Kalendarisch befinden wir uns seit zehn Tagen im Herbst, wettertechnisch auch, doch wo bleibt die Buntheit der Bäume? Im letzten Jahr war heute, am Tag der Deutschen Einheit, bereits viel mehr davon zu sehen. Und auch schon viel mehr Laub auf dem Boden.
Ob das mit der Trockenheit des Sommers zusammen hängt? Auf jeden Fall mache ich mich am Morgen auf, um die Herbstbuntheit in den Feldern und Baumschulen rund um mein Heimatdorf zu suchen und dem Dauergrau des Himmels etwas entgegenzusetzen.
Doch so richtig fündig werde ich noch nicht. Einzelne Bäume zeigen bereits Farbe, doch die meisten Arten stehen noch voll belaubt und in sattem Grün da. Muss ich wohl in zwei oder drei Wochen noch einmal wiederkommen …
In den Baumschulen rund um Büttgen blühen bereits die Zierkirschen
Frühlingserwachen an einem Montagmorgen, an dem nichts ist wie sonst. Seit dem Wochenende kommt das öffentliche Leben in Deutschland als Reaktion auf die Verbreitung des Corona-Virus (COVID-19) immer mehr zum Erliegen: Die Schulen sind geschlossen, viele Menschen arbeiten im Home-Office oder wagen sich gar nicht mehr auf die Straße.
Doch in der Natur, fernab von allen Menschenmassen, kann man sich am wenigsten anstecken. Deshalb unternehmen Heike und ich in der wunderbaren Frühlingssonne erst einmal einen riesengroßen Spaziergang rund um mein Heimatdorf.
Wir kommen an zahlreichen Baumschulen vorbei, kreuzen zwei Golfplätze und passieren die Baustelle der neuen Zeelink-Trasse, die ab 2021 Gas vom belgischen Zeebrügge quer durch NRW nach Norddeutschland transportieren soll.
Noch liegen die tonnenschweren Gasrohre oberirdisch in der Landschaft herum, bereit, bald verbuddelt zu werden. Wir nutzen die Gelegenheit und testen das Echo in einem etwa 100 Meter langen Teilstück. Das Ergebnis ist gewaltig: Fast zwei Sekunden dauert es, bis unsere Ausrufe deutlich leiser, aber immer noch klar erkennbar als Widerhall zu uns zurückkehren.
Wir machen uns einen Spaß daraus, den Unterwassergesang von Walen in der Röhre nachzuahmen, und die Echos und Reflexionen hören sich verblüffend echt an. Auch wenn gerade die Börsenkurse einbrechen und die Angst vor Corona die Menschen zu Hamsterkäufen treibt: Die gute Laune darf man deshalb nicht verlieren. Schon gar nicht an einem so wunderbaren Frühlingsmorgen 🙂
Am Rittergut Birkhof
Traumhaft, diese Kirschblüte
Heike fotografiert die rosafarbene Pracht
Die Forsithien sind bereits erblüht
Jetzt startet auch die Magnolienblüte
Kopfweiden, frisch beschnitten
Bis die Laubbäume ergrünen, werden noch einige Wochen vergehen
Sie waren den gesamten Winter grün
Am Golfplatz Rittergut Birkhof
Wir testen das Echo in den langen Stahlröhren der neuen Erdgas-Pipeline Zeelink
Jedes der Rohre auf der 216 km langen Strecke ist rund 18 Meter lang, einen Meter Breit und wiegt acht Tonnen
Auf dem Golfplatz am Ortsrand von Büttgen sind bei diesem Wetter nur die ganz Harten unterwegs
Seit einer Woche zieht bei uns im Rheinland ein Sturmtief nach dem anderen durch. Am Rosenmontag hat es angefangen. Ein Wochenende später bin ich mit Doxi auf unserer sonntäglichen Heimatrunde unterwegs. Und es stürmt schon wieder.
Jetzt, Anfang März, wirkt die Natur noch winterlich verschlafen. Doch wenn man genau hinschaut, entdeckt man bereits die ersten Frühblüher. Das macht Hoffnung auf den herannahenden Frühling.
Als wir losgehen scheint noch die Sonne und es windet nur. Doch unterwegs im freien Feld, da wo auch die Windräder stehen, kommen wir voll in den Sturm und in den Regen. Ich liege gefühlt 45 Grad im Wind, um überhaupt Richtung Westen voranzukommen. Und Doxi stehen die Haare und die Ohren zu Berge.
Als wir uns auf den Rückweg machen und in den Wind drehen, pustet es uns ordentlich ins Kreuz. Wäre ich auf Inline-Skatern unterwegs, ich müsste wahrscheinlich nur die Arme ausbreiten, um mich vom Wind vorantreiben zu lassen.
Doch so schnell wie die Regenwolken kommen, ziehen sie bei diesem Wind auch wieder vorbei. Und dann steht plötzlich in der Ferne ein Regenbogen über unserem Dorf. Wie schön!
Am Bahnhof blühen bereits die Osterglocken
Auf halber Strecke zwischen Büttgen und Glehn: Jetzt stürmt es richtig
Doxi knabbert vergnügt an einer zurückgelassenen Mini-Zuckerrübe
Alles so schön gelb hier
Das zarte Rosa will so gar nicht zum grauen Himmel passen
Schneechaos im Rheinland. Über Nacht hat es auch in den tiefen Lagen richtig fett geschneit. Auf den Autobahnen geht nichts mehr. Deshalb machen wir uns am Morgen von zu Hause zu einer 20 Km-Wanderung in unserer Region auf.
Wir laufen von Büttgen nach Neuss, folgen zunächst dem Nordkanal durch den Neusser Stadtpark und biegen dann zum Neusser Münster ab, um einen kurzen Blick auf den Weihnachtsmarkt zu werfen.
Anschließend geht es zum Obertor, dem letzten erhaltenen der sechs mittelalterlichen Stadttore von Neuss.
Kurz dahinter treffen wir auf das jüngst rekonstruierte „Epanchoir“, einer wasserbautechnischen Meisterleistung aus napoleonischer Zeit, als der im Auftrag des französischen Kaisers errichtete Nordkanal eine Wasserverbindung von Neuss am Rhein nach Antwerpen schaffen sollte, um England zu schwächen.
Wir folgen der Obererft in Richtung Neuss-Selikum, überqueren auf einer unglaublich steilen und heute sehr rutschigen Fußgängerbrücke die Eisenbahnstrecke Neuss-Köln und biegen bald auf den mittelalterlichen Eselspfad ein, der uns wieder Richtung Norden führt. Durch die Felder bei Neuss-Grefrath laufen wir zurück nach Büttgen, wo wir nach fünf Stunden wieder unser Zuhause erreichen.
Die Braunsmühle bei Büttgen
Dezember 2017: Ich habe doch was gehört. Wer kommt denn da?
Baumschule an der Neusser-Bauerbahn
Auf dem Eselspfad an der Morgensternsheide
Am Wasserwerk
Hübsche Bürgerhäuser in der Neusser Innenstadt
Prächtiges Jugendstil-Portal
Das Neusser Obertor von der Innenstadt aus gesehen
Das Obertor von jenseits der Stadtmauer gesehen
Modell des Epanchoir
Infotafel zum Nordkanal dem „Grand Canal du Nord“
Noch ist das Gelände rund um das Epanchoir eine Baustelle
Meine geliebten Laufschuhe. Langsam sind sie durch.
Wenn alle unterwegs sind, bleibe ich lieber zu Hause. So wie jetzt im Juli, wo alle Ferien haben und die Womo-Stellplätze voll sind.
Dafür war ich jeden zweiten Tag in den Feldern rund um mein Heimatdorf joggen. Meistens in der letzten Stunde vor dem Sonnenuntergag, wenn die Hitze des Tages verflogen ist und ich die Hunde problemlos mitnehmen kann.
Dabei konnte ich beobachten, wie sich die Landschaft Tag für Tag verändert, weil der Mais immer höher wächst und die Kornfelder eines nach dem anderen abgeerntet wurden.
Doxi war auf meinen Laufrunden fast immer dabei, aber auch ihre Mama Bellis, als sie für ein Wochenende bei uns war. Ich bin dann extra nicht so schnell losgelaufen, um zu schauen, ob die zehn Jahre alte Bellis noch gut mithalten kann. Und das kann sie.
120 Kilometer sind so in diesem Monat zusammengekommen. Eine neue Bestmarke für mich. Man beachte dazu auch den Kommentar in dem folgenden Video. Gemeint sind natürlich die Hunde 🙂
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