Hagen – Stadt der Fernuniversität

Hagen – Stadt der Fernuniversität
Hagen in Westfalen, 27. Oktober 2024

Museumsquartier in der Innenstadt von Hagen

Nena, Extrabreit, die Fernuniversität – das ist mir bislang zum Stichwort „Hagen“ eingefallen. Nun weiß ich, so wahnsinnig viel mehr gibt es dort auch nicht.

Die Großstadt am Übergang zwischen südlichem Ruhrgebiet und Sauerland hatte ihre Blütezeit während des Deutschen Kaiserreiches von 1871 bis 1914. Durch die Urbanisierung und Industrialisierung entwickelte sich Hagen zum Oberzentrum für die gesamte Region südlich der Ruhr.

Nach der Jahrhundertwende waren viele später bedeutende Architekten wie Henry van de Velde, Peter Behrens und Walter Gropius in der Stadt zwischen Ruhr, Lenne und Volme aktiv. Sie begründeten den Ruf von Hagen als Bindeglied zwischen Jugendstil und Moderne („Hagener Impuls“).

Doch leider blieb davon nicht viel erhalten. Durch mehrere Luftangriffe wurde die Hagener Innenstadt während des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. Und was anschließend in den 1950er und 60er Jahren dort wiederaufgebaut wurde, ist größtenteils wenig sehenswert und ansprechend.

Trotzdem hat es sich gelohnt, die 8 km lange Fahrradstrecke von unserem Womo-Stelllplatz in Hagen-Hohenlimburg bis in die Innenstadt auf mich zu nehmen. Denn jetzt kenne ich die Stadt ein bisschen.

( MITI )

Schloss und Stadt Hohenlimburg

Schloss und Stadt Hohenlimburg
Hohenlimburg / Hagen, 26.10.2024

Munteres Treiben auf der Wildwasserstrecke Hohenlimburg an der Lenne

Von der Eifel sind wir über den Rhein und die Ruhr in östlicher Richtung nach Hagen gefahren, weil ich dort in den nächsten Tagen an der Fernuni zu tun haben. Die Gelegenheit möchte ich nutzen, mir die Region ein wenig anzuschauen.

Heute ist herrliches Wetter angesagt und so beginnen Doxi und ich den Tag mit einer Wanderung zur einzigen heute noch weitgehend im Original erhaltenen Höhenburg in Westfalen, dem Schloss Hohenlimburg.

Das Schloss befindet sich auf einem steil abfallenden Bergsporn oberhalb des Ortes Hohenlimburg am Ausgang des Lennetalls. Seit 1975 gehört Hohenlimburg zur Stadt Hagen, deren Stadtzentrum knapp 8 km entfernt liegt. Davor war Hohenlimburg viele Jahrhunderte lang eine stolze selbständige Gemeinde.

Die Geschichte der Burg reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Bis 1807/08 bildete die Anlage den politischen Mittelpunkt und Verwaltungssitz der bis dahin bestehenden Grafschaft Limburg. Wesentliche Umbaumaßnahmen erfolgten gegen Mitte des 16. Jahrhunderts sowie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als das Schloss ein Sitz der Grafen von Bentheim-Tecklenburg war.

Schloss und Stadt Hohenlimburg

Ausbeute einer Sammlung von Fichten-Reizkern

Nach der Schlossbesichtigung folge ich mit Doxi weiter dem ansteigenden Höhenzug oberhalb des Lennetals. Auf dem höchsten Punkt, der heute von mächtigen Windrädern gekrönt ist, treffen wir auf einen Pilzsammler, der ebenfalls mit Hund unterwegs ist.

Wir laufen einige Kilometer gemeinsam zurück zum Schloss Hohenlimburg, wobei ich eine Menge über die Region und die Stadt Hagen erfahre. Am Ende ist sein Pilzkorb zumindest für eine kleine Mahlzeit ausreichend gefüllt mit Fichten-Reizkern, einem schmackhaften und in Deutschland sehr häufigen Pilz. Ich wünsche zum Abschied guten Appetit.

( MITI )

Eine Kerze für die Karin

Die frischen Donnerstag-Eier stehen vor der Haustür, so als sei alles normal. Doch da öffnet niemand mehr.

Schon krass, wenn man abends noch mit einem Menschen lacht und über Pläne für die Zukunft spricht und am nächsten Morgen ist dieser Mensch einfach nicht mehr da – über Nacht völlig unerwartet verstorben im eigenen Bett, viel zu früh mit gerade einmal 63 Jahren.

So habe ich es heute mit der Besitzerin des Wohnmobilstellplatzes in Gemünd erlebt, mit der ich mich in den letzten Jahren angefreundet hatte. Zum 1. Januar 2025 wollte sie den Stellplatz an ihren Nachfolger übergeben und dann deutlich mehr das Leben genießen. Ein nagelneuer Camping-Bus stand bereits vor der Tür.

Passend zum bevorstehenden Neustart hatte ich ihr noch die Klaviernoten eines berühmten Chansons-Klassikers aus den 50er Jahren mitgebracht: Für mich soll’s rote Rosen regnen. Das hätte ich ihr wirklich gewünscht. Doch daraus wird nun auf Erden nichts mehr. Vielleicht ja im nächsten Leben. Liebe Karin, ruhe in Frieden.

( MITI )

Farbenfroher Kermeter

Farbenfroher Kermeter
Gemünd / Schleiden, 24. Oktober 2024

Auf dem Weg entlang der Urft in den Wald

Ich liebe es, wenn im Herbst das Blattwerk unter meinen Schuhen raschelt. Und wenn dann noch ein warmes Licht den bunten Herbstwald flutet, denke ich das eine ums andere Mal: Viel schöner wird’s nicht mehr in diesem Leben.

Mit Doxi bin ich heute 12 km durch den großen Wald im Nationalpark Eifel zwischen Gemünd und Heimbach gestapft. Tief im Kermeter und auf selten begangenen Forstwegen waren wir komplett allein unterwegs.  Unter uns das Urfttal, über uns der srahlend blaue Himmel.

Unglaublich ruhig war es im Wald. Selten in der Ferne das Krächzen eines Raubvogels, ansonsten nur das Knacken des trockenen Laubs war zu vernehmen. Die halbe Strecke hatte ich eine aktuelle Vorlesung aus meinem Studium auf dem Ohr, dann habe ich auf Pause gedrückt und einfach nur die Ruhe im Wald genossen.

( MITI )

Studieren on-the-road?

Studieren on-the-road?
Gemünd / Schleiden, 23. Oktober 2024

Mein rollendes Studienzimmer auf dem Womo-Stellplatz in Gemünd/Eifel

Kann man ein Vollzeitstudium der Psychologie absolvieren, während man zwischendurch immer mal wieder mit dem Wohnmobil unterwegs ist – auch außerhalb der Semesterferien?  Ich habe mich bewusst gegen eine Präsenz-Uni und für die Fernuniversität Hagen entschieden, weil ich genau das versuchen möchte: studieren plus womieren.

In den zurückliegenden ersten Semesterwochen war alles noch ganz neu und viel zu aufregend. Doch nun kann ich langsam abschätzen, welchen Aufwand ich für die fünf Kurse im Erstsemester Psychologie erbringen muss. Unter 35 Wochenstunden geht da nichts (schluck).

Mit meinen bisherigen Womo-Expeditionstouren – zwei oder drei verschiedene Orte am Tag besuchen, dazu noch wandern, Yoga, bloggen  – ist das tatsächlich nicht zu vereinbaren. Aber wenn ich nur eine Station pro Tag mache oder auch mal etwas länger an einem Ort bleibe, dann könnte es vielleicht klappen.

Natürlich vorausgesetzt, es gelingt mir, alle konfundierenden Variablen auszuschließen. Genau so lautet mein Konzept für das wissenschaftlich-empirische Versuchsdesign in den  kommenden sieben Tagen.  Zumindest den ersten Psychosprech habe ich also schon mal drauf 🙂  Jetzt muss es nur noch mit dem Büffeln klappen

( MITI )

Herbst auf Hombroich

Herbst auf Hombroich
Neuss, 22. Oktober 2024

Ein von zahlreichen Wasserflächen im Park, gespeist von der Erft

Einmal im Quartal besuche ich die Museumsinsel Hombroich, um das Landschaftsbild im Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten. Jetzt im Herbst zeigt sich so manche Stelle im Park in Ampelfarben – Rot, Gelb und Grün. Wenn dann noch die Sonne auf die zahlreichen Wasserflächen scheint, taucht sie die Landschaft in eine fast magische Farbigkeit.

( MITI )