup zur Wasserburg Haus Welbergen weiter.

Die hübsche, kompakte Anlage befindet sich im Besitz einer Stiftung und wird hauptsächlich für Tagungen verschiedener kultureller Institutionen genutzt. Der Innenhof der Wasserburg und die Rundwege sind ganzjährig frei zugänglich.

Die umgräfte Anlage ist seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar und besteht aus dem Herrenhaus, der Vorburg sowie Nebengebäuden. Die Herren von Welleberghe residierten von 1298 bis 1330 auf dem Gut. Nach ihnen ist die Anlage bis heute benannt.

Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und verändert. Das heutige Herrenhaus ist ein siebenachsiges, rechteckiges Backsteingebäude mit Dreistaffelgiebeln. Es ist regelmäßig durch Fenster und Gesimse aus Werkstein gegliedert.

Der Zugang zur Vorburg erfolgt über die ehemalige Zugbrücke. Das Portal ist mit 1731 bezeichnet. Die angrenzenden Wirtschafts- und Remisengebäude sind aus Backstein gemauert und sparsam mit Werkstein gegliedert. Der Garten wurde 1965 angelegt.

Nordöstlich vorgelagert steht eine Wassermühle mit Remise. Hinter der Mühle befand sich der ehemalige umgräfte Barockgarten, der heute nur noch in Teilen erhalten ist. Sehr ruhig und beschaulich wirkt alles hier. Würde mir nicht gerade ein hässlicher starker Ostwind um die Ohren brausen, würde ich mit Doxi hier gerne ein wenig Rast machen. Doch dafür ist es heute leider zu kalt.

( MITI )

Im Schlosspark Bagno

Im Schlosspark Bagno
Steinfurt, 15. März 2018

See im Bagno

Nach unserem Besuch am Schloss Steinfurt unternehme ich mit Doxi eine zweistündige Wanderung durch den angrenzenden Schlosspark „Bagno“ und den dahinter liegenden Wald im Naturschutzgebiet Buchenberg.

Der Bagno wurde 1765 durch den Grafen Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt gegründet und im Stile der Zeit als Französischer Garten angelegt. Geradlinigkeit und strenge geometrische Formen prägten zunächst das Landschaftsbild.

In der Zeit seines Nachfolgers Graf Ludwig wurden ab 1780 auch orientalische und fernöstliche Elemente in die Gestaltung der Anlagen mit aufgenommen. 1787 beherbergte der Park bereits mehr als 100 verschiedene Bauwerke, Wasserspiele, Brücken, Spielstätten, Statuen, Inseln, Gärten und Wege.

Als später naturnahe Englische Gärten in Mode kamen, wurde auch der Bagno entsprechend umgestaltet: Gerade Wege wurden in Schlängelpfade umgewandelt, künstliche, aber wild laufende Wasserkaskaden geschaffen, große Rasenflächen angelegt und fremdländische Bäume angepflanzt.

Das Bagno entwickelte sich zur bedeutendsten Parkanlage Westfalens, die von den Grafen für jedermann zugänglich gemacht wurde. In den beiden folgenden Jahrhunderten verfiel der Park aufgrund der hohen Renovierungs- und Unterhaltungskosten jedoch zusehends. Im Rahmen der Regionale 2004 wurde der Park mit Landesmitteln neu gestaltet. Seit 2006 ist der Bagnopark Mitglied im European Garden Heritage Network. Ein wirkliches Prunkstück, wie ich finde.

( MITI )

Am Schloss Steinfurt

Am Schloss Steinfurt
Burgsteinfort, 15. März 2018

Luftbild von Schloss Steinfurt (Foto Günter Seggebäing, Coesfeld | http://commons.wikimedia.org | Lizenz CC BY-SA 3.0)

Ich bin weiter dabei, die schönsten Wasserschlösser und -burgen des Münsterlands zu besuchen. Heute bin ich mit Doxi nach Steinfurt gefahren, zum Schloss Burgsteinfurt am Rande der Altstadt von Burgsteinfort.

Es ist die älteste Wasserburganlage in dieser Region. Leider kann man sie nur von außen betrachten, weil sie von der Besitzerfamilie als Wohnsitz genutzt wird und nicht öffentlich zugänglich ist.

Die Schlossanlage steht auf einer nahezu kreisrunden Insel, die von der Steinfurter Aa umflossen wird. Sie besteht aus der Oberburg, der Unterburg und der Schlossmühle.

Als Erbauer der Anlage gilt Rudolf II. von Stenvorde, Edelherr von Steinfurt. In Urkunden wird sein sächsischer Haupthof erstmals 1129 erwähnt.

Der Name „Steinfurt“ leitet sich von einer steinernen Durchfahrt, einer Furt, durch den Fluss Aa ab. Die Furt war eine der wenigen Stellen, an denen man den Fluss mit Gespannen durchqueren konnte. Wer die Furt kontrollierte, hatte Macht und konnte Wegezoll einfordern.

Während des Dreißigjährigen Krieges wechselte das Schloss mehrfach die Besitzer und wurde dabei stark beschädigt. So wurde das Schloss und die angrenzende Stadt 1634 von Truppen des Fürstbischofs von Münster, Ferdinand I. von Bayern, besetzt. Ihnen folgten im Jahre 1647 erst hessische, dann kaiserliche Truppen. Erst zwischen 1706 und 1715 erfolgte der vollständige Wiederaufbau. Weitere Neubauten folgten zwischen 1723 und 1729 – seitdem ist die Anlage im Wesentlichen unverändert geblieben.

( MITI )

Am Rhein bei Krefeld-Uerdingen

Am Rhein bei Krefeld-Uerdingen
Uerdingen, 14. März 2018

Doxi fischt ein Stöckchen aus dem Wasser. Am anderen Rheinufer das Stahlwerk in Duisburg-Hüttenheim.

Es ist so schönes Wetter heute, da möchte ich noch gar nicht zurück nach Hause.

Also fahre ich nach meinem Besuch der Bauhaus-Bauten Haus Lange und Haus Esters in Krefeld noch an die Stadtgrenze zwischen Krefeld-Uerdingen und Duisburg-Rheinhausen.

Dort drehe ich mit Doxi eine schöne Runde am Rhein.

Wir starten am Rande des ehemaligen Bayer-Werks Uerdingen (heute Covestro) und laufen auf der linken Flussseite in nördlicher Richtung auf das große Stahlwerk bei Duisburg-Hüttenheim zu.

Hinter dem Rheindeich erstreckt sich die Rheinaue Friemersheim. Auf den Rheinwiesen sieht man noch die Hinterlassenschaften des letzten Hochwassers, darunter ganz viel Treibholz, was Doxi natürlich super findet. So viele Stöckchen … und ich muss sie alle werfen.

( MITI )