In der Braderuper Heide

In der Braderuper Heide
Morsum (Sylt), 14. Mai 2023

Windgebeugter Baum in der Heide

Die Landschaft von Sylt war einst stark durch Heideflächen geprägt, die sich größtenteils im Gemeinschaftsbesitz der umliegenden Dörfer befanden und von den Tieren der Einwohner gemäß festgelegter Anteile beweidet wurden.

Heute ist davon nur noch ein kleiner Teil erhalten geblieben, etwa die 140 Hektar große Braderuper Heide zwischen Wenningstedt-Braderup und Kampen, die seit 1979 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.

Das Gebiet umfasst die Dünenlandschaft mit dem bis zu 15 Meter hohen Weißen Kliff im Süden, die vorgelagerten Salzwiesen­bereiche im Norden sowie Strandbereiche in der Übergangszone zum Wattenmeer.

Die Beweidung durch Wanderschafherden sowie Mähen, Absoden und Abbrennen sorgen dafür, dass die Heidepflanzen nicht überaltern, absterben und andere Pflanzen ihren Platz einnehmen.

Insbesondere Besenheide, Glockenheide und Krähenbeere sind hier vertreten. Ein ganz bezaubernder Flecken Sylt ist das.

( MITI )

Die Häuser von Keitum

Die Häuser von Keitum
Keitum (Sylt), 14. Mai 2023

Reetdächer und großzügige Gärten, das zeichnet die Häuser von Keitum aus

Keitum galt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Hauptort von Sylt. Hier praktizierte der einzige Arzt der Insel und es gab die einzige Apotheke. Erst später schrumpfte seine Bedeutung zugunsten von Westerland.

In Keitum siedelten sich im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche wohlhabende Kapitäne an. Als einziger Ort auf der ansonsten armen Insel wies Keitum dadurch einen gewissen Wohlstand auf.

Keitum ist bekannt für seine vielen, teils sehr alten Friesenhäuser, die oft von Steinmauern (Friesenwällen) und großzügigen Gärten umgeben sind und heute Millionensummen erzielen.

Der Ort gilt aufgrund seiner zahlreichen Alleen und des alten Baumbestandes als das grüne Siedlungsherz der Insel.

Der prächtige Erhaltungszustand vieler Häuser und die aufwändig gepflegten großen Gärten zeugen davon, dass in Keitum heute viele Reiche vom Festland leben.

Mich interessiert die Architektur der alten Friesenhäuser. Um ungestört fotografieren zu können, bin ich früh am Sonntagmorgen im Ort unterwegs und schwer beeindruckt. Auch wenn man viele Grundstücke aufgrund hoher Hecken nicht einsehen kann – was sichtbar bleibt, lässt den früheren und den heutigen Wohlstand lebendig werden.

( MITI )

Am Morsum-Kliff

Am Morsum-Kliff
Morsum (Sylt), 14. Mai 2023

Dünenabbrüche am Morsum Kliff

Ganz im Osten von Sylt, da wo der Hindenburgdamm von Festland kommend die Insel erreicht, erstreckt sich auf einer Länge von 2 Kilometern das Morsum-Kliff.

Die Landschaft ist Naturschutzgebiet und ein nationales Geotop, vor allem aufgrund ihrer geologischen Besonderheiten.

Denn an der aufgeschlossenen Steilküste lässt sich sehr schön beobachten, wie die verschiedenen Sedimentschollen der Erdgeschichte unter Einwirkung der Gletscher der Saale-Kaltzeit (vor etwa 120.000 Jahren) aus ihrer natürlichen Lage aufgestaucht und schräggestellt wurden.

Dadurch sind sie heute in der Reihenfolge ihrer Entstehung nebeneinander und nicht übereinander im Kliffbereich zu sehen. Man erkennt das an der unterschiedlichen Struktur und Einfärbung von Rot bis Gelb.

Von West nach Ost sind dies: Glimmerton des Syltium, Glimmerfeinsand (Oberstes Syltium), Limonitsandstein (Morsumium), Pliozäner Feinsand, Kaolinsand.

Diese Schichten repräsentieren eine geologische Zeitspanne von ungefähr 7–8 Millionen Jahren, wobei die älteste Formation (Glimmerton des Syltium) auf ein absolutes Alter von 9 bis 11 Millionen Jahren datiert wird. Überaus spannend finde ich das.

( MITI )

Die Türen von Sylt

Die Türen von Sylt
Sylt, 14. Mai 2023

Typischer Sylter Hauseingang

Prächtige Häuser – prächtige Türen und Portale, das gilt auch auf Sylt. Hier meine Ausbeute von einem Morgenspaziergang durch das schmucke Keitum, einst die Hauptstadt der Insel.

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Abends am Strand von Hörnum

Abends am Strand von Hörnum
Hörnum (Sylt), 13. Mai 2023

Strandkorb gekapert 🙂

Abendspaziergang muss sein. Vor allem, weil dann kaum noch jemand am Strand ist und man sich so einfach so in die Strandkörbe fläzen kann. Auch die Doxi, die hier neben mir posieren musste 🙂

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Westerland, kann das weg?

Westerland, kann das weg?
Westerland (Sylt), 13. Mai 2023

Autoreisezug bei der Einfahrt auf Westerland

Westerland ist mir seit den 1990er Jahren ein Begriff, als die Die Ärzte aus ihrer Sehnsucht nach Westerland und der Nordseeküste einen großen Hit machten. Doch bis jetzt hatte ich den Ort ganz woanders in der Region verortet, nämlich auf Norderney. Da lag ich wohl falsch 🙂

Westerland ist heute der Hauptort von Sylt. Die Stadt liegt in der Inselmitte an der breitesten Stelle von Sylt. Hier enden die Züge, die Reisende und ihre Fahrzeuge über den 9 km langen Hindenburgdamm vom deutschen Festland zur Insel bringen.

Nur in Westerland gibt es auf Sylt Einkaufsmöglichkeiten, Supermärkte, Tankstellen und sogar Baumärkte, wie man es vom Festland gewohnt ist. Und sogar einen Flughafen, auf dem auch große Passagiermaschinen landen.

Westerland erhielt im Jahr 1855 den Titel eines Seebades. Die rund 500 Einwohner beherbergten in der ersten Saison 98 Gäste. Bald galt Westerland als das fortschrittlichste Bad im Kaiserreich, da im sogenannten Familienbad Männer und Frauen gemeinsam baden durften.

Heute prägen reichlich hässliche Bauten aus den 1960er Jahren das Stadtbild. Von einer gewachsenen Bäderarchitektur, wie man sie aus anderen Küstenregionen kennt, ist nichts zu sehen oder zumindest nichts übriggeblieben. Und an den Strand und die altmodische Uferpromenade darf man nur mit Kurkarte.

Mich spricht das alles nicht wirklich an. Nach einer 90-Minuten-Runde mit Doxi mache ich mich schnell wieder von dannen. Da hatte ich mir mehr erwartet, und Die Ärzte mit ihrer populären Lobeshymne auf Westerland kann ich nun gar nicht mehr verstehen.

( MITI )