Wir suchten die Sonne und fanden sie nordwestlich von Kleve gleich hinter der Grenze zu den Niederlanden.
Bei eiskaltem Ostwind starten wir am Wanderparkplatz „De Katerbosch“ bei Mookerplas, einem wasserreichen Naherholungsgebiet, das von der Maas abzweigt.
Hier gibt es mehrere Marinas, Campingplätze direkt am Wasser und einen langen Sandstrand, der im Sommer zum Baden einlädt.
Unter einem strahlend blauen Himmel laufen wir durch Feldflächen auf die Maas zu. Dort überwintern derzeit viele Wildgänse, die sich unter großem Geschrei in die Luft erheben.
Am anderen Ufer blicken wir auf Wasserseite von Cuijk mit ihrer markanten und weithin sichtbaren Sankt-Marinus-Kirche (Sint Martinuskerk). Über mehrere Kilometer folgen wir dem Lauf der Maas nordwärts.
Kurz vor dem Ort Mook drehen wir nach Süden ab und folgen dem Mookkanal in Richtung der Mookerplas zurück zu unserem Startpunkt. Im Gegenwind wird mir ganz schön kalt, doch ich genieße die Sonne. Zu lange schon hat sie sich bei uns nicht mehr gezeigt.
Wanderkarte unserer Tour
Wiesen an der Maas
An der Maasfähre bei Cuijk
Blick in Richtung der Mündung des Mookkanals in die Maas
Blick in den Mookkanal in Richtung Binnenland
Zahlreiche Hinterlassenschaften der Römer wurden hier entdeckt
Frei laufende Galloway-Rinder am Wegesrand in der Mookerheide
Nach unserer Wanderung an der Maas bei Cuijk drehen wir noch eine Runde durch die angrenzende Mookerheide. Das hügelige Gelände erhebt sich östlich der Maas über die flache Landschaft, sodass sich ein toller Blick hinunter nach Cuijk und die Wasserflächen bei Plasmolen ergibt.
Wo heute frei laufende Galloway-Rinder friedlich in der Heide weiden, fand im Jahre 1574 eine bedeutende Schlacht des Achtzigjährigen Krieges statt. In den von 1568 bis 1648 dauernden Auseinandersetzungen erkämpfte die Republik der Sieben Vereinigten Niederlande ihre Unabhängigkeit von der spanischen Krone.
Die Schlacht in der Mookerheide stand dabei noch am Anfang des Krieges und ging zugunsten der Spanier aus. Auf Seiten der calvinistischen Niederländer verloren rund 3000 Soldaten und die beiden Kommandeure Ludwig und Heinrich von Nassau ihr Leben. Auf Seiten der katholischen Spanier waren hingegen nur 150 Tote zu beklagen.
Am Rand der Mookerheide steht noch heute eine Marienkapelle, die an das Ereignis erinnert. Eine katholisch-geprägte Legende berichtet, dass nach der Schlacht viele Lichter auf der Mookerheide umhergewandert seien. Es seien die Seelen der Toten gewesen, die keine Ruhe finden konnten. Erst nach dem Bau dieser Kapelle seien die Lichter verschwunden.
Heute mal wieder eine Wanderung in unserer Heimatregion, quasi vor der Haustür. Wir sind in den südlichen Stadtteilen von Neuss an der Erft unterwegs.
Unsere Wanderung beginnt an der Bezirkssportanlage in Neuss-Weckhoven. Schon nach wenigen hundert Metern erreichen wir die Erft, die derzeit Hochwasser führt.
Braun scheint im Moment die Farbe der Saison zu sein: Schlammig braun ist Fluss, matschig braun die Uferwege und erdbraun die frisch umgepflügten Felder am Flussrand. Nur gut, dass wenigstens der Himmel dunkelgrau ist 😉
Wir laufen in westlicher Richtung fast fünf Kilometer an der Erft entlang, größtenteils über vollkommen aufgeweichte Trampelpfade.
Am Ortsrand von Weckhoven passieren wir das Brata-Werk, das aus einer ehemaligen Erft-Mühle hervorgegangen ist – heute Marktführer bei der Produktion von Semmelbröseln.
Zwei Kilometer weiter erreichen wir Eppinghoven mit der alten Eppinghover-Mühle und dem ehemaligen Kloster der Zisterzienserinnen, das 1214 gegründet wurde und bis 1802 bestand.
Weiter geht es auf ehemaligen Treidelpfaden entlang der Erft. Wir passieren den „strategischen Bahndamm“, eine für militärische Zwecke geplante, aber niemals fertiggestellte Eisenbahnstrecke aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
Gegenüber erstreckt sich das Gelände des Museums Insel Hombroich mit seinen frei stehenden Ausstellungspavillons in einer renaturierten Park- und Auenlandschaft am Nordufer der Erft. In Anlehnung an Paul Cézanne steht das Museum unter dem Motto „Kunst parallel zur Natur“.
Kurz hinter der Museum-Insel Hombroich verlassen wir die Erft und beginnen unseren Rückweg durch offenes Gelände zwischen winterlich braunen Feldflächen.
Nach rund zweieinhalb Stunden und elf Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt. Das war heute kein so guter Tag zum Wandern auf dieser eigentlich sehr reizvollen Strecke. Müssen wir vielleicht im Frühjahr noch einmal wiederkommen, wenn die Farbe der Saison auf Grün umgeschaltet hat. Dauert leider noch ein wenig …
Blick von der Staumauer der Ronsdorfer Talsperre hinunter ins Saalbachtal
Das neue Jahr startet gleich mit einer feinen Wanderung – auch wenn das Wetter nicht wirklich einladend ist. Wir sind im schönen Gelpe- und Saalbachtal zwischen den Städten Wuppertal und Remscheid unterwegs. Unsere Wanderung beginnt am Rande von Ronsdorf.
Vom Wanderparkplatz steigen wir zur Ronsdorfer Talsperre hinab, einer der kleinsten Talsperren im Bergischen Land. Sie diente früher der Trinkwasserversorgung der eigenständigen Stadt Ronsdorf, heute ein Stadtteil von Wuppertal.
Seit 1899 wird dazu der Saalbach aufgestaut, der unterhalb der Staumauer weiter in das schöne Saalbachtal fließt. Das umgebende Waldgebiet nennt sich „Im Saalscheid“ und bildet eines der beliebtesten Naherholungsgebiete von Wuppertal.
Wir folgen dem Saalbach durch das Tal und begegnen dabei immer wieder Teichen („Siepen“), in denen früher das Wasser für den Betrieb von Schleifkotten und Hämmern aufgestaut wurde.
Wie an einer Perlenkette reihten sich diese Anlagen seit dem späten Mittelalter im Tal aneinander. Einige davon wurden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu kleinen Fabrikanlagen mit großen Werkhallen und hohen Schornsteinen („Essen“) ausgebaut. Heute ist davon kaum noch etwas zu sehen.
Wir folgen dem Saalbach bis ins Zillertal, wo der Saalbach und der Gelpebach zusammenfließen.
Kurz darauf münden die beiden Gewässer in den Morsbach, einem der größten Zuflüsse der Wupper. Hier im Zillertal haben wir den tiefsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Von nun an geht es ständig aufwärts dem Gelpebach folgend durch das Gelpetal.
Auch dabei begegnen wir wieder zahlreichen Siepen, die früher für den Betrieb von Schleifkotten und Hämmern genutzt wurden. Die Arbeit in diesen Werkstätten war hart und durch den Schleifstaub auf Dauer äußerst schädlich für die Lungen. Nur wenige Arbeiter erlebten zu dieser Zeit ihr fünfzigstes Lebensjahr.
Am Ende des Gelpetals erreichen wir bei der Friedrichshöhe den nördlichsten Punkt unserer Wanderung. Nun drehen wir in südöstlicher Richtung ab. Wir laufen auf Ronsdorf zu und am Ortsrand entlang zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach elf Wanderkilometern nach knapp drei Stunden wieder erreichen.
Wanderkarte unserer Tour
Blick auf die Staumauer und den Aufstau des Saalbachs
Anzeige der aktuellen Stromerzeugung an der Ronsdorfer Talsparre
Infotafel an der Ronsdorfer Talsperre
Unterhalb der Staumauer fließt der Saalbach ins Tal
Infotafel an der Siepe eines ehemaligen Schleifkottens
Feuchtwiesen im Talgrund
Zahlreiche Bäche strömen dem Saalbach zu
Eine der größeren Siepen im Saalbachtal
Hier standen früher überall Schleifkotten und Hämmer
Der fünfgliedrige Bürokomplex „Five Boats“ im Innenhafen Duisburg vor der Marina
Nach unserer Wanderung an der Halde Rheinpreussen fahren wir 15 Kilometer weiter in östlicher Richtung bis zum Innenhafen von Duisburg und drehen dort an historischer Stelle eine kleine Runde.
Seit dem Beginn der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert war der Innenhafen für mehr als einhundert Jahre der zentrale Hafen- und Handelsplatz der Ruhrgebietsstadt. Nur wenige hundert Meter nördlich fließt die Ruhr vorbei, um kurz darauf in den Rhein zu münden.
Doch ab der Mitte der 1960er Jahre verlor der Innenhafen zunehmend an Bedeutung und lag 20 Jahre nahezu brach, bis das Areal ab dem Ende der 1980er Jahre neu entwickelt wurde. Heute gilt der Innenhafen Duisburg als Musterbeispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, mit zahlreichen beeindruckenden Bauten u. a. vom britischen Stararchitekten Lord Norman Foster.
Nicht weit entfernt steht das historische Rathaus von Duisburg am alten Marktplatz, an den sich mit der Königstraße die Haupteinkaufsstraße von Duisburg anschließt. Direkt am heutigen Innenhafen floss viele Jahrhunderte der Rhein vorbei und bildete bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. die Grenze zum römischen Reich.
Im frühen Mittelalter befand sich an dieser Stelle ein fränkischer Königshof. Später entstanden dort die alte Duisburger Stadtkirche, die Salvatorkirche, der Burgplatz, die Duisburger Markthalle und die Stadtmauer, die im Bereich des Innenhafens noch heute teilweise erhalten ist.
Etwa im Jahre 1000 n. Chr. verlagerte der Rhein sein Bett westwärts. Die Stadt lag dadurch nicht mehr unmittelbar am Rhein, war jedoch noch für mehrere hundert Jahre über einen schiffbaren toten Rheinarm mit dem Fluss verbunden. Danach wurde aus der ehemals sehr bedeutenden Handelsstadt ein kleines Ackerbürgerstädtchen.
Erst im 19. Jahrhundert war eine Initiative zur Wiederbelebung der Verbindung zum Rhein erfolgreich. Zunächst wurde der Außenhafen vom westlich gelegenen Rhein bis zur heutigen Marientorbrücke gegraben, anschließend wurde die östliche Erweiterung gebaut, der Innenhafen.
Nach dem Ende der fast einhundertjährigen industriellen Nutzung hat sich das Areal in den letzten 25 Jahren zu einem Ort entwickelt, der Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit am Wasser erfolgreich verbindet. Schön, das endlich einmal gesehen zu haben.
Blick in die Marina am Innenhafen
Bronzemodell der historischen Altstadt von Duisburg am heutigen Innenhafen
Reste der historischen Stadtmauer im Innenhafen
Blick über den Innenhafen zum Landesarchiv NRW
Infotafel am Innenhafen
Skulptur am „Garten der Erinnerung“, dahinter das neue jüdische Gemeindezentrum
Karte unserer Stadtwanderung
Das neue jüdische Gemeindezentrum am Innenhafen
Blick vom Altstadtpark zum Innenhafen
Ausflugsschiffe der „Weiße Flotte“ am Anleger im Innenhafen
Die gotische Salvatorkirche, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde
Portal des historischen Rathauses
Rolandfigur am Rathaus
Rückseite des historischen Rathauses am Alter Markt
Figuren am Rathausdurchgang zum Alter Markt
Brunnen vor dem Rathaus
Mahnmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Gewerkschafter vor dem Rathaus
Fassade des Landgerichts an der Königstraße
Sichtachse von der Königstraße zum Theater Duisburg
Noch geöffnet: Der Weihnachtsmarkt auf der Königstraße
Brunnenplastik von Nicki de Saint-Phalle auf der Königstraße
Die Leuchte auf der Spitze der Halde Rheinpreussen bei Duisburg
Endlich wieder wandern! Nach fast einer Wache mit zahlreichen Weihnachtsfeierlichkeiten und einer großen Weihnachtsparty bei uns zu Hause geht es wieder hinaus in die Natur. Und wir haben sogar schönes Wetter, wenn auch nur für ein paar Stunden.
Unser Ziel heute ist die Halde Rheinpreussen bei Duisburg mit einem weithin sichtbaren Leuchtturm als Landmarke auf ihrer Spitze. Schon oft habe ich dieses merkwürdige rot leuchtende Objekt von der nahegelegenen Autobahn A42 aus gesehen und mich gefragt, was das wohl ist.
Es handelt sich um den stilisierten Nachbau einer Grubenlampe mit dem Titel „Das Geleucht“, geschaffen vom Künstler Otto Piene, einem der Wegbereiter moderner Lichtkunst. Das Objekt wurde im Jahre 2007 eingeweiht. Seitdem tauchen 35 Leuchtmasten einen Teil der Halde allabendlich in rotes Licht.
Wir parken am Fuß der 74 Meter hohen Halde, die aus dem Abraum der nahen Zeche Rheinpreussen aufgeschüttet wurde. Rheinpreussen war das erste linksrheinische Bergwerk im Ruhrgebiet. Es erstreckte sich auf einer Fläche von rund 90 km² zwischen Duisburg-Homberg und Moers-Rheinkamp und förderte ab dem Jahre 1877 Steinkohle zunächst aus einer Tiefe von rund 130 Metern.
Die Zeche war bis Ende der 1970er Jahre in Betrieb und hatte auf dem Höhepunkt der Förderung Mitte der 1960er Jahre eine Förderleistung von mehr als vier Millionen Tonnen Steinkohle jährlich bei fast zehntausend Beschäftigten. Nach der Zechenstilllegung wurde die zugehörige Halde als eine der ersten Halden im Ruhrgebiet begrünt.
Auf der Haldenspitze am Geleucht erwartet uns ein fantastischer Panoramablick hinüber nach Duisburg und in das Ruhrgebiet. Wir blicken auf den Rhein und die Mündung der Ruhr, auf die großen Stahlwerke in Duisburg und mehrere Kraftwerke im nördlichen Ruhrgebiet. Von hier sieht man ganz deutlich, wie grün das Ruhrgebiet tatsächlich ist.
Nach dem Abstieg von der Halde umrunden wir den angrenzenden Waldsee mit seinem schönen Uferpfad. Viele Hundehalter sind hier unterwegs und Doxi hat mächtig Spaß dabei, mit einigen ihrer Artgenossen herumzutollen. Es macht richtig Freude, den Hunden dabei zuzuschauen.
Wanderkarte unserer Tour
Blick von der Halde Rheinpreussen Richtung Duisburg
Doxi auf der Haldenspitze
Infotafel am Geleucht
Das Geleucht, ein Kunstwerk von Otto Piene, das an eine Grubenlampe erinnern soll
Erster Blick auf den Waldsee unterhalb der Halde
Doxi am Waldsee
Schilfbewuchs am Ufer
Panoramaaufnahme von der Haldenspitze
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