Sonnenaufgang am Diemelsee

Sonnenaufgang am Diemelsee
Diemelsee, 22. März 2025

Hinter den Bergen steigt die Sonne auf

Wir haben die Nacht am schönen Diemelsee verbracht. Quer über den Stausee in den nordöstlichen Ausläufern des Rothaargebirges verläuft die Landesgrenze wischen NRW und Hessen.

Die Anreise war etwas holprig. Wir kamen von meinen Verwandten in Erfurt und haben die Autobahn A44 Richtung Dortmund vor Diemelstadt verlassen.

Die letzten 15 km zum See ging es über schmale, kurvige und steile Straßen in stockdunkler Nacht. Immer wieder kamen uns fette 42-Tonner entgegen, die auf diesen Routen eigentlich gar nichts zu suchen haben.

Doch die A44 war in Fahrtrichtung Kassel wegen eines LKW-Brands über mehr als 50 km gesperrt, wie ich hinterher erfahren habe. Das war es, was die Brummis auf die Nebenstrecken getrieben hat und mir den Schweiß auf die Stirn. Denn bei den Begegnungen zwischen Womo und LKWs wurde es das eine oder andere Mal richtig eng. Ist aber alles gutgegangen.

( MITI )

Schloss Lichtenwalde

Schloss Lichtenwalde
Niederwiesa, 21. März 2025

Blick aus dem Park auf das Schloss

Ich habe das Erzgebirge verlassen und bin über Chemnitz in den kleinen Ort Lichtenwalde gefahren. Hoch über dem Tal der Zschopau entstand dort ab 1230 eine Burg, die ab 1720 in eine Schlossanlage mit üppigem Barockgarten umgewandelt wurde.

Die Anlage ist nicht übermäßig groß, aber absolut sehenswert. Der Park mit zahlreichen Wasserspielen und tollen Ausblicken über das Zschopautal wurde 2005 zu einem der schönsten Parks Deutschlands gekürt.

Leider werden die zahlreichen Wasserspiele erst ab Anfang April betrieben, doch dann wird der Zugang zum Park auch reglementiert. Von daher war es schön, die Anlage jetzt einmal in aller Ruhe durchwandern zu können. Außerdem wir haben hier für kleines Geld eine wunderbar ruhige Nacht mit tollem Fernblick auf einem der Parkplätze der Anlage verbracht.

( MITI )

Die Türen des Erzgebirges

Die Türen des Erzgebirges
Erzgebirgskreis, 21. März 2025

Mein Besuch des Erzgebirges war kurz, doch er hat ausgereicht, um mir einen Eindruck von beliebtesten Stilen für historische Türen und Portale in der Region zu verschaffen. Hier meine „Ausbeute“ aus fünf Städten.

( MITI )

Motorradstadt Zschopau

Motorradstadt Zschopau
Zschopau, 21. März 2025

Blick auf die Altstadt von Zschopau

Zschopau, diese Stadt kannte in der DDR jeder, weil von dort die begehrten MZ-Motorräder stammten. Die Stadt entstand rings um die Burg, die Mitte des 12. Jahrhunderts zum Schutz der hier den Fluss Zschopau querenden Salzstraße errichtet wurde.

Ab dem 14. Jahrhundert wurde auch Bergbau betrieben, woraufhin Zschopau 1493 Privilegien einer „Freien Bergstadt“ erteilt wurden. Die Bedeutung blieb jedoch immer hinter den großen Bergstädten im Erzgebirge zurück.

Die Entwicklung von Handwerk und Gewerbe wurde durch den Handelsweg begünstigt. Später entwickelten sich Textilmanufakturen und Spinnereien, die am Beginn des 19. Jahrhunderts den frühen Wandel Zschopaus zur Industriestadt anstießen.

In Zschopau wurden seit 1922 Motorräder gebaut. Hier entstand 1926 das erste Motorrad-Fließband der Welt. Die Zschopauer Motorenwerke mit ihrer Marke DKW waren im Jahr 1928 die weltweit größte Motorradfabrik. Auch zu DDR-Zeiten gehörte das Motorradwerk nach Stückzahlen zu den weltweit größten Motorradproduzenten. Als begeisterter Motorradfahrer denke ich beim Besuch der Stadt:  Leider ist auch das heute Geschichte.

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Hoch über dem Schwarzwasser

Hoch über dem Schwarzwasser
Schwarzenberg/Erzgebirge, 21.03.2025

Auffahrt zum Schloss

Schwarzenberg gilt als Perle des Erzgebirges. Zum Schutz eines überregionalen Handelsweges wurde dort im 12. Jahrhundert auf einem Felsriegel oberhalb des Flusses Schwarzwasser eine Befestigungsanlage errichtet, die als Schloss Schwarzenberg bis heute existiert.

Durch das Zentrum mit der historischen Altstadt Stadt führen die Silberstraße und der Bergwanderweg Eisenach–Budapest.

Die lange Geschichte der Schwarzenberger Metallverarbeitung wurde durch die reichen Erzvorkommen der Stadt und ihre verkehrsgünstige Lage an alten Handelsstraßen begründet. Bereits für das Jahr 1380 ist ein erstes Hammerwerk beurkundet.

Bis zum Ende der DDR entwickelte sich die Stadt zum wichtigsten Waschmaschinenproduktionsstandort Osteuropas. Der VEB Waschgerätewerk Schwarzenberg exportierte auch viel in die BRD, wo die Produkte unter Eigennamen u.a. von Quelle und Otto vertrieben wurden.

Geschichte schrieb die Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs, als die Stadt nach der deutschen Kapitulation noch für 42 Tage unbesetzt blieb. Warum zunächst keine Besetzung der Alliierten erfolgte, ist ungeklärt, angeblich lagen dem Missverständnisse zwischen den russischen und den amerikanischen Truppen zu Grunde.

Überregional bekannt wurde diese Episode der „freien Republik Schwarzenberg“ durch einen Roman von Stefan Heym aus dem Jahre 1984, der internationale Aufmerksamkeit erhielt. Ein kurioser Moment deutscher Geschichte.

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Auf dem Fichtelberg

Auf dem Fichtelberg
Oberwiesenthal, 21. März 2025

Blick vom Gipfel auf die letzte verbliebene Schneepiste des Winters

Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal ist mit 1214 m ü. NHN der höchste Berg in Sachsen. Und er war bis zur Wiedervereinigung die höchste Erhebung in der DDR.

Gemeinsam mit dem nahe gelegenen Klínovec (Keilberg) auf tschechischer Seite bildet er das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges.

Im Skistadion auf halber Höhe zum Gipfel finden u.a. die beliebten Biathlon-Wettbewerbe statt, die regelmäßig tausende von Zuschauern nach Oberwiesenthal locken.

Eigentlich wollte ich mit Doxi vom Skistadion hinauf zum Gipfel wandern. Doch die Wanderwege sind an den schattigen Stellen vielerorts noch mit Eis bedeckt und schwierig zu gehen. Deshalb brechen wir das ab und fahren mit dem Womo hinauf zum Gipfel.

Dort erwarten uns fantastische Fernblicke hinunter ins böhmische Tiefland und gegenüberliegend ins deutsche Erzgebirge. Der größte Teil des Bergs ist nach dem Winter bereits schneefrei, doch eine Skipiste ist noch in Betrieb. Der Lift läuft und mit einer Kabinenbahn kommen Skifahrer von Oberwiesenthal hinauf. Dabei ist heute schon Frühlingsanfang. Was für ein Kontrast.

( MITI )