Poutine mit Champignonsauce und geschmolzenem Mozzarella-Käse
Ich liebe Pommes, und die Besten gibt es in Düsseldorf meiner Meinung nach im Frittenwerk auf der Bolkerstraße in der Altstadt. Nicht irgendwelche Pommes, sondern auf die kanadische Art, als Poutine (gesprochen wie unser aller Lieblingsrusse). Das sind doppelt-frittierte Pommes mit ganz speziellen Toppings.
In der Original-Version, die Mitte der 1950er Jahre im ländlichen Québec erfunden wurde, kommen Käsebruchstücke und Bratensauce auf die Pommes. Doch es gibt auch zahlreiche andere Varianten. Ich kann mich besonders für „Montreal-Style“ mit Champignon-Sauce und geschmolzenen Mozzarella-Käse erwärmen. Yum yum yum!
Eine Installation des Videokünstlers Nam Jun Paik (rechts) trifft auf ein Werk von A.R. Penck (links)
Das Folkwang-Museum in Essen verfügt über eine derart große Sammlung an moderner Kunst, dass die meisten Werke nur im Wechsel gezeigt werden können. Es lohnt sich deshalb, von Zeit zu Zeit wiederzukehren, um neue Ausstellungsstücke zu entdecken (der Eintritt in die Hauptsammlung ist kostenlos). Hier einige meiner persönlichen Highlights vom aktuellen Besuch in dem wunderbar lichtdurchfluteten Bau, sortiert nach dem Jahr ihres Entstehens.
Ferdinand Hodler, Der Frühling, 1901
Franz Marc, Pferd in Landschaft, 1910
Oskar Kokoschka, Frau in Blau, 1919
Oskar Kokoschka, Selbstbildnis an der Staffelei, 1922
Oskar Kokoschka, Mann mit Puppe, 1922
Lionel Feininger, Gelmeroda IX, 1926
Laszlo Moholy-Nagy, A VIII, 1923
Johannes Molzah, Ikaros, 1931
Fritz Winter, Der Stern, 1934
Salvador Dali, Der Apotheker von Ampurias auf der Suche nach absolut nichts, 1936
Ich glaube, fast jeder kennt das: Manchmal wird der Blick auf etwas gelenkt und man ist spontan versucht zu sagen, „Das sieht ja aus, wie gemalt“.
Bei den Werken von Nina Fandler wird dieser Satz wahr und erhält gleichzeitig eine spiegelbildliche Bedeutung. Die Düsseldorfer Künstlerin malt, wie es sonst eben nur die Natur vermag: großwüchsige, blühende und farbintensive Rhododendronbüsche.
Deren überbordende Prachtbegleitet Fandler seit ihrer Kindheit. Die Pflanzen standen in dem Garten, in dem die Malerin aufgewachsen ist, und wenn sie diese Erinnerungen heute auf die Leinwand bringt, schaut sie quasi selbst in sich hinein. Für Fandler ist es ein wiederkehrendes Thema, und doch ist jedes ihrer Bilder anders. Jetzt als Ausstellung im Maxhaus Düsseldorf. Der Eintritt ist frei.
Oben links: Eine von Aepplis Puppeninstallationen, unten rechts eine der kinetischen Maschinen Tinguelys
Unter dem Titel „Mechanik und Menschlichkeit“ zeigt das Lehmbruck Museum in Duisburg die weltweit erste umfassende Ausstellung von Eva Aeppli (1925-2015) und Jean Tinguely (1925-1991).
Ich hatte den von mir sehr verehrten Jean Tinguely bislang immer nur mit seiner zweiten Frau Niki de Saint Phalle in Verbindung gebracht.
Doch Tinguely war in erster Ehe mit Eva Aeppli verheiratet, die in den 1960er Jahren international als Künstlerin für ihre lebensgroßen, oft düsteren Textilpuppen aus Samt und Seide bekannt wurde.
Traurigkeit, Einsamkeit und Tod waren die vorherrschenden Themen von Aepplis Kunst, und tatsächlich sind dies Motive, die man auch in einigen von Tinguelys kinetischen Werken wiederfinden kann.
Aeppli und Tinguely blieben auch nach ihrer Trennung zeitlebens verbunden und schufen ab den späten 1980er Jahren einige gemeinsame Werke. Diese vereinen Tinguelys Maschinenkunstmit Aepplis Puppen und sind nun in Duisburg zu sehen.
Vorrangig präsentiert die sehr sehenswerte Ausstellung aber Einzelwerke der Beiden. Anlass ist der einhundertste Geburtstag von Jean Tinguely, der in diesem Jahr mit mehreren Ausstellungen und Veranstaltungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz begangen wird.
Eva Aeppli, Aeppli und Tinguely als Puppen
Werk von Eva Aeppli & Jean Tinguely
Eva Aeppli & Jean Tinguely, Komm mit mir auf die Schaukel Luise, 1991
Werk von Eva Aeppli
Eva Aeppli, Fünf schwarze Witwen, 1969
Werk von Eva Aeppli
Eva Aeppli, Mautz, 1983
Werk von Eva Aeppli
Eva Aeppli & Daniel Spoerri, Es lebe der Tod, 1974/98
Eva Aeppli, Der Tango, 1983
Werk von Eva Aeppli
Jean Tinguely, Meta-mechanische Skulpturen, 1954
Jean Tinguely, Meta-Matic, No. 10, 1959
Jean Tinguely, Die Schweizer Kuh, 1990
Jean Tinguely, Das Märchenrelief, 1978
Jean Tinguely, Märchenrelief, 1978
Werk von Jean Tinguely
Werk von Jean Tinguely
Werk von Jean Tinguely
Jean Tinguely & Niki de Saint Phalle, Life Saver, 1991
Schon beim Besuch von Schloss Benrath waren mir merkwürdige Wesen aufgefallen, die dort an einigen Stellen fast ein wenig versteckt in den fürstlichen Räumen herumlungern. Beim genauen Hinsehen war zu erkennen, dass es sich um Tierpräparate von Mischwesen handelt, beispielsweise ein bulliger Hundekopf auf dem Körper eines zarten Rehs.
Tatsächlich dienen diese Exponate als Teaser für eine Sonderausstellung in einem Seitenflügel des Schlosses mit dem Titel „Freaks of Natur“. Gezeigt werden dort alte wie neue Mischwesen, die die menschliche Kultur und Mythologie seit Jahrtausenden begleiten: Sphinx, Minotauros und Pegasos.
Dazu gesellen sich Drachen, Einhörner oder der berühmte bayerische Wolpertinger, die unsere Fantasie immer schon beflügeln. Dabei geht die Bewunderung für Mischwesen über das Spekulative hinaus – sie findet eine wissenschaftliche Entsprechung in der Natur.
Hybride, also Lebewesen, die aus der Kreuzung zweier Arten entstehen, spielen eine bedeutende Rolle in der Evolution. Sie vereinen nicht selten die besten Eigenschaften beider Eltern und liefern damit wertvolle Erkenntnisse für Biologie und Züchtung.
Bekannte Beispiele sind Maultiere, die die Kraft eines Pferdes mit der Ausdauer und Trittsicherheit eines Esels kombinieren. Aber auch kuriose Naturwunder wie das Schnabeltier, das Merkmale verschiedenster Tierarten in sich vereint, faszinieren die Wissenschaft bis heute. Bei manchen dieser Exponante meint man auf den ersten Blick, die menschliche Phantasie hätte sie hervorgebracht, dabei sind sie ein Produkt der Natur, wie etwa der neuseeländische Kiwi.
Auf eine ganz verblüffende Weise hat sich der Künstler Thomas Grünfeld diesem Thema angenommen: Er kombiniert sehr gegensätzliche Tierpräparate und schafft so völlig neue Kreaturen wie die Kuh auf den zwei Beinen eines Vogel-Strauß. Wie so vieles, was unser Gehirn noch nicht kennt, lässt uns das erst einmal ein wenig staunend und ratlos zurück. Eine Ausstellung, die nicht nur Kinder zu faszinieren vermag, finde ich.
Vorsicht, bissig: der berühmte Wolpertinger.
Schwahnhafte Version des Minotraurus
Welcher Adler hat denn so einen Kopf?
Der Misfit, eine Kombination aus Königskranich, Biber und Strauß
Katze mit einem Karnickel-Körper
Die Kuh auf zwei Beinen
Dinosaurier Phantasien
Der Sekretär: Eine Mischung aus Schlangenadler, Storch und Rennkuckuck
Lebt in Australien und auf Neuguinea: Der Kurzschnabelameisenigel
Ein echter neuseeländischer Kiwi
Auch dieses Chamäleon mit seiner klebrigen Schleuderzunge: nicht der menschlichen Phantasie entsprungen
Der Grüffelo, ein Produkt zeitgenössischer Literatur
Liebt alles Glitzernde: Die Niffler aus den Harry Potter-Büchern
Heute mal unbestuhlt: die Jazz-Schmiede in Düsseldorf-Bilk.
Wow, so ausgelassen habe ich die Jazz-Schmiede lange nicht mehr erlebt. Im Rahmen des Lovebird-Festivals sind dort heute die Betrayers of Babylon aus Essen aufgetreten – ein mitreißendes Konzert aus Reggae und Global Groove.
Das Publikum gemischt von Anfang 20 bis Ende 60 und größtenteils in Party-Stimmung. Es wurde richtig wild getanzt. Ein superschöner Abend, an dessen Ende ich gleich zwei CDs der Band mit nach Hause genommen habe. Als Erinnerung und für meine Plattensammlung.
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