Camille Bertault mit Band auf der Bühne der Jazz-Schmiede
Anlässlich der Feiern zu ihrem 30-jährigen Bestehen hat sich die Jazz-Schmiede einen aktuellen Shooting-Star der europäischen Jazz-Szene gegönnt: die französische Sängerin und Performerin Camille Bertault mit ihrer hochkarätigen Band. An der Trompete und am Flügelhorn der spielfreudige Julien Alour, daneben Fady Farah, ein libanesischer Klaviervirtuose, außerdem Sylvain Romano am Bass und Minino Garay am Schlagzeug.
Camille Bertault begeistert als Vokalartistin, aber auch durch ihre energetische Bühnenpräsenz. Ihr Scat-Gesang oder wie sie in dem pulsierenden Song „Nouvelle York“ eine herannahende Polizeisirene intoniert, sind wirklich großartig.
Ihre französischen Texte kommen bissig, roh, prägnant, melancholisch und witzig herüber. Sie greifen aktuelle Themen auf: Enge, Ökologie, Mobbing, Beziehungen, toxische Liebhaber, Bildschirmabhängigkeit.
Ich hatte mich im Vorfeld sehr auf dieses Konzert gefreut, nachdem ich auf Youtube einen Mitschnitt ihrer aktuellen Tour „Bonjour mon amour“ (link) aus der Unterfahrt, München gesehen hatte. Und ich wurde nicht enttäuscht: Auch das Konzert in Düsseldorf war einfach großartig, das Publikum hin- und mitgerissen von der Energie und der treibenden Impulsivität von Sängerin und Band. Schön, dass man so etwas in Düsseldorf erleben kann. Großes Kino in der Jazz-Schmiede.