Ende Dezember war ich zum ersten Mal auf der Halde Rheinpreußen an der Stadtgrenze zwischen Duisburg und Moers. Damals war es ein trocken-sonniger Wintertag und ich konnte den weiten Blick von der Halde in das Ruhrgebiet richtig genießen.
Jetzt ist der Frühling da und ich bin zum zweiten Mal hier, diesmal mit Jutta. Wieder scheint die Sonne, doch es ist fast zwanzig Grad wärmer und die ersten Bäume treiben aus. Viele Pflanzen und Sträucher blühen gerade in voller Pracht, sodass ein ganz lieblicher Duft in der Luft liegt. Herrlich ist das!
Oben am Geleucht, dem Wahrzeichen der Halde, treffen wir auf eine Gruppe von Bikern auf Motorrad-Ausflug. Unter Aufsicht der Polizei sind sie den Schotterweg bis zur Haldenspitze hinauf gefahren.
Mit dem Fernglas suche ich den Horizont ab. Ich kann Duisburg, Mülheim, Essen und sogar den UKW-Sender Langenberg auf den Wupperhöhen hinter Velbert ausmachen. Dazwischen in der Ferne ein großer Zeppelin, der über dem Ruhrgebiet zu Werbezwecken seine Kreise zieht.
Wir steigen über die Serpentinen am Ostrand der Halde zum angrenzenden Waldsee im Baerler Busch hinab und umrunden den See auf seinem schönen Uferpfad. Anschließend machen wir mit dem Auto noch einen kleinen Abstecher zum Kloster Kamp, das von hier gerade einmal 12 Kilometer entfernt ist. Im berühmten Barockgarten lässt sich gerade ein türkisches Brautpaar in festlicher Kleidung fotografieren. Und die Gartenbesucher schauen staunend zu …
Tümpel am Schwalmbach, der zur Hälfte auf dem Truppenübungsplatz liegt
Vor zehn Tagen war ich schon einmal auf der Suche nach den wilden Narzissen im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Belgien bei Monschau unterwegs.
Heute wandere ich wieder durch mehrere Bachtäler in dieser Region, diesmal aber auf einer etwas anderen Route, die sich mehr auf belgischer Seite am Grenzverlauf des Truppenübungsplatzes Camp Elsenborn orientiert.
Die Tour hat den Vorteil, dass hier bei weitem nicht so viele Menschen unterwegs sind, wie auf der deutschen Seite der Grenze direkt am Fuhrtsbach und am Perlenbach.
Tatsächlich sind seit meinem letzten Besuch bereits deutlich mehr Narzissen erblüht. Aber die ganz große Farbenpracht, ein Meer aus gelben Blüten, hat sich noch nicht eingestellt.
Wenige hundert Meter hinter unserem Startpunkt laufen wir im Wald an mehreren großen Ameisenhügeln vorbei.
Im Abstand von 20 bis 25 Metern haben sich die verschiedenen Völker unterhalb großer Fichten angesiedelt.
In der warmen Frühlingssonne ist auf den Nestern unheimlich was los. Ich trete nur kurz heran, um ein kleines Video aufzunehmen, schon habe ich dutzende verteidigungsbereite Ameisen auf meinen Wanderschuhen herumkrabbeln.
Zwei Kilometer weiter entdecke ich am Oberlauf des Krockenbachs auf der Nordseite des Tals abertausende grüner Narzissenstengel, die bereits aus dem Boden ragen, jedoch noch keine Blütenkelche entwickelt haben. Muss ich wohl in ein bis zwei Wochen noch einmal wiederkommen …
Doxi am Startpunkt unserer Wanderung
Am Wegesrand zahlreiche große Ameisennester, auf denen tausende von Ameisen in der warmen Frühlingssonne herumwuseln
Blick ins obere Krockesbachtal
Narzissen am Oberlauf des Krockesbachs
Am Oberlauf des Krockesbachs
Blick in das untere Krockesbachtal
Gedenkstein am Schnittpunkt von Krockesbach- und Schwalmbachtal
Blick auf den Zusammenfluss von Vockesbach und Schwalmbach. Im Hintergrund die Felsformation „Bieley“
Blick in das untere Schwalmbachtal
Am Übergang zwischen dem Bullinger Fuhrtsbachtal und dem Schwalmbachtal
Zufahrt zum Truppenübungsplatz am Ende des Schwalmbachtals
Blick in das obere Schwalmbachtal
Blick in den Truppenübungsplatz
Am Übergang des Schwalmbachtals in den Truppenübungsplatz
Hier leben hunderte von Fröschen. Als wir uns nähern, tauchen viele ab. Überall steigen daraufhin kleine Luftblasen auf.
Doxi stärkt sich am Tümpel
Blick in das Schwalmbachtal am Übergang zum Truppenübungsplatz
Letzter Tag unserer kleinen Womo-Frühlingstour in den Nationalpark Eifel. Am Morgen fahre ich mit dem Womo von Gemünd hinauf nach Dreiborn zur Dreiborner Hochfläche. Vom Rande der Hochfläche starten wir zu einer zehn Kilometer langen Wanderung hinunter ins Tal der Erkensruhr zur kleinen Siedlung Hirschrott.
Der Himmel ist bedeckt, aber die Luft ist warm. Überall liegt Vogelgezwitscher in der Luft und an den Bäumen und Sträuchern auf der Hochfläche öffnen sich die ersten Knospen.
An einer größeren Pfütze auf dem Weg kann ich beobachten, wie das Leben nach dem langen Winter zurückkehrt: Es wimmelt von Wasserläufern, ich sehe Molche und Frösche, von denen einige bereits von Vögeln erbeutet und halb aufgefressen am Rande der Pfütze zurückgelassen wurden.
Von der Hochfläche geht es steil bergab an dem letzten Bauerngehöft innerhalb des Nationalparks vorbei, das noch bis 2009 bewohnt war und nun langsam von der Natur zurückerobert wird. Rund um das verfallene Bauernhaus entdecke ich die ersten Flächen mit wilden Narzissen, die bereits blühen.
Auf einer Infotafel an dem verlassene Gehöft Leykaul erfahre ich, woher der Familienname „Dardenne“ stammt, der einem hier in der Region so oft begegnet: Es sind die Nachfahren von Schiefer-Brechern, die einst aus den Ardennen eingewandert sind, nachdem sich der Schieferabbau in ihrer Heimatregion nicht mehr lohnte. Es waren die Menschen aus den Ardennen: D’Ardenne.
Unten im Tal der Erkensruhr stoße ich auf die Überreste des 1948 eingestellten Schieferbergbaus. Mehrere Stolleneingänge sind mit Eisengittern gesichert und werden in der kalten Jahreszeit von Fledermäusen bewohnt.
Die Erkensruhr ist ein Nebenfluss der Ruhr, die wenige Kilometer weiter bei Ruhrberg in die Ruhr und mit ihr in den Ruhrsee mündet. Das Tal von Erkensruhr ist ein Nebental des Ruhrtals. Die Siedlung Hirschrott bildet das bewohnte Ende dieses Tals und gehört zur Gemeinde Erkensruhr.
Von Hirschrott aus beginnen wir unseren Wiederaufstieg auf die Dreiborner Hochfläche. Wir nutzen einen jahrhundertealten Hohlweg, der sich tief in den Waldboden eingegraben hat. Über die Hochfläche mit weiten Blicken in das Ruhrtal und hinüber zum Kermeter geht es schließlich zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach etwas mehr als drei Stunden wieder erreichen. Eine wirklich sehr schöne und landschaftlich abwechslungsreiche Tour, die ich gerne irgendwann einmal wieder laufen möchte, dann vielleicht bei etwas schönerem Wetter.
Windräder am Rande der Hochfläche
Wir laufen tiefer in die Hochfläche hinein
Am Horizont erhebt sich der Wald am Rande des Tals der Erkensruhr
Doxi hat etwas gehört
Infotafel am letzten bewohnten Gehöft innerhalb des Nationalparks Eifel
Wir stehen noch immer mit dem Wohnmobil auf dem Womo-Stellplatz am Kurpark in Gemünd. Am Morgen kommen Freunde aus Köln zu Besuch, um gemeinsam mit uns zu wandern.
Zusammen mit den Hunden Chili, Doxi und Ruby machen wir uns auf den neun Kilometer langen Weg durch den Kermeter zur Abtei Mariawald. Die dortige Kloster-Gastronomie ist für ihre deftige Erbsensuppe bekannt. Für viele Menschen aus der Region ist die Suppe Kult.
Entsprechend voll ist es an diesem Sonntagmittag im Schankraum, und wir reihen uns gerne ein, bis es auch für uns an der Theke heißt: „Mit Würstchen oder ohne?“ Nach dieser kräftigen Stärkung geht es auf den acht Kilometer langen Rückweg, sodass am Ende 17 Wanderkilometer zusammen kommen.
Eigentlich wollte ich unseren Freunden auf dem Weg zur Abtei den tollen Aussichtsturm bei Wolfgarten zeigen. Von dem ehemaligen Feuerwachturm hat man einen herrlichen Fernblick über die Voreifel bis zur Ville und nach Köln. Doch anstelle des Turms treffen wir nur auf einen ausfahrbaren Mobilfunkmast, der auf einem LKW montiert ist.
Der hölzerne Aussichtsturm ist im vergangenen Sommer abgebrannt, wie ich aus dem Internet erfahre. Die Feuerwehr vermutet Brandstiftung. Ob es einigen Einheimischen nicht gefallen hat, dass man vom Turm so schön in ihre Gärten blicken konnte? Man weiß es nicht.
Immerhin: Während sich der Himmel auf dem Hinweg noch wolkenverhangen zeigt, wandern wir auf dem Rückweg durch den sonnendurchfluteten Wald. Am Ende sind wir alle ein wenig k.o.., aber die Hunde haben fein durchgehalten, und dafür gibt es zur Belohnung noch einmal eine flüssige Stärkung aus der kristallklaren Urft.
An der Urft bei Gemünd
Letzte Reste der Jugendherberge Gemünd an unserem Startpunkt
Aufstieg aus dem Urfttal hinauf in den Kermeter
Blümchen am Wegesrand
Blick zurück hinunter nach Gemünd
Aussichtsturm oberhalb von Wolfgarten
Anstelle des Aussichtsturms treffen wir nur noch auf einen ausfahrbaren Mobilfunkmast
Blick aus dem Tal es Manscheider Baches hinauf zur Wildenburg
Es ist das erste richtig sonnige Frühlingswochenende in diesem Jahr und wir sind mit einem Teil der Familie rund um die Wildenburg in der Nähe von Reifferscheid (Gemeinde Hellenthal) in der Eifel unterwegs.
Unsere 15 km lange Wanderung verläuft in leichtem auf und ab durch eine liebliche Eifellandschaft und bietet immer wieder grandiose Fernsichten. Wir durchwandern Bachtäler und bunte Wiesen, passieren hübsche Weiler und blicken immer wieder zur Wildenburg, unserem Startpunkt.
Die Burg wurde zwischen 1202 und 1235 auf einem Bergsporn erbaut und ist eine der wenigen Eifeler Höhenburgen, die niemals durch Kriegseinwirkung oder Abriss zerstört wurden. Sie war Mittelpunkt einer Herrschaft, die sich im Westen bis an die heutige belgische Grenze und im Osten bis vor die Tore der Abtei Steinfeld erstreckte.
Die Anlage liegt am Ende eines schmalen, weit ins Tal reichenden Bergvorsprungs, der nach drei Seiten stark abfällt. Diese geografische Lage bot den Burgbewohnern guten Schutz, verhinderte jedoch das Entstehen einer größeren Siedlung.
Die drei Damen beim Anstieg nach Kreuzberg
Wir parken an der Burg und laufen zunächst über einen urigen Pfad steil bergab ins Tal zum Manscheider Bach. In der schönen Wiesenlandschaft haben wir einen herrlichen Blick auf den gesamten Komplex der Wildenburg.
Weiter geht es bis zum Örtchen Kreuzberg, wo wir einen Blick in die hübsche und gepflegte Kirche am Ortseingang werfen.
Dann steigen wir durch einen dichten Tannenwald abwärts zu den Weilern Unterschömbach und Linden. Dahinter geht es über einen Höhenweg hinauf zum Fuchsberg , wo sich uns herrliche Fernblicke in die Eifellandschaft eröffnen.
Über Feldwege laufen wir weiter zum Weiler Kradenhövel und steigen dann ins Tal des Wolferter Bachs hinab. Wir folgen dem Bach bis zum Dorf Wiesen. Über einen morastigen Pfad am Waldrand geht es nun wieder steil bergan, wobei wir in der Ferne auf Reifferscheid und die Burg Reifferscheid blicken.
Nach kurzer Passage durch Wald, Ginster und Wiesen abwärts erreichen wir den Leiderbach. Ein kurzer, steiler Anstieg bringt uns schließlich zurück zur Wildenburg und durchs Burggelände zur Burgschänke, wo wir ein köstliches Nachmittagsmahl genießen. Alle Mitwandernden sind sich einig: Das war wirklich eine ganz und gar gelungene Tour.
Wanderkarte unserer Tour
Luftbild der Wildenburg (Foto Wolkenkratzer)
Infotafel am Startpunkt
Blick hinab ins Manscheider Bachtal
Die Kirche im Ort Kreuzberg
Doxi auf den windumtosten Höhen des Fuchsbergs
Wanderpause in der Sonne
Beim Abstieg zum Weiler Kradenhövel
Blick nach Reifferscheid und zur Burg Reifferscheid
Auf den Höhen über dem Leiderbach. Hier wurde neuer Wald gepflanzt.
Wir nähern uns wieder der Wildenburg an
Wir erreichen den Bergfried der Burg
Fachwerkhaus von 1600 auf der Wildenburg
Blick in den eigentlichen Burghof
Die Burgkirche
Altarraum der Burgkirche
Im Garten eines Wohnhauses auf der Burg sitzt ein angeleinter Greifvogel
Die Burgschänke an der Wildenburg. Hie rmachen wir Rast.
Blick von der Burgschänke hinab ins Tal des Manscheider Baches
Beim Rückweg: Blick von den Höhen hinab nach Schleiden im Tal der Olef
Doxi im Perlenbachtal am Rande des Truppenübungsplatzes „Camp Elsenborn“
Jedes Jahr pilgern Naturfreunde von nah und fern am Frühlingsanfang in die Bachtäler an der Deutsch-Belgischen Grenze in der Eifel, um die Blüte der wilden Narzissen (Osterglocken) zu erleben. Zehntausende der gelben Blütenkelche recken sich dann ins Licht und sorgen im satten Grün der Wiesen für ein prächtiges Farbenmeer.
Letztes Jahr war ich ein wenig spät dran, da waren Zweidrittel der Bestände bereits verblüht. Dafür bin ich in diesem Jahr eindeutig zu früh im lieblichen Perlenbachtal unterwegs.
Während bei uns im Rheintal schon überall die Narzissen blühen, lässt die Blüte hier in der Hocheifel noch auf sich warten.
Ich drehe mit Doxi eine zwölf Kilometer lange Runde durch das Perlenbachtal und die angrenzenden Täler, doch von Narzissenblüte nirgendwo eine Spur.
Seinen Namen verdankt das Tal der Flussperlmuschel, die früher hier in großer Zahl heimisch war und allein den Herzögen von Jülich zustand. Heute gilt die Muschel als nahezu ausgestorben. Nur wenige Restbestände haben sich an einer Stelle erhalten, die ausschließlich Wissenschaftlern bekannt ist.
Wir laufen auf belgischer Seite durch ein Randgebiet des Truppenübungsplatzes „Camp Elsenborn“. An den Zugängen warnen Infotafeln, dass hier mit scharfer Munition geübt wird. Und es hängen die aktuellen Dienstpläne aus, wann geschossen wird und wann nicht.
Heute ist glücklicherweise ein Tag, an dem man das Gelände gefahrlos passieren kann. Denn gerade der Abschnitt des Perlenbachtals am Rand des Übungsplatzes ist landschaftlich besonders reizvoll. Und den möchte ich nur ungern verpassen.
Tatsächlich entdecke ich genau hier zum ersten und einzigen Mal auf dieser Wanderung doch noch einen kleinen Narzissenbestand, der kurz vor der Blüte steht – an einer windgeschützten Stelle in einem sonnendurchfluteten Südhang. Aber ansonsten: Fehlanzeige. Schließlich war es hier oben ja noch bis vor einer Woche bitterlich kalt und richtiger Winter, wie mir ein anderer Wanderer berichtet. Hätte ich vielleicht selbst drauf kommen können.
Müssen wir also wohl in einer oder zwei Wochen noch mal wiederkommen. Nur nicht vergessen, denn sonst bin ich wieder zu spät dran. So wie im letzten Jahr. Grummel …
Das ist es, was wir suchen …
nicht das …
und auch nicht das!
Infotafel an unserem Startpunkt am Gut Heistert bei Kalterherberg
Blick in Richtung Perlenbachtal
An der oberen Brücke über den Perlenbach
Wanderkarte unserer Tour
Wir wandern parallel zum Jägersief
Schöne Landschaft an der Daverkaul
Im Nationalpark Eifel werden an zahlreichen Stellen Buchen unter die bestehenden Kiefern gepflanzt, weil diese zukünftig durch nachwachsende Buchenbestände ersetzt werden sollen. So, wie der Wald früher war.
Hübscher kleiner Waldsee
Viele Seitenwege sind gesperrt – auch für Pilz- und Beerensammler
Matthiaskreuz von 1775, gestiftet von einem Mitglied der Erkelenzer Sankt Matthias-Bruderschaft in Gedenken an deren Verstorbene
Wir betreten den Rand des Truppenübungslplatzes. Unten links auf der Tafel hängt der aktuelle Dienstplan aus. Heute besteht keine Gefahr.
Wir erreichen das obere Perlenbachtal auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes
Der Perlenbach mäandert durch die Landschaft
Bald weitet sich das Tal. Der Bach bildet hier die Grenze zwischen Deutschland und Belgien.
Links queren Fußgänger den Perlenbach, rechts Armeefahrzeuge
Der Perlenbach schwillt durch den Zufluss weiterer Bäche immer mehr an
Die Falsformation „Bieley“ am oberen Rand des Perlenbachtals
Hier hat eindeutig ein Biber einen Baum gefällt
Musst du mich denn immer beim Saufen fotografieren? Das ist mir doch peinlich! Bääääh
Da sind sie endlich, die ersten und einzigen sichtbaren Narzissen auf unserer Wanderung
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