Schlagwort-Archive: Mönchengladbach

Renaissance-Museum Schloss Rheydt

Renaissance-Museum Schloss Rheydt
Mönchengladbach, 14. August 2025

Wunderkammer im Schloss Rheydt

Schloss Rheydt vor den Toren von Mönchengladbach ist das einzige vollständig erhaltene Renaissance-Schloss am Niederrhein. Schon häufig war ich in dem umgebenden Park unterwegs, aber noch nie im Schloss selbst. Otto von Bylandt, Rat am Hofe Herzog Wilhelms von Jülich, ließ es zwischen 1558 und 1591 durch den Baumeister Maximilian von Pasqualini errichten. 

Die dreiteilige Anlage besteht aus Torburg, Vorburg und Herrenhaus mit Arkadengang. Außen herum befinden sich fünf Bastionen und ein Wassergraben, der von der Niers gespeist wird. Darunter im Boden versteckte Kasematten. 

Zur Finanzierung des aufwändigen Schlossbaus presste Otto von Byland seine untertänigen Rheydter Bürger dermaßen aus, dass diese sich mehrfach Hilfe suchend an den übergeordneten Landesherrn wandten. In der Folge verweigerten die Untertanen Bylandt bei seiner Bestattung im Jahr 1591 das letzte Geleit.

Auf dem zentralen Platz der Anlage vor dem Herrenhaus tummeln sich bis heute Pfauen, die derzeit noch mit ihrem Frühjahrsnachwuchs herumstolzieren. Die kleinen Küken folgen ihren Müttern auf Schritt und Tritt. Wo die Mama etwas vom Boden aufliest, da picken auch die Kleinen hin.

Die prächtige Schlossanlage wurde über die Jahrhunderte wenig zerstört. Sie beherbergt heute ein umfangreiches Museum zur Geschichte der Renaissance, zur Baugeschichte des Schlosses und zu ihren Besitzern, das ich nun endlich einmal besucht habe.

Die Ausstellung ist liebevoll aufbereitet und multimedial hervorragend erschlossen: Es gibt eine App fürs Smartphone mit Audio-Guides zu vielen Ausstellungsstücken, sowie eine Augmented-Realitiy-Funktion. Sobald man mit dem Smartphone auf ein entsprechend gekennzeichnetes Exponat zeigt, erscheint auf dem Bildschirm ein virtueller Museumsführer:in, der kompetent vielfältige Informationen und Hintergrundwissen vermittelt.

Die Ausstellung präsentiert Gemälde und Objekte aus der Zeit, in der das Schloss seine Blüte erlebte: Alltagsgegenstände, Prunkstücke, Waffen, Tapisserie. Besonders beeindruckend: Die für diese Zeit typische Wunderkammer mit Objekten aus aller Welt, die dem Schlossherrn zur Zierde gereichen sollte.

( MITI )

Ins Licht gegangen

Ins Licht gegangen
Mönchengladbach, 13. August 2025

Urnengräber im St. Kamillus Kolumbarium

Über ein Buch mit „Kunst-Orten“ am Niederrhein bin ich kürzlich auf eine ganz besondere Begräbnisstätte aufmerksam geworden: das Kolumbarium St. Kamillus in Mönchengladbach-Dahl.

Der im Auftrag des Kamillianer-Ordens in den Jahren 1929-1931 errichtete, modern gestaltete Kirchenbau, wurde nach der Auflösung des Klosters 2014 profaniert und zu einer einzigartigen Grabeskirche für Urnenbestattungen umgestaltet.

Harmonisch eingefügt in den Kirchenraum befinden sich auf drei Etagen sowohl Einzel- als auch Doppel-Urnengräber. Jedes einzelne ziert eine repräsentative Marmor- oder Messingplatte mit den Geburts- und Sterbedaten des oder der Verstorbenen.

Auf allen Ebenen flutet Licht durch das St. Kamillus Kolumbarium, das zu jeder Jahreszeit angenehm temperiert ist und Menschen aller Konfessionen offensteht. Es ist ein Ort, in dem man auch bei Wind und Wetter mit seinen Verstorbenen in Kontakt treten und gerne in ihrer Nähe verweilen mag.

Dabei ist die Grabeskirche nicht nur ein Platz des Gedenkens. Auch für Kunst und Kultur bietet sie einen außergewöhnlichen Rahmen: Regelmäßig finden Lesungen, Konzerte und Talkrunden in der Grabeskirche statt.

Dass Leben und Tod einander nicht ausschließen, davon zeugt auch die preisgekrönte Foto-Wand „Heimat. Deutschland – deine Gesichter“ von Carsten Sander, die eine der beiden Innenseite des hoch aufragenden Kirchenbaus schmückt.

Ich bin wirklich beeindruckt von diesem Projekt, das durchaus einen kommerziellen Hintergrund hat. Wie bei vielen spannenden Unternehmungen rund um Mönchengladbach hat auch hier die schwerreiche Familie Viehof ihre Hände mit im Spiel. Ich habe mir immer vorgestellt, dereinst in einem Friedwald bestattet zu werden, doch nun habe ich erlebt, dass es auch Alternativen gibt.

( MITI )

Von Wickrath nach Güdderath

Von Wickrath nach Güdderath
Mönchengladbach-Wickrath, 4.11.2024

Wasserfläche im Park von Schloss Wickrath

Noch zwei Tage herrlicher Sonnenschein, bevor sich der graue Herbsthimmel wieder über uns niederlässt. Heute nutze ich das für einen Spaziergang im Südwesten von Mönchengladbach von Schloss Wickrath in den Stadtteil Güdderath.

Im Schlosspark leuchten uns einige große Bäume wunderschön gelb, orange und rot entgegen. Doch viel Laub ist auch bereits zu Boden gegangen. Wir folgen der Niers vom Schlosspark in nordöstlicher Richtung durch die feuchte Niederung Wetschewell nach Güdderath.

Rund um die Grünflächen an der Niers stehen noch einige wenige prächtige und architektonisch verspielte Bürgerhauser. Sie vermitteln einen Eindruck, wie es hier im Kaiserreich und bis zum Zweiten Weltkrieg ausgesehen hat. Was danach entstand, wirkt dagegen weitgehend hässlich und trostlos. Aber so ist es ja fast überall in Deutschland, wo der Krieg seine Narben hinterlassen hat.

( MITI )

Da blüht doch schon was

Da blüht doch schon was
Schloss Myllendonk, 14. Februar 2024

Blüht hierzulande von Januar bis März: Die Chinesische Zaubernuss.

Nein, der Winter ist noch lange nicht vorüber, auch wenn wir in dieser Woche kurzzeitig Temperaturen von 16 Grad erreichen.

Der Großteil der Vegetation befindet sich noch im Winterschlaf, doch hier und da blüht auch schon etwas, wie ich heute auf einer kleinen Wanderung rund um das Schloss Myllendonk am Ostrand von Mönchengladbach feststellen konnte.

Wenn es nach mir geht, darf das gerne bald mehr werden – ich habe genug vom Winter und vor allem vom Dauergrau. Farbtupfer in der Landschaft herzlich willkommen ….

( MITI )

Jetzt wird’s bunt 2022

Jetzt wird’s bunt 2022
Schloss Wickrath, 15. Oktober 2022

Hundewiese neben dem Schlosspark

So langsam werden die Laubbäume bei uns im Rheinland bunt – das darf ich auf keinen Fall verpassen. Ein Hotspot für schöne Herbstfotos ist in jedem Jahr der Park von Schloss Wickrath an der Niers im Südwesten von Mönchengladbach.

Dort war ich heute Morgen unterwegs und wie es der Zufall wollte, wurde dort gerade eine Ausstellung zweier lokaler Künstlerinnen im Westflügel des ehemaligen Reitstalls eröffnet. Auch das durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen 🙂

( MITI )

Lichterzauber Webersiedlung

Lichterzauber Webersiedlung
Mönchengladbach-Neuwerk, 18.12.2021

Lichtermeer in der Spinnerstraße

In der dunklen Jahreszeit freut man sich ja über jeden Lichtblick, insbesondere in Corona-Zeiten.

Ein ganz besonderes Lichtspektakel kann man jetzt in der Adventszeit im Nordosten von Mönchengladbach bestaunen: Rund um den Weberplatz mit der historischen Webersiedlung Engelbleck von 1927 sind zahlreiche Häuser und Vorgärten liebevoll illuminiert und mit Weihnachtsdekorationen geschmückt.

Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll: Überall leuchtet und blinkt es. Eine der Straßen trägt passenderweise den Namen „Am Tannenbaum“. Man könnte es stellenweise ein wenig übertrieben finden, aber der Gesamteindruck ist absolut stimmig. Toll, wie viel Mühe sich die Bewohner geben. Heike und mir hat es super gefallen. Vielen Dank für dieses kostenlos zu bestaunende Schauspiel!

( MITI )