Auf der Suche nach den Narzissen

Auf der Suche nach den Narzissen
Perlenbachtal, 3. April 2018

Doxi im Perlenbachtal am Rande des Truppenübungsplatzes „Camp Elsenborn“

Jedes Jahr pilgern Naturfreunde von nah und fern am Frühlingsanfang in die Bachtäler an der Deutsch-Belgischen Grenze in der Eifel, um die Blüte der wilden Narzissen (Osterglocken) zu erleben. Zehntausende der gelben Blütenkelche recken sich dann ins Licht und sorgen im satten Grün der Wiesen für ein prächtiges Farbenmeer.

Letztes Jahr war ich ein wenig spät dran, da waren Zweidrittel der Bestände bereits verblüht. Dafür bin ich in diesem Jahr eindeutig zu früh im lieblichen Perlenbachtal unterwegs.

Während bei uns im Rheintal schon überall die Narzissen blühen, lässt die Blüte hier in der Hocheifel noch auf sich warten.

Ich drehe mit Doxi eine zwölf Kilometer lange Runde durch das Perlenbachtal und die angrenzenden Täler, doch von Narzissenblüte nirgendwo eine Spur.

Seinen Namen verdankt das Tal der Flussperlmuschel, die früher hier in großer Zahl heimisch war und allein den Herzögen von Jülich zustand. Heute gilt die Muschel als nahezu ausgestorben. Nur wenige Restbestände haben sich an einer Stelle erhalten, die ausschließlich Wissenschaftlern bekannt ist.

Wir laufen auf belgischer Seite durch ein Randgebiet des Truppenübungsplatzes „Camp Elsenborn“. An den Zugängen warnen Infotafeln, dass hier mit scharfer Munition geübt wird. Und es hängen die aktuellen Dienstpläne aus, wann geschossen wird und wann nicht.

Heute ist glücklicherweise ein Tag, an dem man das Gelände gefahrlos passieren kann. Denn gerade der Abschnitt des Perlenbachtals am Rand des Übungsplatzes ist landschaftlich besonders reizvoll. Und den möchte ich nur ungern verpassen.

Tatsächlich entdecke ich genau hier zum ersten und einzigen Mal auf dieser Wanderung doch noch einen kleinen Narzissenbestand, der kurz vor der Blüte steht – an einer windgeschützten Stelle in einem sonnendurchfluteten Südhang. Aber ansonsten: Fehlanzeige. Schließlich war es hier oben ja noch bis vor einer Woche bitterlich kalt und richtiger Winter, wie mir ein anderer Wanderer berichtet. Hätte ich vielleicht selbst drauf kommen können.

Müssen wir also wohl in einer oder zwei Wochen noch mal wiederkommen. Nur nicht vergessen, denn sonst bin ich wieder zu spät dran. So wie im letzten Jahr. Grummel …

( MITI )