Keimzelle des Freilichtmuseums: der Vogstbauernhof von 1612
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz am Freilichtmuseum (kein offizieller SP)
Ort:
Gutach
Adresse:
Schreinergasse 6
77793 Gutach
Geo-Koordinate:
48.2703N, 8.2011E
Preis pro Nacht:
6 € / kein Strom verfügbar (Daten vom 22.05.2025)
Zusatzinfo:
Großer Asphaltparkplatz am Freilichtmuseum, keine Infrastruktur. Parken über Nacht erlaubt.
Unsere zweite Station heute ist das schöne Schwarzwälder Freilichtmuseum bei Gutach im mittleren Schwarzwald. Das Museum ist ein Besuchermagnet, wie bereits die Größe des Parkplatzes erkennen lässt. Bei unserer Ankunft stehen dort bereits mehrere Busse mit Besuchern aus Frankreich, Spanien und Italien.
Kein Wunder eigentlich, denn auf dem Gelände kann man die historische gewachsene Tradition des Schwarzwälder Hausbaus, des Handwerks und der Traditionen komprimiert an einem Ort entdecken. Schwarzwald-Klischee pur sozusagen, aber vor einem echten, unverfälschten Hintergrund.
Das Freilichtmuseum ist ab 1964 um den tatsächlich an dieser Stelle seit 1612 stehenden Vogtsbauernhof entstanden. Im Laufe der Jahrzehnte wurden weitere typische Häuser und -gehöfte aus anderen Regionen Schwarzwaldregionen dorthin reloziert und die Anlage weiter ausgebaut und professionalisiert. Heute empfängt man dort mehr als 230.000 Besucher pro Jahr.
Werbung für das Freilichtmuseum
Die Kinzig am Freilichtmuseum
Angebote im Museumsshop
So erwarten es wohl viele Besucher hier
Hippenseppenhof aus Furtwangen-Katzensteig von 1599
O Herr, steh uns bei
Lorenzhof aus Oberwolfach von 1608
Vorratskammer
Sägemühle
Schmiede
Wagnerei
Weinstube im Ortenauhaus von 1775
Wasserbetriebene Kornmühle
Mehlspucker in der Kornmühle
Waldarbeiter bei der Pause
Rahmenkonstruktion eines typischen Schwarzwaldhofs
Rahmenkontstruktion der Sägemühle im Museum
Typische Dach- und Wandschindeln des Schwazwalds
Innernraum der Kapelle
Falkenhof aus Buchenbach-Wagensgteig von 1737
Küche in einem typischen Schwarzwaldhof
Gute Stube in einem typischen Schwarzwaldhof
Küche in einem typischen Schwarzwaldhof
Handwerkskammer in einem typischen Schwarzwaldhof
Ankleidezimmer in einem typischen Schwarzwaldhof
Schlafzimmer in einem typischen Schwarzwaldhof
Hochzeitsschmuck
Weiher mit Gänsen
Esel einer alten Rasse
Kaninchen einer alten Rasse
Mobile Schäferhütte
Blick in einen Bauerngarten, dahinter das Backhaus
In mehreren Kaskaden stürzt das Wasser 157 m in die Tiefe
Jetzt haben wir das schöne Bernauer Hochtal wieder verlassen. Es steht ein Wetterwechsel zu Regen und kühler Luft an, deshalb möchte ich noch einige Stationen im mittleren Schwarzwald besuchen, bevor uns das Wetter Richtung Heimat zwingt.
Wir starten den Tag mit einem Besuch der Triberger Wasserfälle, rund 70 km nördlich von Bernau. Mit einer Fallhöhe von insgesamt 163 Metern gehören sie zu den höchsten und bekanntesten Wasserfällen Deutschlands.
Mehr als 500.000 Besucher zählt die Gemeinde pro Jahr, doch an einem Werktag morgens um 7:30 sind wir alleine auf den steilen Wegen neben der Wutach unterwegs.
Das Wasser kommt aus dem nordöstlichen Abhang der Schönwalder Hochfläche und stürzt unmittelbar vor dem Talort Triberg in zwei Kaskadengruppen in die Tiefe: Die oberen Fälle mit drei Hauptstufen fallen von 872 m auf 856 m ü. NHN. Nach einem steilen Sturzbachabschnitt folgen die bekannten siebenstufigen Hauptfälle, die auf einer Laufstrecke von ca. 230 Metern von etwa 805 m auf 713 m ü. NHN abstürzen.
Auf asphaltierten Wegen mit zwei Holzbrücken kann man die variationsreichen Abstürze von ganz oben bis hinunter nach Triberg erwandern, immer begleitet vom tosendem Rauschen des Wassers. Ein faszinierendes Naturspektakel.
Doxi testet die Wasserqualität der Bernauer Alb im Talgrund
Ein weiterer wunderbar sonniger Tag im Berner Hochtal beginnt für uns mit einer knapp zehn Kilometer langen Wanderung auf dem Bernauer Panoramaweg. Dieser verläuft in Teilstrecken parallel zum Bernauer Hochtalsteig.
In der ersten Hälfte der Tour wandern wir von unserem Stellplatz nach Bernau-Dorf und dort hinauf zu den Weiden am nördlichen Ortsrand. Auf der Höhe umrunden wir die umliegenden Ortsteile immer mit herrlichen Fernblicken über den Talgrund hinweg.
Die frisch ergrünten Bäume strahlen uns entgegen, die Wiesen sind mit Millionen von gelben Löwenzähnen bedeckt. Aus der Ferne sind Kuhglocken zu vernehmen.
Nach einigen Kilometern geht es wieder hinunter in den Talgrund zur ruhig dahin strömenden Bernauer Alb. Deren lauschige Ufer sind jetzt mit blühenden Wasserpflanzen bedeckt. Links und rechts des Flusses erstrecken sich saftige grüne Wiesen durchtränkt vom Gelb der Löwenzähne.
Wir folgen dem Fluss zurück nach Bernau-Dorf und zu unserem Stellplatz, den wir nach zweieinhalb Stunden wieder erreichen. Ich könnte noch zehn Kilometer weiter wandern, sol schön ist es hier. Aber Doxi reicht es für heute. Ist gut, mein Schatz.
Karte unserer Wandertour
Mai 2025: Doxi auf dem Panoramaweg in Bernau Dorf im Hochschwarzwald
Toller Stellplatz im Hochtal von Bernau unterhalb des Skilifts. Komplette Infrastruktur. Super Zugang zu den Wanderwegen.
Hurra, ich bin wieder in Bernau im südlichen Hochschwarzwald. Wir sind vom Kaiserstuhl über Freiburg, den Titisee und den Schluchsee angereist.
Als ich vor acht Jahren das letzte Mal hier war, hatte ich mir vorgenommen, jährlich in das wunderschöne Hochtal zu kommen, so gut hatte es mir damals und im Jahr zuvor gefallen. Doch dann kamen viele andere Reiseziele dazwischen …
Doch nun stehen wir endlich wieder mit dem Womo am Sportplatz von Bernau-Dorf, wo im Winter die Skipisten auslaufen. Unweit von uns fließt die Bernauer Alb mit ihrem glasklaren Wasser durch den Talgrund.
Weil wir heute schon genug gelaufen sind, drehe ich mit Doxi am Abend nur eine kleine Runde hinauf in den Bergwald, wo die Skipisten beginnen. Die untergehende Sonne leuchtet durch den Wald und bemalt die Unterseite der Wolken in warmen Farben. Schön sieht das aus.
Völlig unerwartet treffe ich am Rande des Kaiserstuhl auf eine ambitionierte Kunsteinrichtung, die von dem privaten Sammler und Stifter Jürgen A. Messmer eingerichtet und betrieben wird. Das Museum ist im vorderen Teil der ehemaligen Brauerei Riegel untergebracht.
Es werden dort jährlich bis zu vier Wechselausstellungen mit moderner Kunst präsentiert, außerdem widmet sich eine Galerie dem Verkauf von Werken ausgewählter Künstler.
Im großen Skulpturengarten vor dem Museum werden Plastiken von Gegenwartskünstlern wie Gerald Baschek, Hellmut Bruch, Gerhard Frömel, Friedrich Geiler, Bernhard Licini, Rüdiger Seidt, Michel Jouët und Michael Schwarze präsentiert.
Die aktuelle Wechselausstellung präsentiert u.a. Werke des Künstlers und Kabarettisten Dieter Nuhr, was insofern lustig ist, dass Nuhr aus meiner Heimatregion stammt und ich seine Werke hier im Schwarzwald 500 km von zu Hause entfernt anschauen kann. Ob ich vielleicht deshalb mit meiner Düsseldorfer ArtCard beim Eintritt eine Ermäßigung erhalte? Vermutlich nicht 🙂
Als Kabarettist und Buchautor ist Dieter Nuhr regelmäßig in den Medien präsent. Weniger bekannt ist sein künstlerisches Schaffen, dem ein Kunststudium an der Essener Folkwangschule in den 1980 Jahren vorausging.
Nuhrs künstlerischer Schwerpunkt lag zunächst auf der Malerei, später wechselte er zur Fotografie. Diese beiden Metiers hat er während der Corona-Zeit wieder zusammengeführt auf der Basis von Fotografien, die bei Reisen in zahlreiche nahe und ferne Länder entstanden sind.
Ein Teil dieser Werke mit den inhaltlichen Schwerpunkten Landschafts- und Naturaufnahmen sowie Stilleben werden derzeit in der Kunsthalle Messmer am Rand des Kaiserstuhls (nähe Freiburg) gezeigt.
Den überwiegend dokumentarischen Charakter der Aufnahmen verfremdet Nuhr durch digitale Überarbeitung und Übermalung am Computer. Verblassende Gedanken, Spuren des Erlebten und Gewesenen, der Ablauf der Zeit liegen wie ein Netz über den ursprünglichen Fotografien.
Die Kombination des fotografischen Materials mit Acryl- und Lackübermalungen, Mustern und Strukturen macht Vertrautes fremd, Fremdes vertraut, Nahes fern und Fernes nah (Zitat). Die Bilder wirken zunehmend rätselhaft in ihrem Bezug zur „wahren“ Welt.
Ich war früher ein Fan des Kabarettisten Dieter Nuhr. Mit seinem anhaltenden Grünen-Bashing ist er mir in den letzten Jahren aber zunehmend auf die Nerven gegangen. Jetzt als Künstler wird er mir wieder sympathischer, denn seine Arbeiten gefallen mir ausnehmend gut. Respekt für so viel metierübergreifende Kreativitä!