Archiv der Kategorie: Unterwegs

Naturpark Rodebach bei Gangelt

Naturpark Rodebach bei Gangelt
Gangelt, 27.01.2018

Am Rodebach. Rechts des Baches befindet man sich in Deutschland, links in den Niederlanden.

Heute haben wir eine Wanderung im Deutsch-Niederländischen Grenzgebiet bei Gangelt unternommen. Zum ersten Mal seit gefühlt acht Wochen schien wieder richtig die Sonne und so ließ es sich leicht verschmerzen, dass die naturnahen Wege total vermatscht waren.

Wir starten am Wildgehege Gangelt und der Etzenrather Mühle am Rodebach. Der Bach bildet seit dem Wiener Kongress von 1814 an dieser Stelle die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden.

Jahrhundertelang war der Rodebach eine wichtige Lebensader für die Region des Selfkants. 14 Wassermühlen wurden hier zwischen den Orten Stahe und Isenbruch betrieben.

Heute bildet der Rodebach das zentrale Element des 700 Hektar umfassenden Natur- und Landschaftsparks „Rodebach / Roode Beek“, der sich auf beiden Seiten der Grenze nördlich der Teverner Heide erstreckt.

Ein besonderes Highlight sind die frei laufenden Schottischen Hochlandrinder, die Strauch- und Baumtriebe anfressen und dadurch eine Verwilderung der Heidelandschaft verhindern. Man trifft die urigen Zottelviecher sowohl auf den offenen Feldflächen, als auch im Wald an.

Direkt an den Wald im niederländischen Naturschutzgebiet „Rode Beek / Heringsbosch“ grenzt die NATO-Airbase Geilenkirchen, die sich bereits wieder auf deutschem Gebiet befindet. Der Wald wird von zahlreichen Bächen durchzogen und beinhaltet mehrere schöne Waldseen. Am Uferpfad können wir beobachten, wie Biber Bäume angenagt und dadurch zu Fall gebracht haben.

Nördlich des Waldes treffen wir auf den Segelflugplatz Limburg. Dahinter erstreckt sich das Leiffender Ven, das wir in Richtung des Rodebachs durchqueren. Nun sind es nur noch zwei Kilometer zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach knapp drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder erreichen. Unsere Schuhe und Hosen sehen total verdreckt aus, aber egal. Das war wirklich eine schöne Tour.

( MITI )

An der Dreilägerbachtalsperre

An der Dreilägerbachtalsperre
Roetgen, 26. Januar 2018

Doxi im Naturschutzgebiet Struffelt oberhalb der Dreilägerbachtalsperre

Man, ist das ein grauer Winter in diesem Jahr. Die Sonnenstunden seit Anfang Dezember kann man bei uns an zwei Händen abzählen. Trotzdem: Wir müssen mal wieder raus, und so machen wir uns an diesem Freitag auf zu einer Wanderung rund um die Dreilägerbachtalsperre in der Nordeifel bei Roetgen.

Wir starten am Wasserwerk am Fuße der Talsperre und wandern gleich über einen steilen und rutschigen Pfad zur Staumauer hinauf. Unser Weg führt uns zunächst in das angrenzende Naturschutzgebiet „Struffelt“, das zum Naturpark Hohes Venn-Eifel gehört.

Namensgebend ist der Struffeltkopf (450 Meter ü.N.N.), der die Umgebung um rund 100 Meter überragt. Die von Westen heranziehenden Wolken regnen sich an ihm regelmäßig ab. Die Gegend ist dadurch sehr wasserreich.

Und weil der vorherrschende Lehmboden das Wasser schlecht versickern lässt, wird das Naturschutzgebiet von zahlreichen Bächen durchzogen. Deren Wasser strömt letztendlich in der Dreilägerbachtalsperre zusammen, die einen Großteil der Stadtregion Aachen, sowie Teile des Kreises Heinsberg und die niederländischen Städte Vaals und Kerkrade mit Trinkwasser versorgt.

Im Naturschutzgebiet Struffelt ist eine nährstoffarme Heidelandschaft vorherrschend, in der zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten leben. Typisch für den Struffelt ist das Pfeifengras. Die langen Halme mit den violett grauen Ähren wurden früher als Pfeifenputzer benutzt, da die knotenfreien Halme beim Durchziehen nicht im Pfeifenhals steckenbleiben.

Hinter dem Struffelt drehen wir in Richtung Südosten ab und wandern zum Anfang der Talsperre und weiter zu ihrer Vorsperre. Anschließend folgen wir mehrere Kilometer dem Dreilägerbach durch schönen Mischwald. An der Einmündung des Schneebachhanggrabens überqueren wir den Dreilägerbach und folgen nun dem Schneebachhanggraben bis kurz vor Roetgen.

Dann beginnt unser Abstieg zurück zum Fuße der Talsperre. Kurz bevor wir wieder unseren Startpunkt erreichen, kommen wir an Resten des Westwalls vorbei, dessen „Drachenzähne“ die Gegend rund um Aachen durchziehen. Hier wurde der Westwall als fünfreihige Panzersperre sogar über einen Bach geführt. Genutzt hat es freilich nichts, denn am 12. September 1944 durchbrachen amerikanische Verbände die Sperren und eroberten als erste deutsche Stadt Roetgen.

( MITI )

Auesee und Diersfordter Wald

Auesee und Diersfordter Wald
Wesel, 12. Januar 2018

Still liegt der Auesee da

Ein grauer und nasskalter Januar-Tag in Nordrhein-Westfalen. Trotzdem brechen wir zu einer Wanderung auf. Unser Ziel ist der Auesee bei Wesel, einer der saubersten Seen Nordrhein-Westfalens und im Sommer ein beliebtes Bade- und Wassersportrevier. Doch um diese Jahreszeit sind war fast allein am Ufer unterwegs.

Der See liegt nordwestlich der Innenstadt von Wesel und wird im Süden und Westen vom Rhein begrenzt, der gerade Hochwasser führt.

Vom Deich zwischen dem Rhein und dem Auesee hat man einen imposanten Blick auf die großen überfluteten Flächen in den Rheinauen.

Tausende von Wasservögel sind hier unterwegs und erzeugen eine enorme Geräuschkulisse. Ständig kommen und gehen größere und kleinere Schwärme von Wildgänsen.

Vom Ostrand des Sees folgen wir dem Uferweg in westlicher Richtung. Am Seeende steuern wir auf den Ort Flüren zu und durchqueren ihn. Dahinter beginnt der Diersfordter Wald, in dem wir auf naturnahen Wegen eine große Schleife drehen.

Besonders reizvoll ist die Umgebung des „Schwarzen Wassers“, einem nährstoffarmen Heidesee mitten im Wald.

Als wir wieder aus dem Wald heraustreten, erreichen wir kurz darauf den Rheindeich am riesigen Campingplatz der „Grav-Insel“ am Flürener Altrhein. Wir laufen auf dem Deich zurück zu unserem Startplatz am Auesee, den wir nach knapp vier Stunden und 16 Wanderkilometern wieder erreichen.

Kurz vor dem Ziel fällt mein Blick auf den Ultraleicht-Flugplatz Römerwardt am Rande der Weseler-Innenstadt. Hier bin ich im Rahmen meiner Pilotenausbildung mehrmals gelandet. Schon damals war mir beim Anflug der riesige Campingplatz zwischen dem Rhein und dem Auesee aufgefallen. Nun habe ich das alles einmal vom Boden aus gesehen. Sehr schön.

( MITI )

In der Abtei Rolduc

In der Abtei Rolduc
Kerkrade (NL), 11. Januar 2018

Innenhof des Klosters mit dem Westwerk der Abteikirche

Bei unserer Wanderung rund um Kerkrade besuchen wir auch die ehemalige Abtei Rolduc, den größten erhaltenen Klosterkomplex der Niederlande. Er steht oberhalb des Wurmtals, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Kerkrade und Herzogenrath.

Das Kloster wurde 1104 vom Chorherren Ailbert von Antoing gestiftet. Es wurde eine Abtei der Augustiner.

Der Name Rolduc leitet sich aus der französischen Bezeichnung für Herzogenrath („Rode-le-Duc“) ab. Der deutsche Name des Klosters ist Klosterrath.

1136 erhielt Rolduc die weltliche Schirmherrschaft der Herzöge von Limburg. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden einige der Herzöge wurden in der Krypta der Abteikirche beigesetzt.

Bereits mit dem Bau des Klosters wurde zu dessen Schutz wenige hundert Meter östlich in Herzogenrath die Burg Rode errichtet. Seit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 liegen Kloster und Burg in zwei verschiedenen Ländern. Dazwischen verläuft die Grenze zwischen Deutschland (seinerzeit Preußen) und den Niederlanden.

Heute wird der größte Teil des Komplexes als Hotel und Kongresszentrum genutzt. Ein kleinerer Teil dient immer noch als katholisches Priesterseminar („Groot-Seminarie“) des Bistums Roermond. Eine wirklich beeindruckende Anlage.

( MITI )

Rund um Kerkrade

Rund um Kerkrade
Kerkrade (NL), 11. Januar 2018

Wasserschloss Ehrenstein in Kerkrade

Heute haben wir eine sehr interessante Wanderung im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden in der Nähe von Aachen unternommen.

Wir starten auf deutscher Seite am Ortsrand von Merkstein, einem Stadtteil von Herzogenrath. Nach wenigen hundert Metern überqueren wir auf einer kleinen Brücke die Wurm und sind Schwups in den Niederlanden, denn der Fluss bildet hier auf mehreren Kilometern die Grenze.

Wir verlassen sogleich das Wurmtal und steigen am Rande des Berenbos-Waldes die Hügel in Richtung Kerkrade hinauf. Im Rückblick auf die deutsche Seite heben sich markant die Berghalden Noppenberg und Nordstein zwischen Alsdorf und Herzogenrath aus der Landschaft ab.

Auch für Kerkrade spielte der unterirdische Steinkohlenbergbau lange eine wichtige Rolle. Neben Heerlen bildete die Stadt das Zentrum des Bergbaus in den Niederlanden, bis dieser Anfang der 1970er Jahre vollständig eingestellt wurde, was eine schwere Strukturkrise in der Region auslöste.

Von der Kammhöhe blicken wir nun auf den Ortsrand von Kerkrade. Zu unserer linken ist der Kirchturm der ehemaligen Abtei Rolduc zu sehen. Wir laufen in das Zentrum von Kerkrade und wundern uns über die vielen liebevoll dekorierten Wohnzimmerfenster mit Karnevalsmotiven. Offensichtlich spielt die fünfte Jahreszeit hier eine große Rolle.

Durch den schönen Stadtpark geht es parallel zum „Konigingsweg“ hinunter in das Tal des Amstelbaches („Anstelerbeek“) in Richtung des hübschen Wasserschlosses Ehrenstein („Kasteel Erenstein „). Umgeben von einer Parklandschaft bildet das Schloss den südlichen Teil der sogenannten „grünen Lunge“ von Kerkrade.

Der Name Erenstein geht zurück auf den Familiennamen des rheinischen Rittergeschlechtes „van Ederen“, welches aus dem gleichnamigen Ort im damaligen Herzogtum Jülich stammte. Die Burg wurde um 1340 als Wachburg am bedeutenden Handelsweg zwischen Köln und den flandrischen Städten Gent und Brügge errichtet. Heute sind in der Burg ein Vier-Sterne-Hotel und ein Restaurant untergebracht.

Wir folgen weiter dem Amstelbach in nördlicher Richtung bis zum „Cranenweyer“, überqueren den See und laufen hinauf zum Kaffeberg. Weiter geht es in das Naturschutzgebiet „Carisborg“ und anschließend wieder zurück in das Wurmtal. Auf einer kleinen Brücke überqueren wir die Wurm und befinden uns damit wieder in Deutschland.

Jetzt sind es nur noch zwei Kilometer entlang der Wurm, bis wir nach drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt erreichen.

So viel Grün in einer eigentlich dicht besiedelten Region – das war wirklich eine tolle Streckenführung. Vielen Dank an den Autor Engelbert Bos für die Bereitstellung dieser schönen Wanderung.

( MITI )

An der Wupper bei Leichlingen

An der Wupper bei Leichlingen
Leichlingen, 10. Januar 2018

Die Wupper in Leichlingen

Unsere erste 20-Kilometer-Wanderung im neuen Jahr führt uns entlang der unteren Wupper und des Murbaches durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus Wiesen, Feldern und Wäldern.

Wir starten in Leichlingen und laufen in nördlicher Richtung stromaufwärts entlang der Wupper. Am gegenüberliegenden Ufer fällt unser Blick auf Schloss Eicherhof und den schönen Eicherhofpark.

Kurz darauf erreichen wir den an der Wupper gelegenen Müllerhof, eine große Hofschaft und mittelalterlicher Rittersitz, der seit dreißig Jahren von einem Düsseldorfer Schreinermeister zu seinem „Traumhaus“ umgebaut wird, ohne jemals fertig zu werden.

Antiker Palast und Schweinestall, Fachwerk-Romantik und Barock-Schlösschen, Sägewerk und Ritterburg – ein architektonisches Durcheinander wie im Disneyland prägt das Mammutprojekt.

Bei Gut Nesselrath überqueren wir die Wupper und laufen in Richtung des hübschen kleinen Dorfes Leysiefen.

Auf der gegenüberliegenden Flussseite passieren wir die alte Schleiferei Wipperkotten, wo die Wupper an einem Wehr einen halben Meter in die Tiefe stürzt. Das um 1600 n. Chr. als Schleifkotten erbaute Gebäude ist der letzte Doppelkotten von ehemals 26 seiner Art an der unteren Wupper.

Nun beginnt unser Aufstieg aus dem Tal der Wupper auf die Wupperhöhen. Bei der Ortschaft Rödel geht es ein Stück weit hinunter ins Tal und dann gleich wieder hinauf durch schönen Wald entlang des St. Heriberter Baches. Wir steigen durch das Welterbachtal hinab und stoßen beim Haus Diepental auf die Diepental Talsperre. Der See kommt mir so bekannt vor, und tatsächlich: Hier waren wir schon einmal auf unserer Wanderung entlang des Obstwanderweges ab Leverkusen.

Die Diepental Talsperre wird vom Murbach gespeist, dem wir nun in Richtung Leichlingen folgen. Hinter der Wietschen Mühle verlassen wir das Murbachtal und laufen weiter nach Leichlingen, das wir nach etwas mehr als vier Stunden und 20 Wanderkilometern wieder erreichen. Waren wir doch ganz schön zügig unterwegs heute.

( MITI )