Festungsstadt Namur

Festungsstadt Namur
Namur (B), 30. April 2023

Blick von der Maasbrücke hinauf zur Festung

Von Lüttich fahre ich noch einmal 60 km weiter nach Westen, nach Namur, der Hauptstadt der Wallonie. Die Stadt liegt an der Mündung der Sambre in die Maas, rund 60 km südöstlich von Brüssel.

Die sehenswerte Altstadt wird überragt von einer riesigen Festung auf dem Bergsporn über dem Zusammenfluss von Maas und Sambre. Die Anlage ist größtenteils im Berg eingegraben und zählt mit einer Gesamtfläche von rund 80 ha zu den größten Festungsanlagen in Europa.

Vom Mittelalter bis in die Neuzeit war die Festung immer wieder umkämpft von spanischen, niederländischen, französischen und später auch von deutschen Truppen. Die Geschichtsschreibung zählt zwanzig Belagerungen in acht Jahrhunderten.

Eine Seilbahn führt von der Maas hinauf zur Festung, aber Doxi und ich lassen es uns natürlich nicht nehmen, zu Fuß hinaufzusteigen.

Von oben hat man einen tollen Blick auf die Altstadt. Und das bei diesem Kaiserwetter heute am letzten Tag des Aprils. Kein Wunder, dass an diesem Sonntagnachmittag viele Menschen in Namur unterwegs sind.

( MITI )

Lüttich im Sonnenschein

Lüttich im Sonnenschein
Lüttich (B), 30. April 2023

Maasarm im Herzen der Stadt

Bei meinem ersten Besuch in Lüttich vor fünf Jahren bin ich ohne Plan einfach ein wenig durch die Stadt geschlendert.

Heute war ich auf meiner Urban-Art-Tour etwas gezielter unterwegs. Ich habe vieles von damals wiedererkannt, aber auch neue Ecken der Stadt kennengelernt.

Man spürt, wie religiös geprägt die Stadt früher war. Es gibt so viele Kirchen, ehemalige Kloster und Prachtbauten der kirchlichen Verwaltung.

Eine wirkliche städtische Autonomie konnte sich erst nach dem Machtverlust der Kirche im Zuge der französischen Revolutionskriege entwickeln.

Lüttich ist eine echte Großstadt. Deshalb gibt es auch viele Sozial-Schwache. Im Stadtzentrum vor der Oper wurde ich Zeuge des Straßen-Drogenhandels.

Ein Dealer lotst seinen Kunden zu einem etwas zurückgesetzten Hauseingang, spuckt ein kleines Plastikpäckchen (Bubble) mit Drogen aus, das er in seinem Mund „aufbewahrt“ hat und reicht es dem Kunden gegen Bargeld. Tja, so läuft das Geschäft wohl. Auch schon am frühen Sonntagmorgen.

( MITI )

Ein irrer Bahnhof

Ein irrer Bahnhof
Lüttich (B), 30. April 2023

Vor fünf Jahren war ich schon einmal für eine Stadtwanderung mit Doxi in Lüttich. Damals war ich total geflasht vom hypermodernen Bahnhof Liege-Guillemins mit seiner offenen und filigranen Architektur aus weißem Sichtbeton mit ganz viel Glas.

Elegant wie ein Rochen über einem kargen Meeresgrund, titelte ein Architekturmagazin anlässlich der Eröffnung 2009.

Jetzt bin ich vollkommen überrascht, den nach allen Seiten offenen und fassadenlosen Bahnhof total bunt zu erleben. Und zwar vom Dach bis zu den Gleisanlagen. Irre sieht das aus!

Ich frage mich, ob ich damals vielleicht eine Schwarz-Weiß-Brille auf hatte, dass ich das Farbenwunder gar nicht wahrgenommen habe.

Doch ein Blick ins Internet löst das Rätsel: Dies ist eine einmalige Kunstaktion, die noch bis zum 15. Oktober 2023 läuft.

Daniel Buren (*1938), ein international bekannter französischer Konzeptkünstler, hat viele Glasflächen im organisch geschwungenen Bahnhofsdach mit bunter Folie überziehen lassen und dadurch eine beinahe psychedelische Anmutung geschaffen.

Wie schon bei vorherigen Installationen hat Buren die von ihm gewählten Farben nach ihrer alphabetischen Reihenfolge in der jeweiligen Landessprache angeordnet. „Bleu“ macht im französischsprachigen Lüttich den Anfang, „Vert“ beendet die Farbenfolge.

Die Installation wurde terminlich mit einer ohnehin fälligen Reinigung der Glasdachflächen ab­gestimmt. Für die Projektkosten von rund 600.000 Euro kamen Sponsoren auf.

Zwei Monate haben die Arbeiten mit den selbstklebenden, lichtdurchlässigen Vinylfolien in Anspruch genommen. Und heute, wo die Sonne ungetrübt scheint, entfaltet das Werk einmal mehr seine ganze Farbenpracht. Eine moderne Kathedrale des Lichts. Toll, dass ich das erleben durfte.

( MITI )

Urban-Art Lüttich

Urban-Art Lüttich
Lüttich (B), 30. April 2023

Ich bin nach Lüttich gekommen, um einer Urban-Art Route zu folgen, die ich im Internet entdeckt hatte. Die Tour verspricht viele sehenswerte Motive und bietet genau das.

Rund dreieinhalb Stunden bin ich mit Doxi auf dieser Tour unterwegs. Ich muss aufpassen, keines der Motive zu verpassen, weil sich manche erst im Rückblick offenbaren.

Vielleicht wäre es am besten, ich würde die Tour gleich im Anschluss noch einmal in umgekehrter Richtung laufen. Aber warum, ich habe auch so viele spannende Arbeiten entdeckt.

( MITI )

Die Türen von Lüttich

Die Türen von Lüttich
Lüttich, 30. April 2023

Manche Großstadt bietet mehr schöne Türen, als man an einem Tag einfangen kann. So ist es mir auch in Lüttich ergangen. In den gut erhaltenen Bürgervierteln rund um das Zentrum reiht sich ein prächtiges Portal an das nächste. Hier meine Favoriten.

( MITI )

Theater hinter den Kulissen

Theater hinter den Kulissen
Düsseldorf, 29. April 2023

Foyer des Schauspielhauses

Einen überaus vielschichtigen Blick hinter die Kulissen des Düsseldorfer Schauspielhauses durfte ich heute bei einer öffentlichen Führung werfen.

Rund zwei Dutzend Interessierte folgten den Ausführungen eines versierten Theaterpädagogen bei einem 90 Minuten langen Rundgang durch die „Innereien“ des Hauses.

Spannend zu erfahren, wie viele Menschen hier arbeiten, wie gigantisch die Kulissen sind und welch enormer Aufwand für Kostüme, Perücken, Maske und die gesamte Technik betrieben werden muss.

So sind bei jeder Aufführung mindestens 40 Techniker zugegen, zehn Personen kümmern sich um Kostüme und Maske und vor jeder Aufführung muss testweie der tonnenschwere Metallbrennschutz zwischen Bühne und Besucherraum heruntergelassen werden.

Dinge, die man sich sonst gar nicht bewusst macht, weil sie im Dunkel hinter der Bühne verborgen bleiben. Das hat auf jeden Fall Lust auf mehr Theater gemacht, und das ist wohl auch die Intention dieser Führung, die einmal im Monat angeboten wird.

( MITI )