Auch der Bohnensalat schmeckt am zweiten Tag fast noch besser.
Gestern gab es bei uns Semmelknödel mit Pilzen. Die Semmelknödel waren ratzfatz weg, aber von den Pilzen in Sahnesauce ist noch etwas übrig geblieben. Davon zaubere ich uns heute in nur zehn Minuten ein feines zweites Mahl.
Die Grundlagen bilden Maultauschen, die ich in Streifen schneide und in der Pfanne mit ordentlich Butter von allen Seiten anbrate. Kurz bevor die „Maulschellen“ goldbraun sind, gebe ich den Rest Pilze darüber, außerdem eine in kleine Würfel geschnittene Scheibe Leberkäse, die unbedingt mit verarbeitet werden wollte.
Dazu kommen nach eine Handvoll Pinienkern. Das Ganz weitere fünf Minuten bei mittlerer Hitze brutzeln lassen, und schon ist es angerichtet. Das ging wirklich schnell und ist richtig lecker.
Erst die Maultaschen in Streifen schneiden und in Butter anbraten
Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Kunstwerke im Stile von Nick Veasey (*1962), einem britischen Fotografen, der vor allem für seine röntgenartigen Bilder bekannt geworden ist.
Veasey arbeitete in den 1990er Jahren in der Werbebranche und erstellte vor allem konventionelle Standbilder von Produkten, als er gebeten wurde, eine Cola-Dose für eine Fernsehshow per Röntgenstrahlen zu durchleuchten. Veasey röntgte auch die Schuhe, die er an diesem Tag trug, und als er einem Art Director das fertige Bild zeigte, war dieser überwältigt.
Daraufhin begann Veasey Röntgenbilder von vielen weiteren Objekten anzufertigen. Bald beschloss er, diese mit Hilfe von Bildbearbeitung am Computer zu verfremden und durch Elemente zu ergänzen, der in der Realität gar nicht existieren. Das stand in starkem Kontrast zum Anspruch von Röntgenaufnahmen, die wahren Grundlagen der Realität aufzudecken und schuf eine ganz eigene Ästhetik, für die Veasey heute bekannt ist.
Alpha- und Beta-Fehler in Nullhypothesensignifikanztest
Puh, an diesem Wochenende wird in drei Tagen noch mal alles zusammengefasst, was im gesamten Semester Statistik gelaufen ist. Das ist schon ganz schön viel und geht nur im Schnelldurchgang, wenn man in drei Mal acht Stunden durchkommen möchte.
Bitte anschnallen, lautet deshalb das Kommando vor jeder Sitzung, und wer nicht das meiste bereits drauf hat, fliegt spätestens in der zweiten oder dritten Runde raus. Univariate deskriptive Statistik, bivariate Statistik, Nullhypothesensignifikanztests, Konfidenzintervalle. Produktmomentkorrelationskoeffizienten – da kann einem schon ganz schön schwindelig werden. Aber nützt ja nichts … Wer glaubt, Psychologen säßen nur gemütlich im Sessel und hörten empathisch zu, wird hier auf jeden eines Besseren belehrt.
Kornelimünster, der südöstlichste Stadtteil von Aachen, ist immer einen Besuch wert. Bereits um Christi Geburt wurden oberhalb der Inde die ersten Gebäude einer großen gallo-römischen Tempelanlage nahe der alten Römerstraße von Belgien nach Köln errichtet. Untersuchungen deuten auf eine Größe des Geländes von mindestens 150.000 Quadratmetern hin. Auf einer gefundenen Bronzetafel wird die etwa um 70 n.Chr. durch Feuer zerstörte Anlage als „Varnenum“ bezeichnet.
Achthundert Jahre später entstand unter dem Nachfolger von Karl dem Großen weiter unten im Tal am Fluss ein erstes Kloster, das Mitte des 9. Jahrhunderts reichsunmittelbar wurde. Dazu erhielt das Kloster großen Landbesitz und die sogenannten Salvator-Heiligtümer: Schürztuch, Schweißtuch und Grabtuch des Jesus Christus.
875 wurde die Hälfte des Grabtuches gegen eine Kopfreliquie des Märtyrerpapstes Cornelius eingetauscht. Das Kloster wurde daraufhin in „Sancti Cornelii ad Indam“, später Kornelimünster, umbenannt.
Rund um das im Jahre 1802 von den Franzosen säkularisierte Münster erstreckt sich bis heute die sehenswerte Altstadt am Fluss Inde. Dort beginnt auch der beliebte Fernwanderweg „Eifelsteig“, der sich auf einer Länge von 313 km in 15 Etappen bis nach Trier erstreckt.
In der prächtigen barocken Bendiktinerabtei ist heute das Kunsthaus Nordrhein-Westfalen untergebracht, das ich gestern besucht habe. Das gesamte Ensemble wirkt sehr stimmig und ist deshalb ein beliebtes Ausflugsziel auf dem Lande, kaum 8 Kilometer Luftlinie vom Zentrum von Aachen mit dem Aachener Dom entfernt.
Historische Bebauung an der Inde
Hauptschiff des Kornelimünsters
Blick zur Orgel
Angrenzend an das Münster die alte Benedikitnerabtei, heute Kunsthaus NRW
Blick aus dem Seitenflügel der ehemaligen Benedikitinerabtei zum Innenhof der Anlage
Das bezaubernde Kornelimünster vor den Toren von Aachen beherbergt in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster ein ganz wunderbares Museum, das sich ausschließlich mit Kunst aus Nordrhein-Westfalen beschäftigt. Das „Kunsthaus NRW“ wird vom Landesministerium für Kultur und Wissenschaft getragen. Es zeigt jährlich wechselnde Ausstellungen, der Einritt ist frei.
In den prächtigen Räumen des ehemaligen Klosters begegnen sich Gegenwart und Vergangenheit. Das Aufeinandertreffen von zeitgenössischer Kunst, barocker Architektur und Jahrhunderte alter Kulturgeschichte schafft eine ganz besondere Atmosphäre.
Die aktuelle Ausstellung „Klassenverhältnisse. Lehrende, Lernende, Künstler:innen“ untersucht die Beziehung zwischen Lehrenden und Studierenden an den Kunsthochschulen des Landes und zeigt rund 100 Werke aus der eigenen Sammlung.
Viele namhafte Künstlerpersönlichkeiten, die in NRW studiert oder als Professoren gewirkt haben, sind in der Ausstellung vertreten: Von Josef Beuys über Bernd & Hilla Becher, Karl Otto Götz, Jörg Immendorf, Norbert Kricke, Sigmar Polke, Imi Knoebel, Nam June Paik, Gerhard Richter, Thomas Schütte, Günter Uecker – die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Eine wirklich hochkarätige und sehr interessant aufbereite Ausstellung.
Thomas Schütte, Hund II, 2004
Günther Uecker, Nagelpyramide, 1971
Otto Pankok, Selbstbildnis, 1964
Bernd und Hilla Becher, Typologie anonymer Industriebauten, 1973
Peter Royen, Kleines Feld, 1978
Günther Uecker, Diagonale Progression, 1976
Beuys als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf
Ist ja schön, dass ich meine studentischen Pflichten als Oldie so brav erfülle. Dadurch kommen aber einige Dinge, die ich bislang sehr geliebt habe, viel zu kurz.Wandern in der Eifel beispielsweise oder im Bergischen Land.
Doch heute habe ich mir einfach mal einen Tag freigenommen vom ganzen Statistikgedöns in M2. Das kommende Wochenende werde ich komplett im Tutorium verbringen: Freitag, Samstag, Sonntag jeweils acht Stunden, da darf ich mir vorher ruhig mal einen Wandertag gönnen. Ausnahmensweise.
Ohne meine alt gewordene Doxi (schnief) bin ich nach Simonskall im Hürtgenwald gefahren, um dort eine 16 km lange Wanderung durch das Kalltal zu laufen. Das Wetter könnte kaum schöner sein: Sonne bei 24 Grad, ein leichter Wind und immer wieder kühlender Schatten im tiefen Hürtgenwald.
Hier fand Ende 1944 die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkriegs statt. Mehr als 20.000 deutsche und amerikanische Soldaten sind dabei gefallen. Es war der letzte verzweifelte Versuch des NS-Regimes, die Alliierten beim Vormarsch auf den Rhein und ins Ruhrgebiet doch noch aufzuhalten.
Das ist mehr als 80 Jahre her, aber an einigen Stellen findet man noch Spuren im Wald: zugemauerte Wehrmachtsbunker oder einen Erinnerungsstein für einen gefallenen amerikanischen Soldaten.
Die Tour ist nicht spektakulär: einfach ganz viel stiller Wald, dazu die blau schimmernde Kalltalsperre, ab und zu mal ein weiter Blick über das Kalltal und unten am Fuße der Hänge die friedlich dahinplätschernde Kall. Genau das, was ich heute brauche.
Wanderkarte der Tour
Blick von einer der wenigen Autobrücken über die Kall
Gedenkkreuz am Wanderparkplatz
Auf breiten Forstwegen kommt man mühelos voran
Immer an der Kall entlang
Links die Staumauer der Kall
Alte Absperrventile der Talsperre
Das einzige Boot auf der Talsperre: Ansonsten Baden und Fischen verboten
Der Kallstollen führt das Wasser unterirdisch zur Dreilägerbachtalsperre
40 Meter hohe Fichte am Lentzbach
Irgendwas blüht immer
Irgendwas blüht immer
Alter Wehrmachtsbunker im Wald
Blick in das Bunkerinnere
Blick von den Höhen über das Kalltal
Auf dem Weg von den Höhen hinunter ins Kalltal
Gedenkstein für einen gefallenen US-Soldaten von seiner Familie
Panoramablick vom Ufer der Kall
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