Schlagwort-Archive: Heike

Wunderbares Arp-Museum

Wunderbares Arp-Museum
Remagen-Rolandseck, 30. Oktober 2022

Blick von der Bundesstraße B9 hinauf zum Bahnhof und Museum

Am Tag der offenen Tür haben Heike und ich heute das Arp-Museum im Bahnhof Rolandseck am Rhein, zehn Kilometer südlich von Bonn besucht.

Das Museum wurde 2007 im Remagener Ortsteil Rolandseck eröffnet. Es setzt sich aus dem klassizistischen Bahnhofsgebäude und einem dahinter im Hang platzierten Neubau des amerikanischen Architekten Richard Meier zusammen.

Man betritt das Museum über die unterste Ebene des Bahnhofs, unterquert in einem Museumstunnel die Bahngleise und fährt dann in den ganz in weiß gehaltenen Neubau auf.

Das Gebäude beinhaltet vier Ausstellungsebenen mit großen, lichtdurchfluteten Räumen und malerischen Blickachsen auf den Rhein und das gegenüber liegenden Siebengebirge. Darin kommt die Kunst von Hans Arp und seiner Frau Sophie-Taeuber Arp wunderbar zur Geltung.

Daneben werden regelmäßig Wechselausstellungen mit internationaler bildender Kunst, klassische Konzerte sowie Künstlergespräche sowie Lesungen prominenter Autoren im Haus angeboten. Ein ganz toller Ort!

( MITI )

Ein Lüpertz für Düsseldorf

Ein Lüpertz für Düsseldorf
Düsseldorf, 29. Oktober 2022

Lüpertz-Skulptur von Robert und Clara Schumann vor dem Ratinger Tor

Er zählt zu den bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, war mehr als 20 Jahre Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie und gilt als perfekter Selbstvermarkter: Markus Lüpertz, geboren 1941 im böhmischen Reichenberg.

Schon mehrfach bin ich bei meinen Wanderungen im Rheinland markanten Lüpertz-Skulpturen begegnet. Etwa auf der Mercator-Insel im Rheinhafen von Duisburg („Echo des Poseidon“) oder im Nordsternpark der ehemaligen Zeche Gelsenkirchen („Herkules“).

Nun hat der geschmeidige Selbstdarsteller der Stadt Düsseldorf eine Skulptur von Robert und Clara Schumann geschenkt, dem Musiker- und Komponistenehepaar, das lange in Düsseldorf lebte.

Aufgestellt wurde die Plastik am Ratinger Tor, dem historischen Eingangstor zum alten Düsseldorf, wo Lüpertz von 2008 bis 2017 sein Atelier hatte. Das mussten wir uns natürlich gleich anschauen …

( MITI )

Martha Jungwirth Kunsthalle Dus

Martha Jungwirth Kunsthalle Dus
Düsseldorf, 28. Oktober 2022

„Hextentanz“ von 2020

Ich mag’s ja bunt, und gerne darf es auch schön abstrakt sein. Kein Wunder also, dass mir viele der Werke von Martha Jungwirth (*1940), die derzeit in der Kunsthalle Düsseldorf ausgestellt werden, gut gefallen.

Mit Heike habe ich heute die Ausstellung der aus Österreich stammenden Künstlerin besucht. Seit den 1960er Jahren mal die Wienerin vor allem Aquarelle auf Papier, Pappe und bedruckten Oberflächen.

In ihrer langen Schaffenszeit entwickelte Jungwirth einen einzigartigen Ansatz zur Abstraktion. Ausgangspunkt ist in vielen Motiven der menschliche Körper und die genaue Wahrnehmung der Welt.

Dennoch gilt für ihre Werke „ein Fleck ist ein Fleck ist ein Fleck, ein intelligenter oder ein blöder“, wie sie einmal sagte.

Viele ihrer Werke bleiben ohne Titel, doch manche tragen auch Namen in unverkennbar wienerischer Deftigkeit. Etwa das Werk „Kommen zwei Arschlöcher zur Tür hinein“. Welches der im Folgenden abgebildeten Motive mag das wohl sein?

( MITI )

Van Gogh Multimedial

Van Gogh Multimedial
Mülheim a.d. Ruhr, 26. Oktober 2022

Rundum-Präsentation auf allen vier Seiten im großen Video-Raum

Seit einigen Jahren touren Shows durch Europa, die das Leben und die Werke herausragender Künstler multimedial inszenieren. Noch bis Anfang kommenden Jahres macht eine solche Show zum Maler Van Gogh in Mülheim an der Ruhr Station.

Das wollten wir uns als fleißige Kunstgänger nicht entgehen lassen. Unsere Erwartungen schwankten zwischen Neugier und Skepsis, und sie wurden nicht enttäuscht – im Positiven wie im Negativen.

Van Goghs Werke zählen heute zu den teuersten am Kunstmarkt, mit Preisen bis zu 80 Millionen Euro. So wundert es nicht, dass in der Ausstellung kein einziger original Van Gogh zu sehen ist, sondern nur billige Replikate.

Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf Informationen zum Leben und den Werken des Künstlers und deren multimedialer Präsentation. 

Und die weiß durchaus zu beeindrucken: Mit Beamern und VR-Brillen werden virtuelle Räume geschaffen, in denen man ganz in die Lebens-, Bilder- und Symbolwelt von Van Gogh eintauchen kann.

Man erfährt viel und erlebt die Werke des Niederländers, der lange in Frankreich lebte, auf überaus intensive Weise. Mit seinen starken Farben und markanten Symbolen eignet sich Van Gogh ideal für eine solche Art der Präsentation. Dieser Faszination kann man sich kaum entziehen.

Eine Kunstausstellung im klassischen Sinne ist das sicher nicht, aber als Show bzw. Kunst-Musical auf jeden Fall gut gemacht.

( MITI )

De Meinweg ab Herkenbosch

De Meinweg ab Herkenbosch
Herkenbosch (NL), 19. Oktober 2022

Farnwald im Nationalpark De Meinweg

An der Deutsch-Niederländischen Grenze östlich von Roermond erstreckt sich auf niederländischer Seite der beliebte Nationalpark De Meinweg. Dort waren Heike und ich heute bei „goldenem Oktoberwetter“ auf einer 15 km langen Wanderung ab Herkenbosch unterwegs.

Wir starten am Kasteel Daelenbroek und laufen zunächst zur Rur, die hier auf ihren letzten Flusskilometern der Mündung in die Maas bei Roermond entgegenstrebt.

Am Fluss erstrecken sie weitläufige Apfelplantagen, die größtenteils bereits abgeerntet sind. Doch zwei köstliche Äpfel haben die Bauern freundlicherweise für uns hängen lassen.

Dahinter geht es zum Effelder Waldsee und damit hinüber auf deutsches Staatsgebiet. Parallel zum Rothenbach laufen wir ein Stück durch den deutschen Effelder Wald, bevor wir wieder „rüber machen“.

Auf niederländischer Seite empfängt uns der Nationaalpark De Meinweg mit seinen sandigen Böden aus dem Urstromtal der Maas. Fichten und Birken gedeihen auf diesen Böden besonders gut, aber auch Eichen und Farne.

Mehrere Kilometer geht es nun durch den Wald, während wir im Hintergrund immer wieder das Blöken der zahlreichen Wildrinder hören, die freilaufend im Wald leben.

Durch den Wald im Ortsteil Herkenbosch-Zandbergen erreichen wir schließlich nach viereinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt in Herkenbosch – leicht erschöpft, aber deutlich beglückt von so viel Sonne und schöner Natur.

( MITI )

Christo-Werkschau in Düsseldorf

Christo-Werkschau in Düsseldorf
Düsseldorf, 2. Oktober 2022

Verhüllung des Reichstags 1995, Heike war mit dabei 😉

Heute haben Heike und ich die umfassende Werkschau des „Verhüllungskünstlers“ Christo im Düsseldorfer Kunstpalast besucht.

Die letzte Ausstellung, der Christo vor seinem Tod im Mai 2020 zugestimmt hat, zeichnet die kunsthistorische Entwicklung  des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude seit Mitte der 1950er Jahre bis heute nach.

Außerdem stellt sie das in Frankreich ent­standene frühe Schaffen im Kontext mit Arbeiten von Weggefährt*innen vor.

Gezeigt werden zahlreiche Objekte sowie großformatige Zeichnungen, grafische Arbeiten und Fotografien.

In der Ausstellung werden sämtliche von Christo und Jeanne-Claude realisierten Projekte seit Wrapped Coast von 1968/69 vorgestellt.

Gezeigt werden auch Zeichnungen und Skizzen von Projekten, die nicht zustande kamen, beispielsweise die Verhüllung des Kölner Doms oder das gigantische Projekt „Mastaba“ in Abu Dhabi. Dort wollten Christo und Jean Claude 410.000 Ölfässern zu einem Objekt auftürmen, dessen Dimensionen die Pyramide von Gizeh übertroffen hätte.

Ich habe Christos Arbeiten immer bewundert und die Reichstagsverhüllung 1995 in Berlin erlebt. Das Leitmotiv von Christo und Jean Claude taugt in meinen Augen als Blaupause für alles künstlerische Schaffen: „Unsere Kunst dient keinem Zweck. Sie gehorcht keiner Moral. Sie ist absolut frei.“ Verehrter Christo, ruhe in Frieden.

( MITI )