Heute haben wir Freunde in Brüggen nahe der niederländischen Grenze kurz vor Roermond besucht und sind mit ihnen entlang der Schwalm zum Venekotensee gewandert. Brüggen liegt im Naturpark Maas-Schwalm-Nette und ist dank ihrer historischen Innenstadt und der umgebenden Natur ein beliebtes Ausflugsziel.
Die Burggemeinde verdankt ihre Entstehung der besonderen geografischen Lage an der einzigen passierbaren Furt über die Schwalm. Schon im frühen Mittelalter kreuzten sich hier die Handelswege zwischen Rhein und Maas.
Die Grafen von Kessel sicherten diesen Etappenort mit einer Burganlage, die sie nach niederländischen Vorbildern auf eine 16 Meter hohe Kiesinsel setzen ließen, die ihrerseits auf dem Moor schwimmt. Mit der Errichtung der Burg um das Jahr 1280 wurde Brüggen zum Zentrum des gleichnamigen Amtes.
Wir wandern vom Ortszentrum an der Burg vorbei entlang der Schwalm zum Dilborner Benden, kommen am Rand von Overhetfeld vorbei und erreichen bald den schönen Venekotensee, der durch Kiesabbau entstanden ist. Auffallend sind die vielen (Wasser-) Vögel entlang der Strecke: Am Burggraben im Zentrum von Brüggen sehen wir drei Kormorane, später begegnen uns an der Schwalm wilde Gänse, sowie zahlreiche Greifvögel und natürlich viele Enten. Wirklich schön ist das hier.
Heute waren wir mit Doxi im Kottenforst südwestlich von Bonn unterwegs. Die 16 km lange Tour startete am Rand des kleinen Örtchens Villiprott und führte uns größtenteils durch Wald rund um die Gemeinde Wachtberg, zu der auch Villiprott gehört.
Der Kottenforst ist der südliche Teil der Ville-Hochfläche, die den Westrand der Kölner Bucht einschließt. Nach Osten zum Rheintal hin fällt der Höhenzug steil ab, während er in Richtung Westen zur Swist und zur Erft hin sanft ausgleitet.
Der Name Kottenforst stammt von dem keltischen Wort „coat“ für Wald ab. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er bereits im 7. Jahrhundert als fränkisches Königsgut.
Zur Römerzeit wurde die Eifelwasserleitung zur Versorgung der Stadt Köln quer durch den nördlichen Kottenforst und dann entlang des nordöstlichen Villehangs gebaut. Bis heute ist der Kottenforst weitgehend unbesiedelt geblieben und dadurch ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Bevölkerung im Bonner Raum.
Wo sich der Wald lichtet, kann man an einigen Stellen wunderbar zum Siebengebirge auf der anderen Rheinseite blicken. Mit bloßem Auge sind das Hotel auf dem Petersberg und die Ruine der Drachenburg zu erkennen.
Von unserem Startpunkt laufen wir zunächst mehrere Kilometer in nordöstlicher Richtung durch den Wald, bevor wir am Sonnenberg in das Tal des Godesbergerbachs hinabsteigen. Wir passieren die alte Wattendorfer Mühle und steigen auf der anderen Talseite wieder auf die Höhen des Kottenforsts hinauf. Nun geht es in südwestlicher Richtung weiter durch den Wald.
Wir überqueren den Hettenbach und kommen bald in einen Waldabschnitt mit dem schönen Titel „Heiliger Sumpf“. Von dort ist es nicht mehr weit bis nach Wachtberg, das wir nordöstlich auf Feldwegen umrunden.
Anschließend geht es hinauf nach Villiprott, wo wir im alten Ortskern an einigen schönen historischen Fachwerkhöfen vorbeikommen. Kurz darauf erreichen wir nach dreieinhalb Stunden wieder unseren Ausgangspunkt – leicht erschöpft, aber doch sehr zufrieden.
Blick vom Bergfried der Burg Reuland hinunter in den Ort
Heute haben wir eine traumschöne Wanderung in der belgischen Eifel rund um Burg-Reuland unternommen. Während ganz NRW unter einer nasskalten grauen Nebeldecke lag, herrschte dort herrlicher Sonnenschein bei Windstille und fünf Grad Plus.
Wir starten im Ortszentrum von Burg-Reuland unterhalb der namensgebenden Burgruine. Der Ort bildet die südlichste Gemeinde der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Er liegt im äußersten Südosten der Provinz Lüttich südlich von Sankt Vith im Tal der Our.
Wenige Kilometer entfernt befindet sich das Dreiländereck mit Deutschland und Luxemburg, wo wir im letzten Jahr schon einmal eine herrliche Wanderung an der Our unternommen haben.
Das Gemeindegebiet wurde 1815 auf dem Wiener Kongress der preußischen Rheinprovinz zugeschlagen und kam nach dem Ersten Weltkrieg 1919 durch den Friedensvertrag von Versailles zu Belgien.
Auf unserer 15 km langen Tour wandern wir zunächst in nördlicher Richtung aus Burg-Reuland hinaus und stetig aufwärts zwischen Feldflächen bis zum Ortsteil Bracht, wo wir den gleichnamigen Bach überqueren. Weiter geht es bergauf bis zu den Höhen vor Maspelt mit herrlichem Fernblick zurück in das Tal der Our.
Nun drehen wir in östlicher Richtung ab und steigen durch Wald hinab in Richtung der Deutsch-Belgischen Grenze an der Our. Bald geht es in südlicher Richtung zunächst zum Ort Auel und dann weiter Richtung Süden parallel zur Irmsch, einem Wildbach, der hier die Grenze bildet.
Kurz darauf verlassen wir das Tal der Irmsch und steigen hinauf auf die Höhen über dem Ort Steffeshausen, wieder mit toller Fernsicht über die Landschaft aus Wald und Wiesen. Dann geht es hinunter nach Steffeshausen, wo wir wieder die Our erreichen. Anschließend schwenken wir auf die ehemalige Bahntrasse zwischen Steffeshausen und Burg-Reuland ein, die zwischen 1889 und 1952 als „Vennbahn“ Aachen mit Luxemburg verband.
Nach dreieinhalb Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt in Burg-Reuland, ganz beseelt von dem herrlichen Wetter und der wirklich wunderschönen Landschaft. Schade, dass diese Gegend fast 170 Kilometer von unserem Zuhause entfernt liegt. Sonst wären wir sicher noch öfter hier.
Wanderkarte unserer Tour
Typische regionale Architektur im Ortskern von Burg-Reuland
Blick hinauf zur Burgruine
Die Dorfkirche von Burg-Reuland
Der 1902 rekonstruierte Bergfried der Burg Reuland
Doxi auf der Straße zwischen Burg-Reuland und Bracht
Blick in die Landschaft rund um Bracht
Na, das ist doch mal eine originelle Wanderhütte
Im Sonnenschein auf den Höhen über Maspelt
Wir erreichen die Our
Im Our-Tal kurz vor Auel
Die Our bei Auel
Die mäandernde Irmsch im Talgrund hinter Auel. Der Bach bildet hier die Grenze zwischen Belgien und Deutschland.
Doxi stärkt sich in der Irmsch
Auf den Höhen über Steffeshausen
Blick Richtung Auel
Steinbruch zwischen Steffeshausen und Burg-Reuland
Ortseingang nach Burg-Reuland von der ehemaligen Bahntrasse der Vennbahn
Panoramabild von den Höhen oberhalb von Steffeshausen
Blick von den Höhen auf Erkrath, im Hintergrund die Skyline von Düsseldorf mit dem Fernsehturm in der Mitte
Eine Wanderung zwischen Frühling und Winter: Bei Erkrath laufen wir auf einer Länge von 12 Kilometern stetig bergauf und bergab durch drei Bachtäler und über die Höhen dazwischen. Die Sonne scheint, doch auf den Höhen bläst ein unangenehm kalter und starker Wind.
Dafür ist es in den windstillen Bachtälern des Stinderbachs, der Düssel und des kleinen Bachs „Maria im Tal“ herrlich lauschig. Allerdings auch wahnsinnig matschig.
Mehrmals rutsche ich auf den überwiegend naturnahen Pfaden kleine Abhänge hinunter, als hätte ich ein Skateboard unter den Füßen. Doch toi, toi, toi, nicht einmal habe ich mich auf den Popo gesetzt. Glück gehabt 🙂
Wanderkarte unserer Tour
Doxi oberhalb des Stinderbaches
Infotafel am Eingang zum Stinderbachtal
Die Stindermühle im Stinderbachtal – heute ein Ausflugslokal
Teich an der Stinderbachmühle
Wiesen im Stinderbachtal
Gemächlich strömt der Stinderbach Richtung Erkrath
Blick von den Höhen zum Stinderbachtal
Im Bachtal „Maria im Tal“
Tiefer Blick ins Rheinland: Rechts die Fleher Brücke am Rhein bei Düsseldorf, daneben die Vollrahter Höhe bei Grevenbroich und ganz links die Kraftwerke vor der Ville bei Bergheim
An der Düssel im Neandertal
Beginn des alten Neandertal-Wanderpfads
Blick in das Neandertal
Gedenktafel für sieben durch Munitionsreste am Ende des Zweiten Weltkriegs getötete Jugendliche
Graffiti an der Autobahnbrücke über die Düssel – hier beginnt das Neandertal
Wasserflächen im Nationalpark Maasduinen im sogenannten „Ravenvennen“
Heute war ich mit Doxi im niederländischen Nationalpark De Maasduinen unterwegs, der sich nördlich von Venlo zwischen der Maas im Westen und der deutsch-niederländischen Grenze im Osten erstreckt.
Der Name „Schandelosche Heide“ hat dabei übrigens nichts mit dem deutschen Wort „Schande“ zu tun, sondern bezieht sie auf die angrenzende niederländische Ortschaft Schandelo.
Wir starten am Grenzweg in Straelen am letzten Haus auf der deutschen Seite und erreichen nach wenigen Schritten die Grenze, die durch einen offenen Schlagbaum und verschiedene Infotafeln markiert wird.
Hier erfahre ich, dass diese Grenze zwischen den Gemeinden Straelen und Velden eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat. Bis ins späte Mittelalter existierte sie gar nicht, weil alle Gebiete bis zur Maas zur Grafschaft Geldern gehörten. Es gab einen Landesherrn und es wurde eine Sprache gesprochen.
Später wurde das Gebiet nach politischen Streitigkeiten um den Torfabbau geteilt und ein Wassergraben angelegt, der die Grenze markieren sollte. Als nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 viele europäische Grenzen neu gezogen wurden, entstand hier die Grenze zwischen Preußen und dem Königreich der Niederlande.
Preußen verfolgte ursprünglich das Ziel, die Grenze noch einige Kilometer weiter nach Westen bis zur Maas vorzuschieben. Doch der niederländische König wollte sich die Handelswege links und rechts der Maas sichern und setzte sich in Wien mit seiner Forderung durch, die Grenze einen Kanonenschuss weit östlich der Maas zu ziehen.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Grenze geschlossen. Es begann eine Phase des intensiven Schmuggels von Lebensmitteln und anderen knappen Gütern durch das unwegsame und sumpfige Gelände. In der Nazizeit werden viele Abschnitte diesseits und jenseits der Grenze im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen trocken gelegt.
Nach der Kristallnacht 1938 spricht sich unter den Juden in Wien und Berlin herum, dass man hier relativ einfach nach Holland fliehen kann, wenn allabendlich zwischen 21:00 und 22:00 das Zollpersonal an der Grenze wechselt. Niederländer helfen den Flüchtlingen bis nach Vlisssingen, von wo sie per Schiff nach England gelangen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bleibt die Grenze geschlossen und wird weiter streng bewacht. Dennoch lebt der Schmuggel wieder auf. Im heißen Herbst 1977 werden die Grenzbefestigungen auf deutscher Seite sogar noch einmal durch Betonblockaden verstärkt, weil man befürchtet, RAF-Terroristen könnten unbemerkt in die Niederlande entkommen.
Der Schlagbaum öffnet sich erst wieder im Jahre 1995, nachdem der Vertrag von Schengen umgesetzt wurde. Seitdem können Personen und Fahrzeuge hier unkontrolliert die Grenze passieren. So wie wir heute auf unserer 13 Kilometer langen Runde durch das schöne, von Kiefernwäldern, Heideflächen und Vennseen geprägte Gebiet.
Wanderkarte unserer Tour
An der Grenze: Doxi hat einen neuen (Papp-) Kameraden gefunden
Figur eines Torfstechers am früheren Grenzgraben
Infotafel zur Geschichte der Grenze
Gleich hinter der Grenze beginnt der niederländische Nationalpark De Maasduinen
Auf dem sandigen Untergrund der ehemaligen Maasdünen wachsen vor allem Kiefern
„U zit goed bij Het Limburgs Landschap“. Wisst ihr Bescheid, gell?
Doxi am Rande einer offenen Heidelfäche
Zahlreiche Wasserflächen prägen die Landschaft im Ravenvennen
Also das gibt es wirklich selten, dass ich mal eine Wanderung abbreche. Aber heute war es mir irgendwann einfach zu viel mit der Kälte und vor allem dem eiskalten Wind oben auf dem Deich. Ich war in der Millingerwaard unterwegs, einem Naturschutzgebiet kurz hinter der deutsch-niederländischen Grenze am Rhein, der hier Waal genannt wird und sich vom nördlich abgehenden Pannerdenschen Kanal trennt.
Das 700 Hektar große Naturschutzgebiet befindet sich zwischen den niederländischen Ortschaften Millingen am Rhein und Kerkedom. Es umfasst zahlreiche Baggerseen und wilde Natur, in der rund zweihundert Konik-Wildpferde und ebenso viele Galloway-Rinder in halbwilder Haltung leben.
Die Wildpferde weiden vor allem die offene Landschaft ab, während die Rinder auch den Wald als Nahrungsergänzung nutzen.
Hier befindet sich die einzige in den Niederlanden noch existierende Hartholzaue, auf einer Fläche von 10 Hektar. Das Gebiet wird von mehr als 100.000 Menschen pro Jahr besucht, aber heute sind nur ganz wenige Spaziergänger unterwegs. Wahrscheinlich, weil alle anderen gewusst haben, dass es viel zu kalt ist. Hätte ich vielleicht auch drauf kommen können …
Auf dem Deich
Bauernhof mit Rentieren hinter dem Deich
Landschaft zwischen Rhein und Deich
Einer von zahlreichen Seen im Naturschutzgebiet
Kieswerk in der Millingerwaard
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