Archiv der Kategorie: Unterwegs

Landesgartenschau Öhringen

Landesgartenschau Öhringen
Öhringen, 30. Mai 2017

Im Stadtpark von Öhringen

Am Abend laufe ich mit Doxi von Pfedelbach ins zwei Kilometer entfernte Öhringen. Schon von weitem sind die Türme der evangelischen Pfarrkirche auszumachen, die ich im Zentrum der großen Kreisstadt vermute. Das ist unsere Zielrichtung.

Bald erreichen wir den Fluss Ohm, der offensichtlich ins Zentrum führt. Mir fällt auf, wie aufwändig die Grünanlagen gestaltet sind. Da hat die Stadt offensichtlich richtig Geld in die Hand genommen.

Und das kann noch gar nicht so lange her sein, denn alles sieht total frisch und gepflegt aus. Bald schon klärt mich eine Infotafel am Fluss auf: Öhringen war im letzten Jahr Austragungsort der Landesgartenschau von Baden-Württemberg. Alles klar 🙂

Dem Fluss folgend, erreichen wir die Parkanlagen am Rande des historischen Zentrums. Wasserspiele, Gartenkunst, Vogelvolieren unter Baumriesen, ein Meer aus blühenden und exotische Pflanzen – es ist alles vorhanden, was man von einer Gartenschau erwartet. Ich bin ganz begeistert. Damit hatte ich nicht gerechnet.

( MITI )

Am Schloss Pfedelbach

Am Schloss Pfedelbach
Pfedelbach, 30.05.2017

Schloss Pfedelbach, erbaut von 1568 bis 1572 Ansicht von Süden.

Wir sind weiterhin in der Hohenlohe unterwegs. Von Ellwangen sind wir rund 50 Kilometer nach Westen bis nach Pfedelbach gefahren. Die Gemeinde im Hohenlohekreis liegt rund 2 km südlich der großen Kreisstadt Öhringen.

Durch Pfedelbach verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes, der seit 2005 auf der Welterbeliste der UNESCO steht.

Um 159 n. Chr. verlagerten die Römer ihre Grenze vom Neckar-Odenwald-Limes (Ältere Odenwaldlinie) etwa 30 km in östliche Richtung. Die neue Limeslinie führte, von Öhringen kommend, zwischen Pfedelbach und Oberohrn quer durch Baierbach und an Gleichen vorbei nach Mainhardt.

Die Region rund um Pfedelbach profitiert von sehr fruchtbaren Ackerböden, die sich hervorragend für den Wein- und Obstbau eignen. Im Jahre 1604 entstand der Herrenkeller, ein 70 m langes und 12 m breites Gewölbe, in dem mehrere hunderttausend Liter Wein gelagert werden konnten.

Dort befindet sich heute das sogenannte Fürstenfass, das 64.664 l fasst. Es wurde von Fürst Joseph von Hohenlohe Bartenstein im Jahre 1752 in Auftrag gegeben und 1828 letztmalig mit dem Zehntwein gefüllt, den die Untertanen ihrem Fürsten einmal im Jahr abzuliefern hatten.

Im Herzen von Pfedelbach befindet sich das gleichnamige Wasserschloss, das Graf Eberhard von Waldenburg von 1568 bis 1572 auf den Mauern einer vorhergehenden Ministerialenburg als seinen Wintersitz errichten ließ. Die charakteristischen Ecktürme weisen die Anlage erkennbar als einen Bau aus der Mitte des 16. Jahrhunderts aus.

Heute beherbergt das Schloss den Bürgersaal, die ehemalige Schlosskapelle sowie zahlreiche Wohnungen. Rund um das Schloss befinden sich einige gut erhaltene historische Gebäude. Der Ortskern von Pfedelbach macht dadurch ordentlich was her.

( MITI )

Die Weinberge bei Pfedelbach

Die Weinberge bei Pfedelbach
Pfedelbach, 30. Mai 2017

Weinberge und weite Blicke in das Brettachtal oberhalb von Adolzfurt

Heute mal eine nicht ganz so lange Wanderung – das habe ich mir zumindest vorgenommen. Wir folgen der Tour 8 aus dem Rother-Wanderführer „Hohenlohe“ durch die Weinberge rund um Pfedelbach.

Südlich des Ortes geht es zunächst stetig bergauf durch die Lohklinge, die bewaldete Schlucht des Pfedelbachs.

Wir durchqueren den kleinen Ort Buchhorn und befinden uns kurz darauf auf der Kammhöhe, Bei schönem Wetter starten von dort die Gleitschirm- und Drachenflieger mit herrlichem Blick hinunter in das Brettach- und das Ohrntal.

Wir beginnen unseren Abstieg durch die Weinberge. Am Ortsausgang von Hidden genießen wir die Aussicht über das Brettachtal zum Heimberg.

Hier, wie auch an anderen Stellen der Tour, stoßen wir auf rotblühenden Klatschmohn, der in dieser so grünen Landschaft einen markanten farbigen Kontrastpunkt setzt.

Ein sonniger Höhenweg führt uns weiter durch die Weinberge oberhalb an Adolzfurt vorbei. Am Wegesrand begegnet uns ein herrenloses Weinfass, das an einem Schlauch angeschlossen ist, und in dem es verdächtig gluckert.

Die Weinberge bei Pfedelbach

Hier kommt glücklicherweise kein Wein, sondern Wasser heraus

Vorsichtig drehe ich den Hahn auf und sogleich kommt Flüssigkeit heraus. Doxi fängt an zu trinken … doch es ist kein Wein, sondern Wasser – glücklicherweise.

Jetzt steuern wir durch die Weinberge auf Windischenbach zu. Die vorgegebene Tour schlägt noch einen Bogen in nördlicher Richtung am Ortsrand von Öhringen vorbei zurück nach Pfedelbach.

Mittlerweile steht die Sonne hoch am Himmel und zwischen den Weinbergen ist Schatten Mangelware.

Doxi ist ganz schön am Hecheln. Spontan beschließe ich, die Tour ein wenig abzukürzen und den direkten Weg über Windischenbach nach Pfedelbach zu wählen.

So ersparen wir uns eine halbe Stunde in der Sonne und Doxi kann sich im Windischenbach noch ein wenig abkühlen. Dennoch sind es am Ende wieder 14 Kilometer, die wir auf dieser schönen Wanderung zurückgelegt haben.

( MITI )

Hinauf zur Schönebergkirche

Hinauf zur Schönebergkirche
Ellwangen, 29. Mai 2017

Die Wallfahrtkirche „Zu Unserer Lieben Frau“ auf dem Schöneberg oberhalb von Ellwangen an der Jagst

Neben dem Schloss ob Ellwangen bildet die imposante Kirche auf dem Schöneberg eine weithin sichtbare Landmarke.

Am Abend wandere ich mit Doxi über eine steile Lindenallee mit 15 Rosenkranzkapellen zu dem großen Kirchenbau hinauf, der auch als Wallfahrtskirche „Zu Unserer Lieben Frau“ bekannt ist.

Die Kirche gilt als ein Schmuckstück barocker Baukunst. Im Jahre 1682 wurde der Grundstein für den Bau durch den Bischof von Augsburg gelegt. Anlass war die Verschonung der Stadt Ellwangen vor einem verheerenden Brand im Jahr 1681.

Die ursprüngliche Kirche brannte jedoch selbst im Jahre 1709 nach einem Blitzschlag vollständig aus. Noch im selben Jahr begannen die Arbeiten zur Erneuerung des Bauwerks. Dieses wurde im Jahre 1729 fertiggestellt.

Hinter dem Gotteshaus befindet sich ein großes Tagungsgebäude, das früher durch die katholisch-theologische Fakultät der Universität Tübingen genutzt wurde.

Als einer der bedeutenden katholischen und orthodoxen Marienwallfahrtsorte der Region hat die Wallfahrt auf den Schönenberg eine lange Tradition. Besonders die jährlich stattfindende Vertriebenenwallfahrt zieht regelmäßig Tausende an.

Prominente Wallfahrer und Festredner zu diesem Anlass waren unter anderem die Bundeskanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl.

Bekannt ist die Kirche auch für ihre opulenten Stuckelemente im Innenraum. Leider ist die Kirche verschlossen, als ich mit Doxi den Kirchenberg erreiche. Müssen wir ein anderes Mal wiederkommen.

( MITI )

Von Ellwangen zum Espachweiher

Von Ellwangen zum Espachweiher
Ellwangen, 29. Mai 2017

Mir machen ,am Glasweiher Rast. Doxi wollte leider nicht mit ins Bild. Ihr war es zu warm 😉

Heute sollen im Südwesten Deutschlands die ersten Hitzerekorde fallen und schwere Sommergewitter folgen. Ein guter Grund, um besonders früh zu unserer Morgenwanderung aufzubrechen.

Von Ellwangen an der Jagst folgen wir der 19 km langen Tour 23 aus dem Rother Wanderführer „Hohenlohe“. Der Begleittext verspricht viel schattigen Wald, naturbelassene Bäche und mehrere Seen. Genau das Richtige bei dem heißen Wetter. Kann sich Doxi immer schön im Wasser abkühlen.

Wir laufen zunächst an der Jagst entlang und wenden uns dann in Richtung des Joseftals, wo die Comboni-Missionare im Jahr 1930 ihr erstes Missionshaus in Deutschland errichtet haben.

Das alte Missionshaus steht seit einigen Jahren leer und wird gerade renoviert. Auf der Anhöhe können wir schon das neue, wesentlich größere Missionshaus sehen.

Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem kleinen Wildgehege mit seltenen Schafen, Ziegen und Eseln vorbei.

Bald darauf stoßen wir auf das Tal des renaturierten Sizenbachs, an dessen Ende wir zunächst die kleine Siedlung Espachweiler und dann den idyllischen Espachweiher erreichen.

Von dort geht es auf gut ausgebauten Waldwegen für mehrere Kilometer geradeaus. Wir kommen an Feuchtbiotopen, mäandernden Wiesenbächen und schließlich am Sägweiher vorbei.

Dann durchqueren wir das Frankenbachtal und steigen anschließend zum höchsten Punkt unserer Wanderung im Wald auf. Talwärts geht es weiter zum langgezogenen Glasweiher. Dahinter wartet das Rotenbachtal mit schönen wasserdurchfluteten Wiesen auf uns, in denen lautstark die Frösche um die Wette quaken.

Wir verlassen das große Waldgebiet und laufen über Rotenbach wieder nach Ellwangen, wo wir nach fünfeinhalb Stunden unseren Startpunkt erreichen. Im Wanderführer ist diese Wanderung als Tipp markiert, und dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen. Ganz bezaubernd war das. So viel Wasser – herrlich!

( MITI )

Schloss ob Ellwangen

Schloss ob Ellwangen
Ellwangen, 28. Mai 2017

Das Schloss inmitten von Streuobstwiesen

Bei der Annäherung an Ellwangen sieht man schon von weitem das Schloss, das oberhalb der Stadt inmitten von Streuobstwiesen auf einem Hügel thront. Das muss ich mir natürlich genauer ansehen. Also laufe ich am Abend mit Doxi hinauf zum „Schloss ob Ellwangen“, wie die weitläufige Anlage offiziell heißt.

Die Schlossanlage geht auf eine mittelalterliche Burg zurück, die um das Jahr 1200 von Abt Kuno I. erbaut wurde.

Zum ersten Mal wurde das „castrum Ellwangen“ 1266 urkundlich erwähnt. Ab 1460 diente der Bau als Residenz und Wohnsitz, geprägt durch die weltliche Hofhaltung der zu Reichsfürsten aufgestiegenen Pröpste.

Ab den Jahren 1802/1803 machte Kurfürst Friedrich im Zuge der Säkularisation das repräsentative Gebäude zu seiner Residenz.

Der zum König von Württemberg aufgestiegene Friedrich I. ließ sich einen Thronsaal einrichten und zwischen den Jahren 1803 und 1806 tagte sogar die Regierung von Neuwürttemberg im Schlossgebäude.

Heute beherbergt das Schloss mehrere Landes- und Kreisbehörden. Im Ostflügel befindet sich eine Jugendherberge sowie Wohnungen.

Von der Westseite blickt man hinunter auf die Innenstadt von Ellwangen. Von der Ostseite geht der Blick über einen schönen Garten hinweg zur markanten Schönenbergkirche auf einem benachbarten Hügel. Schade, dass es schon relativ spät ist, sonst würde ich mit Doxi noch zur Schönenbergkirche  hinüberlaufen.

( MITI )